Artikel von Tai
Der Beitrag wurde uns freundlicherweise von www.dragonsong.de zur Verfügung gestellt
Hier soll es um die menschlichen Bewohner Perns gehen: die Bewohner der Weyrs, Holds und Crafthalls. Bitte nicht daran stören, dass die Begriffe mal englisch und mal deutsch benutzt werden. Ich denke, es wird ersichtlich, was jeweils gemeint ist, ich finde halt einfach nur manche deutschen Begriffe so bescheuert - oder teilweise einfach auch so unpräzise, dass ich sie nicht verwenden mag.
Leben in einem Hold
Holder sind mehr am Landmanagement und an der politischen Situation interessiert als Weyrbewohner oder Gildenmitglieder.
Holderben:
Jeder Lord Holder strebt danach, so viele Kinder wie möglich in die Welt zu setzen, um sicherzustellen, dass seine Blutlinie nicht ausstirbt und um eine reiche Auswahl möglicher Erben zu haben. Alle leiblichen Kinder des Lord Holder, sowie auch seine Nichten und Neffen, werden als potentielle Erben betrachtet, obwohl in den meisten Fällen die legitimen Söhne des Lords bevorzugt werden.
Das Leben eines Kindes eines Lord Holders dreht sich um die Pflicht dem Land und den Pächtern gegenüber. Diejenigen Kinder, die der Lord als eventuelle Nachfolger in Betracht zieht, erhalten intensives Training darin, ein Hold zu führen. Das beinhaltet, neben dem grundlegenden Unterricht durch die Harfner, Instruktionen durch verschiedene Gildenlehrer bis hin zu mehrjährigen Aufenthalten in anderen Lord Holder Familien in anderen Holds (Fostering) - ähnlich wie Austauschstudenten bei uns.
Die Kinder eines Lords haben im Allgemeinen relativ wenig Kontakt zu ihrem Vater - obwohl das variiert. Generell werden die Kinder von Kindermädchen und Tutoren aufgezogen und unterrichtet, während ihre Eltern sich vorrangig um die Führung des Holds kümmern. Ein Lord Holder kann mehrere Frauen haben, obwohl nur eine davon nach außen hin als seine offizielle Lady anerkannt wird. Deshalb haben die Kinder des Lords im Allgemeinen mehrere Halbgeschwister - legitime und illegitime.
Alle diese Kinder sind potenziell Figuren auf dem Schachbrett des Lords. Sowohl Söhne als auch Töchter können ihm helfen, durch Heirat Beziehungen zu anderen Holdern herzustellen oder zu festigen. Hochzeiten von Lords sind im Allgemeinen arrangiert und es ist deshalb nicht unüblich, dass das Paar nicht direkt verliebt ineinander ist. Daher hat ein Lord häufig mehrere Nebenfrauen, während es für die Ladies nicht unüblich ist, sich diskrete Liebhaber zu nehmen.
Die Kinder von Lord Holdern dürfen nicht für eine Gegenüberstellung ausgewählt werden. Teil des Suchprozesses ist es daher, die Kandidaten dem Lord zu präsentieren und seine Zustimmung zu erbitten, bevor der Suchreiter sie mitnimmt.
Leben in einer Crafthall
Lehrlingsstatus:
Dies ist der niedrigste Rang, den ein Crafter haben kann. Er kennzeichnet, dass die Person noch dabei ist, die Grundkenntnisse eines Berufs zu erlernen. Die Aufnahme als Lehrling wird im Allgemeinen zwischen einem Crafter, dem potentiellen Lehrling und dessen Eltern abgemacht. Nur wenn der Lehrling alt genug ist oder wenn keine Eltern mehr leben, kann der Lehrling mit dem Crafter allein diskutieren.
Obwohl es eine Haupthalle für jede Gilde auf Pern gibt, lernen die meisten Lehrlinge bei einem ortsansässigen Gesellen des gewählten Berufs. Falls ein Lehrling besondere Begabung für seinen Beruf zeigt, kann er zur Haupthalle gesendet werden, um unter einem Meister seines Fachs weiterzulernen.
Sobald eine Person Lehrling wird, übernimmt seine Gilde die Verantwortung für seine Handlungen und der Lehrling muss sich wiederum gegenüber Gesellen oder höherrangigen Mitgliedern seiner Gilde verantworten. Die Vorgesetzten dürfen einem Lehrling aber nicht verweigern, ein Angebot der Drachenreiter zu einer Gegenüberstellung anzunehmen.
Die Dauer des Lehrlingsverhältnisses variiert von Gilde zu Gilde und von Lehrling zu Lehrling. Generell dauert z. B. die Heilerausbildung 6 - 8 Turns. Andere Gilden haben jedoch kürzere Ausbildungszeiten.
Beförderungen:
Nachdem ein Lehrling in seinem Handwerk die notwendigen Kenntnisse nachgewiesen hat, um dieses Handwerk auszuüben, oder ein Geselle sein Meisterstück beendet hat, wird diese Person zum Gesellen resp. Meister befördert in einer einfachen Zeremonie genannt: "walking the tables".
