Titel: Hexenlicht Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Holly Carver scheint ein ausgefülltes Leben zu führen. Sie arbeitet in einer magischen Agentur, in der auch der 600-jährige Vampir Alessandro Caravelli arbeitet. Der gut aussehende Vampir spielte schon das eine oder andere Mal in einem ihrer feuchten Träume die Hauptrolle. Dabei hat sie doch einen Freund, nun ja - gehabt. Nur weil sie eine Hexe ist, mag er sie plötzlich nicht mehr. Holly nimmt ein Studium auf und versucht sich nebenbei ein wenig Geld zu verdienen, um das Studium zu bezahlen.
Im Auftrag eines Immobilienmaklers macht sich die Hexe, Spezialistin für das Entfernen von Geistern, Poltergeistern und unerwünschten Wichteln, daran, ein verfluchtes Haus von einem Poltergeist zu befreien. Am Anwesen angekommen, fällt ihr auf, dass im Haus kein Poltergeist umgeht, sondern etwas ganz Altes, Böses beheimatet ist. Ihr Auftraggeber Steve Raglan vergaß ihr mitzuteilen, dass bereits sechs Menschen im Flanders-Haus verschwanden. Gemeinsam mit ihrem Vampir-Kollegen Alessandro betritt sie das Haus. Nur mit großem Aufwand an Magie und der Hilfe ihres Kollegen gelingt es ihr, das Böse zu besiegen. Die Austreibung des Bösen sorgt bei ihr immer für starke Schmerzen, so dass sie sich eigentlich nur auf Pipifax-Geister spezialisierte. Die nachfolgende Polizei, allen voran Detective Macmillian, die bereits einmal im Haus war, findet neben den sechs bekannten Leichen noch eine weitere. Die Leichen weisen, wie einige andere auf dem Campus der Universität aufgefundene tote Jugendliche, Merkmale auf, die auf ein blutsaugendes Wesen hindeuten.
Doch das ist nicht alles, was Holly Carver erfährt. Ein Dämon geht in ihrer Heimatstadt um und es droht die totale Vernichtung. Dieser Dämon wird zur Hauptgefahr und Holly zur gefährdeten Person. Zwar erhält sie Hilfe, doch die meiste Verantwortung muss sie auf ihren zarten Schultern tragen.
Vom Inhalt ist die Geschichte nicht neu. Zu viele Ähnlichkeiten bestehen zu Erzählungen, die gerade den Markt überschwemmen. Vampire, Kobolde, Werwölfe, Ghule und ähnlich Wesen hatten in Hexenlicht zum Jahr 2000 ihre Chance auf ein Coming-out und zeigten, dass sie nicht Legende oder Märchen waren, sondern Wirklichkeit. Seither versuchen sie sich als ordentliche Bürger dieser Welt. Zumindest die meisten Wesen versuchen nicht negativ aufzufallen. Doch die Erzählung bietet durchaus interessante Wendungen und Entwicklungen. Damit lässt sich das Buch sehr angenehm und schnell durchlesen. Ein weiteres Buch aus der Richtung der romantisch angehauchten Fantasy, die ohne weiteres unter dem Überbegriff Parallelwelt-Roman laufen kann. Positiv hebt sich in jedem Fall hervor, dass Holly eine Frau ist. Sie ist keine Frau, die unbedingt ständig Sex haben muss, sie ist keine knallharte Auftragsmörderin, sondern einfach eine Frau mit einem Auftrag, der ein wenig ausufert.
Hexenlicht - die Rezension von Nadine Dannenmann