Titel: Heldenfall Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Es ist lange her, seit Marvel Comics ein großes Crossover - das letzte war wohl Age of Apocalypse. Doch House of M sollte von den Dimensionen her alles da gewesene in den Schatten stellen. Alles begann mit der Avengers Jubiläumsnummer 500. In der Ausgabe, die im Deutschen unter dem Titel Heldenfall erschien, verliert Jack of Heart plötzlich die Kontrolle über seine Fähigkeiten und in Zuge dessen sterben er und Ant Man; das Rächer Hauptquartier wird stark beschädigt. Doch Captain America, Iron Man und den weiteren Rächer bleibt kaum Zeit zu verschnaufen. Vision schlägt mit einem Jet in den das Gebäude ein und beginnt seine ehemaligen Gefährten zu bekämpfen. In Zug dessen verliert She-Hulk die Kontrolle. Sie vernichtet Vision und greift ihre Mitstreiter an. Alles wird zum Tollhaus und im weiteren Verlauf verliert auch Hawkeye sein Leben.
Die Geschichte wird nun in der Reihe Excalibur (Vol. 3) weitergeführt. Wochenlang versucht Magneto sie mit Xaviers Hilfe seine Tochter Wanda zu heilen, doch Erfolg stellt sich nicht ein. Außerdem wächst der Druck von Seiten Iron Mans, Captain Americas, Reed Richards, Charles Xavier und Stephen Strange. Sie sehen in Wanda, der Scarlett Witch, eine gewaltige Bedrohung. Wandas Kräfte sind so gewaltig, dass sie die gesamte Erde verändern könnte und während noch über dieses Problem diskutiert wird, verschwinden Magneto und Wanda.
Die Geschichte von Avengers 500 - 503 mit dem Titel Disassembled wurde unter dem Titel Heldenfall ins Deutsche übertragen. Im Englischen ist das Wortspiel zu Avengers! Assemble. Auch bei anderen Marvel Helden gab es Disassembled Story Lines, wobei sie das grundsätzlich auf Rächer Charaktere beschränkte. Natürlich verschwanden die Rächer nicht für immer, sondern wurden unter dem Titel New Avengers neu gestartet (auf Deutsch erschienen als Spiderman & die Rächer). Allerdings gab es Änderungen: Die alten Strukturen der Rächer scheinen Geschichte zu sein und per Zufall bildet sich ein neues Team, als Iron Man, Captain America, Spiderwoman (alias Jessica Drew), Wolverine, Iron Fist (alias Luke Cage), Daredevil und Spiderman gemeinsam gegen eine Horde von Schurken kämpfen, die aus New Yorks Superschurkengefängnis ausgebrochen sind. Die Rächer sind damit nun auf der gleichen Linie wie DCs Justice League, in der die populärsten Helden vereint sind.
Um jedoch auf Disassembled zurückzukommen: Der Heldenfall war nach den etwas misslungenen Fantastic Four und Amazing Spiderman Jubiläumsausgaben ein echter Höhepunkt, der vielleicht - so die Kritiker - zu gewaltig ausgefallen ist. Andererseits: Wenn schon eine Nummer 500 ansteht, dann sollte man nicht kleckern sondern klotzen. Und letztendlich ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis aus New Avengers wieder Avengers wird und alte Charaktere in das Team zurück finden.
Doch wie ging es weiter mit Wanda, der Scarlett Witch. In Excalibur (Vol. 3) wurde erzählt, wie Xavier und Magneto sich daran machen, wieder Ordnung in das nach wie vor zerstörte Genosha zu schaffen. Als jedoch Magneto Wanda holt, kommt es zu Spannungen zwischen Xavier und Magneto. Zwar ist vertritt Charles Xavier nicht die Meinung anderer Helden, die eine Endgültige Lösung des Problems verlangen, aber er sieht auch die Risiken (genau wie Magneto selbst). Letztendlich, so scheint es, hat Magneto Wanda benutzt und die Welt in einem Maße verändert, dass niemand ihr mehr Schaden zufügen kann. Immerhin konnte so die sonst etwas ruhmlose Serie Excalibur mit ihren durchwachsenen Storylines etwas zum House of M betragen, als die letzten beiden Ausgaben zum Prolog des Crossovers geworden sind.