In einer Gildenhalle essen die Meister an einem bestimmten Tisch, die Gesellen an anderen und die Lehrlinge wiederum ebenfalls getrennt davon. Wenn ein Lehrling bereit ist, befördert zu werden, kommt sein ausbildender Geselle herüber an den Lehrlingstisch und fordert ihn auf, den Gesellen an ihren Tischen Gesellschaft zu leisten. Von da an wird derjenige als Geselle anerkannt und erhält das Recht, die passenden Schulterknoten auf seiner Kleidung tragen zu dürfen. Gesellen, die zum Meister befördert werden, durchlaufen ein ähnliches Ritual.
Gildemeister:
Die Person, die einer Gilde als Ganzem vorsteht, wird Meister(Gilde)er genannt - für Harfner also beispielsweise MeisterHarfner. Normalerweise wird dieser Rang nur vergeben, wenn der vorherige Inhaber gestorben ist. Wenn ein neuer Gildemeister gewählt werden soll, treffen sich alle Meister der betreffenden Gilde in der Haupthalle ihrer Gilde und geben ihre Stimmen für den Nachfolger ab. Am Allgemeinen ist schon vorher bekannt, wer als Nachfolger vorgesehen ist und die Wahl ist eine reine Formalität. Manchmal jedoch gibt es keinen vorgesehenen Nachfolger oder mehrere Bewerber, so dass die Wahl einen wirklichen Zweck erfüllt.
Leben in einem Weyr
Search:
Wenn eine Gelege auf den Hatching Grounds reift, gehen die Drachenreiter auf die Suche nach Jugendlichen, die das Potential zu Drachenreitern haben. Dieser Prozess wird Search (Suche) genannt. Reiter - im Allgemeinen blauer Drachen - besuchen die Holds im Territorium des betreffenden Weyrs und schauen sich die Jugendlichen im alter zwischen 12 und 20 Jahren an. Die eigentliche Auswahl trifft der Drache, der seinem Reiter seine Auswahl mitteilt. Der Reiter fragt dann die Ausgewählten, ob sie die Wahl akzeptieren und sich zur Gegenüberstellung zur Verfügung stellen möchten.
Mit der Ausnahme von Holderben ist es der jeweiligen Person selbst freigestellt, ob sie die Suche akzeptieren will oder nicht. Holderben dürfen generell nicht ausgewählt werden, da sie, wenn sie Drachenreiter würden, aus der Erbfolge gestrichen würden, was erhebliche politische Konsequenzen zur Folge haben könnte.
Wenn die Person die Auswahl akzeptiert, wird sie oder er von da an als Kandidat betrachtet und normalerweise mit in den Weyr genommen, um vor dem Ausschlüpfen noch Zeit zu haben, sich an das Leben im Weyr zu gewöhnen. Manche Kandidaten bleiben auch erst noch ein paar Tage bei ihren Eltern, um ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und kommen erst kurz vor dem Schlupftermin ins Weyrs.
Leute können sich auch bewerben für eine Gegenüberstellung. Dazu muss sich die Person den Weyrführern präsentieren und darum bitten. Das passiert traditionell während des Abendessens. Normalerweise fragen die Weyrführer die Person dann nach seinen Gründen für den Wunsch, ein Drachenreiter zu werden. Falls die Antwort akzeptabel ausfällt, wird derjenige öffentlich als Kandidat akzeptiert und darf sein Glück versuchen.
Threadfall:
Der Kampf gegen die Fäden ist eine anstrengende, nervenzerfetzende und gefährliche Aufgabe. Reiter fühlen die Kälte der Höhenluft durch ihre Kleidung dringen. Sie können Höhenkrankheit bekommen. Es kann sein, dass sie bis zu 6 Stunden auf ihrem Drachen sitzen müssen, die ganze Zeit über aufmerksam auf der Suche nach Fäden, die auf sie, auf ihren Drachen oder auf andere fallen könnten. Jeder Reiter verliert früher oder später einen Freund während der Fälle.
Die Intensität und Häufigkeit dieser Fälle verläuft in einem glockenförmigen Kurvenverlauf. Am Beginn und Ende eines Passes fallen die Fäden weniger und seltener - es können bis zu 3 Tagen Pause zwischen einzelnen Fällen liegen. In der Mitte eines Passes sind die Fälle am heftigsten und die Periode zwischen einzelnen Fällen kann sich auf nur 14 Stunden reduzieren. Für ein Weyr, dessen Territorium auf allen Seiten von Land umgeben ist, kann ein Fall 6 - 8 Stunden andauern. Weyrs, deren Territorium Meeresgebiete umfasst, brauchen sich nur um die 3 - 4 Stunden zu kümmern, die die Fäden über Land fallen.
Ein Reiter bereitet sich auf einen Fädenfall vor, indem er seinem Drachen das Kampfgeschirr umschnallt, sich die Sicherheitsgurte anlegt und seinem Drachen Feuerstein zu kauen gibt. Goldreiter stellen sicher, dass ihre Flammenwerfer ordentlich funktionieren und dass ihre Tanks voll sind, bevor sie ihre Drachen besteigen.
