| Titel: Hot Blood 2 - Erotische Horrorgeschichten: Fremder in der Nacht Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Mit der Anthologiereihe "Hot Blood" legt der Festa Verlag eine der erfolgreichsten amerikanischen Sammlungen von Horrorstorys vor. Die Geschichten nehmen die menschliche Triebhaftigkeit aufs Korn und machen sich lustig über Sex und dessen Industrialisierung. Während im ersten Band der Hot-Blood-Reihe bekannte Horrorautoren in origineller Manier den Leser zu unterhalten wussten, besitzt der zweite Band jedoch nicht mehr diese Qualität. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verlaufen die Storys in Band 2 innerhalb eines vorhersehbaren Rahmens, so dass von überraschenden Pointen nicht mehr wirklich die Rede sein kann. Auch ähneln sich einzelne Geschichten zu sehr, so dass man gelegentlich den Eindruck erhält, eine Kurzgeschichte zweimal zu lesen.
Wie auch im ersten Band so sind in "Hot Blood 2" wiederum bekannte Autoren wie Graham Masterton, Brian Hodge, Ramsey Campbell oder Brian Lumley vertreten, zugleich aber auch viele im deutschsprachigen Raum unbekannte Autoren. Wie auch in "Hot Blood 1" besteht die Kunst der Autoren darin, nie wirklich derb zu werden, sondern innerhalb eines bestimmten Niveaus zu bleiben. Was jedoch eher enttäuscht, ist die geringe Originalität mancher Geschichten. Wenn dem Leser bereits zum dritten Mal ein Serienmörder begegnet, dann sinkt die Unterhaltsamkeit. Die beste Geschichte in dieser Anthologie ist sicherlich "In der letzten Reihe" von Brian Lumley, die sehr dicht und spannend geschrieben ist. Es wäre schön gewesen, wenn Jeff Gelb und Michael Garrett mehr Geschichten dieser Art in "Hot Blood 2" aufgenommen hätten. So aber fällt dieser Band ziemlich hinter "Hot Blood 1" zurück.