Titel: Dirk Gently's Holistic Detective Agency Eine Rezension von Mario Pfanzagl |
Um zu verstehen warum sich dieses Buch ein Geister-Horror-Wer-ist-der-Täter-Zeitmaschinen-Romanzen-Komödien-Musical-Epos nennt, muss man es unbedingt von vorne bis hinten durchlesen. Neben The Hitchhikers Guide to the Galacy, sind Douglas Adams Dirk Gently Romane erheblich weniger bekannt. Dirk Gently ist nicht Arthur Dent und will es auch gar nicht sein. Wer den Anhalter kennt, muss dieses Werk nicht zwangsläufig auch lieben, denn der Großmeister der SciFi-Satire beschreitet darin neue Wege.
Dirk Gently's Holistic Detective Agency trumpft mit einem scheinbar zusammenhanglosen Beginn auf und wirft den Leser sozusagen sofort ins kalte Wasser. Was haben ein elektrischer Mönch, ein Starprogrammierer, ein erfolgloser Privatdetektiv und der Geist eines Außerirdischen gemeinsam? Die Antwort darauf gibt Dirk Gently selbst, denn er ist kein gewöhnlicher Privatdetektiv, sondern löst seine Fälle gerne ganzheitlich, durch die Annahme einer Verflechtung aller Dinge, sowie der Verwendung von Quantenphysik und Hypnose als Ermittlungsmethoden. So fährt Gently einfach dem nächstbesten Auto nach, weil alles irgendwie zusammenhängt und er in seinem Glauben an die Verschränkungen von Ereignissen im Sinne der Quantenphysik, so oder so, zu seinem Ziel gelangen wird. Erst allmählich fügen sich diese scheinbar zusammenhanglosen Ereignisse und Handlungsstränge zu einer komplexen Erklärung, der ersten Fragen, die wie bereits aus der Anhalter-Reihe bekannt, zwar logisch aber vor allem maßlos exzentrisch ist.
Der größte Lesespaß kommt allerdings vor allem im letzten Drittel des Buches auf und versprüht förmlich den typischen Humor, der Douglas Adams Bücher auf Schritt und Tritt begleitet. Doch die Dirk Gently Romane sind anders als die Anhalter-Trilogie in fünf Teilen, sie sind irdischer und erschließen sich weniger leicht für jedermann. Die Themen, welche Adams darin aufgreift sind höchst interessant, sein Privatermittler Dirk Gently ist nur mäßig erfolgreich und seine Ermittlungsmethoden lassen sich als geniale Parodie auf Wunderheiler und Energetiker verstehen. Viel mehr als im Hitchhiker, der zur kultigen Weltraumodyssee geworden ist, nimmt Adams hier Esoterik auf die Schaufel.
Fazit:
Für jeden Freund britischen Humors und skurill-amüsanter Bücher ist Dirk Gentlys holistische Detektei äußerst geeignet. Auch Leser der Hitchhiker-Reihe könnten hier auf ihre Kosten kommen. Ein Buch das dem Anhalter in nichts nach steht und genausogut den Versuch einer Verfilmung wert ist.