Reiter werden trainiert, Fädenfall mit Hilfe von Fädenfall-Karten vorauszusagen. Kurz bevor ein Fall erwartet wird, ordnen die Weyrführer an, dass die Reiter sich in ihren Geschwader auf dem Boden des Weyrkraters versammeln. Wenn alle bereit sind, erheben sie sich Geschwader-weise in die Luft und gehen in Formation ins Dazwischen zu der Stelle, wo die Fäden erwartet werden. Sobald der Anfang des Falls in Sicht ist, fliegen die Reiter darauf zu.
Die Drachen eines Weyrs sind im Allgemeinen in Geschwader eingeteilt, die aus je 12 bis 30 Reitern bestehen. in einigen Weyrs werden je drei Geschwader zusammengefasst und bilden einen "Flight" (Zug?). Das Geschwader des Weyrführers kämpft in der größten Höhe, das Königinnengeschwader am niedrigsten. Queenreiterinnen müssen Flammenwerfer benutzen, da Queens keine Flammen speien können.
Der Kampf gegen die Fäden erfolgt nach einer vom Weyrführer vorher erarbeiteten Strategie, die aber während des Falls noch den besonderen Bedingungen der Situation angepasst wird. Die Taktiken zur Fädenbekämpfung in windigem Wetter unterscheiden sich z.B. erheblich von denen bei Windstille. Auch nächtliche Fälle erfordern eine eigene Strategie.
Im Weyr sind die, die zurückgeblieben sind, ebenfalls beschäftigt. Die jungen Weyrlinge füllen ständig Feuersteinsäcke für Nachschub für die Kämpfer.Die Heiler bereiten ihre Medizin vor, um die verletzten Drachen und Reiter zu versorgen, die früher vom Fall zurückkehren werden. Die Küchenbediensteten bereiten Mahlzeiten für die müden Reiter vor. Außerdem bleiben immer eine Anzahl Grün- und Blaureiter zurück, die während des Falls ermüdete Reiter ablösen. Weil grüne und blaue Drachen kleiner sind als die Goldenen, Bronzenen und Brauen, haben sie auch ein geringeres Durchhaltevermögen als diese. Daher kämpfen sie in Schichten, die sich alle 2 - 3 Stunden abwechseln.
Sobald der Fall endet, fliegt das Queen-Geschwader einen niedrigen Check, um nachzuschauen, ob irgendwo Thread durchgekommen ist und sich eingegraben hat. Wenn sie eine infizierte Stelle finden, melden sie diese an die Groundcrews weiter, die sich dann darum kümmern. Nachdem alles fädenfrei erklärt worden ist, kehren die Reiter ins Weyr zurück. Die Reiter kümmern sich zuerst um die Bedürfnisse ihrer Drachen, versorgen ihre Wunden und baden sie, bevor sie sich ausruhen. Danach findet im Allgemeinen ein Treffen des Weyrführers mit seinen Geschwaderführern und Geschwaderzweiten statt - sozusagen eine Nachbetrachtung des vergangenen Falls.
Weyrling Abschlussprüfung:
Nachdem eine Klasse von Weyrlingen ihre 18 Monate dauernde Grundausbildung hinter sich haben, sind sie im Allgemeinen bereit, in die Kampfgeschwader des Weyrs aufgenommen zu werden. Diese Aufnahme erfolgt jedoch nicht automatisch. Die Weyrführer wollen sich im Allgemeinen erst einmal informieren, wie gut die neuen Reiter sich im Fall bewähren.
Daher werden nach ihrem Abschluss sämtliche Jungreiter, die noch nicht in ein Geschwader aufgenommen wurden, dem Queens Wing zugeteilt. Aus diesem suchen sich die Geschwaderführer dann die Reiter für ihr jeweiliges Geschwader aus. Es kann auch vorkommen, dass die Weyrherrin sich einige Graduierte für ihr eigenes Geschwader aussucht, so dass diese Reiter dann permanent im Queens Wing verbleiben.
Lower Caverns:
Während die Drachenreiter mit ihren Drachen in den höher in der Kraterwand gelegenen Höhlen (=weyrs) leben, haben alle restlichen Leute, die im Weyr leben, ihre Wohnquartiere ebenerdig oder zumindest weiter unten gelegen, so dass sie auch zu Fuß zu erreichen sind. Ebenfalls ebenerdig befinden sich die große Versammlungshöhle und die anderen Wirtschaftsräume des Weyrs, wo die Leute, die den Betrieb des Weyrs sicherstellen, das Weyrfolk, ihren täglichen Beschäftigungen nachgehen.
Das Weyrfolk setzt sich zusammen aus Kandidaten, die keinen Drachen abbekommen haben, Familienmitgliedern von Drachenreitern, den Kindern und anderen Leuten, die das leichtere und sicherere Leben in einem Weyr dem Dasein als Pächter vorziehen. Gerade Frauen ziehen das Leben im Weyr dem Dasein als Ehefrau eines kleinen Holders und der Erwartung, jedes Jahr ein Kind zu bekommen, häufig vor.
Geleitet werden sie alle von einer Headwoman, die sich zusammen mit der Weyrherrin um die haushaltstechnischen Belange des Weyrs kümmert.
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