Der Beitrag wurde uns freundlicherweise von www.dragonsong.de zur Verfügung gestellt
Pernesische Drachen sind in einer Reihe von Eigenschaften ganz besondere Kreaturen. Zunächst einmal haben sie - anders als sämtliche terrestrischen Tiere - sechs statt vier Gliedmaßen, von denen ein Paar als Flügel ausgebildet ist. Das gibt ihnen neben den sprungstarken muskulösen Hinterbeinen auch noch äußerst praktische Vordergliedmaßen mit fünffingrigen Greifhänden.
Die nächste - für einen Drachen kaum erwähnenswerte, weil selbstverständliche - Fähigkeit, ist das Fliegen. Damit im Zusammenhang steht allerdings die Fähigkeit, sich und ihre Reiter blitzschnell von einem zum anderen Ort zu teleportieren, indem sie sich durch einen Nicht-Raum namens Dazwischen bewegen. Äußerst praktisch sowas.
Was die Pern-Drachen allerdings einzigartig macht, ist ihre Bindung an einen bestimmten Menschen, mit dem sie überdies auch noch in ständigem telepathischen Kontakt stehen. Das dürfte für die meisten Menschen - einschließlich mich selbst - der wohl faszinierendste Aspekt an ihnen sein.
Schlüpfen:
Das erste Anzeichen des bevorstehenden Schlupfes junger Drachen ist das Summen aller Drachen und Feuerechsen in einem Weyr. Dies beginnt etwa eine halbe Stunde, bevor das erste Ei schlüpft und es gibt den Reitern noch Zeit, die Familien der Kandidaten und die übrigen Gäste herbeizuschaffen. Die Kandidaten tragen für die Gegenüberstellung weiße Roben. Das Geräusch dieses Summens ist so stark, dass es in den Knochen als Vibration gefühlt werden kann. In der Wildnis war es wahrscheinlich wichtig, um Räuber von der Brut fernzuhalten.
Wenn die Gäste in den Sitzreihen des Hatching Grounds versammelt sind, werden die Kandidaten hereingeführt. Die Bruthöhle eines Weyrs ist im Allgemeinen eine riesige Höhle, deren Boden mit Sand bedeckt ist, der durch geothermale Energie geheizt wird. Die Queens legen die Eier in diesen heißen Sand und bewachen sie, bis sie schlüpfen.
Sekunden bevor das erste Ei aufspringt, verstummen die Drachen plötzlich. Die Kandidaten stehen in einem Halbkreis um die Eier herum, gegenüber der Queen. Es wird als höflich erachtet, dass sie sich vor ihr verneigen oder ähnliches, bevor sie ihre Plätze um die Eier herum einnehmen.
Jetzt beginnen die kleinen Drachen zu schlüpfen und schauen sich unter den Kandidaten nach ihrem zukünftigen Reiter um. Da die jungen Drachen noch sehr ungeschickt sind, ist es die Aufgabe der Kandidaten, ihnen gegebenenfalls aus dem Weg zu gehen, um zu vermeiden, verletzt zu werden. Dies ist die einzige Zeit im Leben eines Drachen, zu der er einen Menschen verletzten oder sogar töten würde, einfach weil er noch zu ungeschickt ist. Obwohl solche Vorfälle nur sehr selten vorkamen, wurden sie von den Holdern jedoch zu Gerüchten aufgeblasen, dass die jungen Drachen Kandidaten töten oder Kinder essen würden.
Wenn ein Drache die Person findet, die er als Partner wünscht, stellt er Blickkontakt her und initiiert den telepathischen Kontakt. Dieser Moment stellt eine starke Bindung zwischen zwischen Drache und Reiter her, die für den Rest ihres Lebens halten wird. Während der ersten Momente des Kontakts ruft der neue Reiter im Allgemeinen den Namen seines Drachens. Drachen werden mit dem Wissen um ihren eigenen Namen geboren. Diese Namen enden immer auf -th. Der Name des Reiters wird von diesem Moment an in der verkürzten Form gesprochen, die die Drachen verwenden. Dieser verkürzte Name wird Honorific genannt. Beispielsweise wird aus David so D'vid. Männliche Reiter benutzen diese Verkürzungen immer, weibliche Grünreiter manchmal, die Namen der Goldreiterinnen werden hingegen niemals verkürzt, da die Drachen Goldreiterinnen immer mit ihrem vollen Namen ansprechen.
