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Titel: Hexe, Werwolf und Vampir: Mystische Sagen und Legenden aus Thüringen Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Der Historiker Michael Kirchschlager ist den Lesern unheimlicher Literatur bestens bekannt durch seine Sammlungen obskurer und schauerlicher Begebenheiten wie etwa dem „Obscurum“ oder den „Historischen Serienmördern“. In seinem neuesten Werk beschäftigt er sich mit dem Aberglauben. Dabei konzentriert er sich auf den Teufel, Hexen, Werwölfe und Weiße Frauen. Wer bereits Bücher von Michael Kirchschlager gelesen hat, weiß was ihn erwartet: Grusel und Bizarres vom Feinsten.
Kirchschlager bietet dem Leser jedoch nicht nur alte Legenden und Überlieferungen mysteriöser Begebenheiten, sondern zugleich hochgradig interessante Analysen der jeweiligen Figuren des Aberglaubens. So sucht er nach den Ursprüngen des Teufelsglaubens, untersucht die kulturellen und historischen Hintergründe des Hexenwahns und unterrichtet den Leser hinsichtlich der Herkunft des Werwolfs und Vampirs. Dabei zeigt er auf, wie sich der Glaube daran in Deutschland entwickelt hat.
Unter anderem erfährt der Leser dabei auch recht gute „Tipps“: wer z.B. zu Geld kommen möchte, der sollte doch einmal probieren, mit einer schwarzen Katze mehrmals eine Kirche zu umrunden. Danach sollte er aber schleunigst nach Hause eilen, denn sonst holt ihn der Teufel. Wer zu Hause Holunder hat, ist gegen Werwölfe bestens gewappnet. Denn damit kann man sich diese Biester vom Leibe halten. Und wer zu seiner Katze sagt „Du warst auch dabei!“, sollte damit rechnen, dass sie einen ordentlich mit den Krallen zusetzt, bevor sie durch den Kamin davonfährt.
Michael Kirchschlager bietet in diesem Buch wieder einmal großartige und zugleich äußerst lehrreiche Unterhaltung. Einen zusätzlichen Reiz liefern die Illustrationen von Steffen Grosser. Diese verleihen den einzelnen Texten eine schön-schauerliche Atmosphäre.