Reihe: Wächterschwingen, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches zeigt den nackten Oberkörper eines Mannes, der an der Seite eines Gargoyles auf eine Stadt hinunterblickt. Vielleicht kein typisches Romantasycover, aber eines, das zu der Geschichte passt.
Noir ist eine Hexe – und eine Dämonenjägerin, wenn auch keine offizielle. Aber seit dem Tod ihrer Familie durch Dämonen ist die Jagd auf eben diese neben dem Schutz des Amulettes, das die Dämonen damals suchten, das einzige, was ihr geblieben ist.
Ein Pakt ihrer Eltern sichert Noir Schutz durch die Gargoyles. Und diese entsandten den Halbgargoyle Vincent, um ihr den heimlichen Schutz sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu sichern. Als Vincent seine Tarnung aufgeben muss, um Noir zu retten, bekämpfen die zwei nicht mehr nur die Dämonen gemeinsam, sondern auch ihre Einsamkeit.
Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf Vincent und Noir und den Aufgaben, denen sich die beiden verschrieben haben: Vincent Noirs Schutz und Noir dem Schutz des Amuletts und der Suche nach ihrem Bruder. Noir und Vincent sind aber nicht die einzigen Hauptpersonen, auch der Dämon Ash und der Wächterengel Kara spielen eine wichtige Rolle. Jeder von ihnen hat seine Aufgabe zu erfüllen, damit letzendlich das Amulett geschützt werden kann. Aufgaben, von denen sie selbst nicht wissen, dass sie sie erfüllen müssen – und deren Grundsteine in der Vergangenheit jedes einzelnen gelegt wurden. Zum Glück hütet Kara ein Artefakt, das einen Weg in eben diese eröffnet. Als Leser genießt man durch die tatsächlichen aber auch gedanklichen Zeitsprünge in jedem Fall die Möglichkeit, mehr über die Vergangenheit der Hauptpersonen zu erfahren und sie so noch um einiges besser verstehen zu können.
Die facettenreiche Beschreibung beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Hauptpersonen. Auch die Nebenfiguren werden detailliert beschrieben und zumindest einige der Nebencharaktere gewinnt man fast eben so lieb wie die Hauptpersonen. Gerade über den fast stillen Gargoyle Molto, den Kara des Öfteren einen Besuch abstattet um ihre Gedanken zu ordnen – und ihm die Ohren zu kraulen – würde ich gerne mehr erfahren.
Der Autorin nach enthält ihr “Roman [...] ein klitzekleines bisschen weniger “deftige” Erotikszenen, als [ihre] anderen Werke” (Quelle: www.inka-loreen-minden.de), meiner Meinung nach ist der Anteil dennoch recht hoch, passt sich aber perfekt in das ganze Geschehen ein, sodass er auf mich nicht im geringsten störend oder überladen gewirkt hat (manchmal höchstens etwas amüsant). Die Beziehungen der Hauptpersonen zueinander werden dadurch jedenfalls schnell deutlich. Schön finde ich es, dass sich diese Gefühle im Laufe der Geschichte nicht nur auf das Bettgeflüster beschränken, sondern daraus auch mehr wird. “Herzen aus Stein” ist eben kein reiner Erotik-Roman, sondern ein Fantasyroman mit stark ausgeprägten romantischen und erotischen Elementen.
Das Ende geht damit selbstverständlich gut aus, auch wenn man zwischenzeitlich vielleicht nicht ganz daran glauben mag. Aber was wäre auch eine Lovestory ohne Happy End – und “Herzen aus Stein” enthält zumindest schon mal zwei. Das Ende sollte damit alle romantischen Leser zufrieden stellen, auch wenn Inka Loreen Minden nicht alle Handlungsstränge auflöst. Dies ist, da es sich bei “Herzen aus Stein” um den ersten Band einer Trilogie handelt, allerdings auch nicht weiter verwunderlich.
Damit ist “Herz aus Stein” ein gefühlvoller und sinnlicher Fantasyroman, der nicht nur bei Lesern erotischer Romane auf Gefallen stoßen sollte – mir zumindest hat er wirklich gut gefallen.