Paarungsflüge:
Goldene und grüne Drachen werden zum ersten mal paarungsbereit, sobald sie ausgewachsen sind. Bei Goldenen ist das nach etwa 2 - 3 Turns, bei Grünen schon nach einem Turn.
Etwa eine Woche, bevor das Weibchen bereit ist, fängt ihre Haut an, zu leuchten und zu glänzen und sie sieht aus, als wäre sie auf Hochglanz poliert. Die männlichen Drachen bringen ihr mehr Aufmerksamkeit entgegen. Ihr Reiter (bzw. Reiterin) fängt an, unter Stimmungsschwankungen zu leiden. Sie kann geradezu stachelig werden - irritiert, emotional wegen Kleinigkeiten, abgelenkt usw.
Der Drache fällt dann meist in einen tiefen Schlaf. Wenn sie aufwacht, ist sie im Allgemeinen sehr aufgeregt und fliegt direkt zum Futterplatz, wo sie ein oder mehrere Herdentiere tötet. Ein grüner Drache tötet meist nur ein Tier, während eine Goldene bis zu vier hinmetzeln kann.
Währenddessen muss die Reiterin des Weibchens telepathischen Kontakt mit ihrem Drachen aufrecht erhalten, sie zwingen, nur das Blut der getöteten Tiere zu trinken und sie daran hindern, das Fleisch zu fressen. Während diesem Test der Willenskräfte zwischen Drache und Reiterin sammeln sich die Reiter der männlichen Drachen langsam um die Reiterin, während ihre Drachen sich um die Queen versammeln.
Wenn die Queen genug Blut getrunken hat, springt sie in die Höhe, gefolgt von den männlichen Drachen. Damit beginnt der Paarungsflug. Während des Fluges sind die Reiter all der beteiligten Drachen in engem Kontakt mit ihnen. Sie kopieren am Boden die Aktionen ihrer Drachen in der Luft.
Die männlichen Drachen jagen das Weibchen bis einer von ihnen sie erwischt. Dann beginnt die eigentliche Paarung, während die erfolglosen Männchen zum Weyr zurückkehren. Das Ziel für einen erfolgreichen Paarungsflug ist, möglichst hoch zu fliegen, wenn die Queen geschnappt wird. Nachdem das Männchen das Weibchen gefangen hat, winden sich ihre Körper umeinander und sie breiten beide die Flügel weit aus, um ihren unausweichlichen Fall zur Erde abzubremsen. Je länger die Drachen miteinander verbunden bleiben, desto größer wird das Gelege später werden, wenn das Weibchen eine Goldene ist.
In dieser Zeit haben auch die Reiter der beiden Drachen miteinander Sex. Ob die beiden einander leiden können oder nicht, spielt zu diesem Zeitpunkt keine Rolle - die Lust ihrer Drachen überwindet alle anderen Überlegungen. Aus diesem Grund ist der Sex während eines Paarungsfluges in keiner Weise ein Anzeichen dafür, ob die Reiter danach irgendeine Art von Beziehung eingehen. Bei einem Paarungsflug trifft allein der Drache die Wahl.
Grüne steigen im Allgemeinen alle 2 - 3 Monate zur Paarung auf, Goldene dagegen nur 2 mal pro Jahr während eines Passes und gar nur einmal jährlich in Intervallen. Gewöhnlich finden in vollbesetzten Weyrs etwa 1 bis 2 Paarungsflüge grüner Drachen pro Tag statt.
Mit dieser Situation sind gewisse Gefahren verbunden. Goldene sind extrem territorial zum Zeitpunkt der Paarung. Wenn eine Goldene zur Paarung aufsteigt, müssen alle anderen Goldenen des Weyrs an einen sicheren (d. h. weit entfernten) Punkt verschwinden, bis der Flug vorüber ist. Sollten 2 oder mehr Goldene zur gleichen Zeit am selben Ort aufsteigen, werden sie bis zum Tod um die Männchen kämpfen. Da die Goldenen die einzigen fruchtbaren Weibchen der Spezies sind, werden von ihnen so viele wie möglich gebraucht, um den Fortbestand der Spezies zu sichern. Daher werden sie während ihrer Paarungsflüge zu ihrer eigenen Sicherheit strikt getrennt. Grüne Drachen zeigen diese Territorialität nicht. Bei ihnen können mehrere zur gleichen Zeit aufsteigen ohne dass es Kämpfe gibt.
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