Zyklus: Der Greifenmagier Eine Besprechung / Rezension von Alexander Haas |
In der Welt, in der die junge Kes aufwächst ist Magie nichts Unbekanntes. Zwar gibt es nur sehr wenige „richtige“ Magier, aber dafür scheinen viele Menschen kleine Gaben zu besitzen.
Und hin und wieder kann auch hier ein scheinbar normaler Mensch auf einmal in sich große Fähigkeiten entdecken.
So wie unserer kleine Kes: Eben noch ist ein Schwarm mystischer Greifen über sie hinweg geflogen und wenig später befindet sie sich bereits unter ihnen und soll auf einmal eine Feuermagierin sein.
Die seltenen Kreaturen sind aus Ihrer Heimat vertrieben worden und sind auf der Flucht vor den Kriegern aus Casmantium in dem kleinen Staat Farabiand angekommen. In den nördlichen Bergen des Landes ruhen sie aus, um Kraft zu sammeln und sich an ihren Widersachern rächen zu können. Doch die Greifen dieser Welt sind Kreaturen des Feuers und überall, wohin sie kommen, bringen sie die Wüste mit sich. Kein Wunder, dass dies den Menschen von Farabiand nicht gefällt.
Und Kes? Kes stellt fest, dass sie nicht nur leicht begabt ist, sondern das Talent zu einer richtigen Magierin in sich hat. Gefördert vom letzten überlebenden Greifenmagier, soll sie gefährliche Feuermagie erlernen …
In der Welt zahlreicher Fantasy-Romane etwas vollkommen Neues zu schaffen ist sehr sehr schwer, und was Greifen anbelangt, so sind sie zumindest noch nicht all zu häufig und noch viel seltener als Hauptfiguren benutzt worden.
Insofern also bietet sich hier ein interessantes Konzept, zumindest auf den ersten Blick. Kaum ist man ein wenig tiefer in die Welt der Greifen eingetaucht, so kommen einem doch arg viele Sachen sehr bekannt vor.
Alte magische Geschöpfe, fliegen, Feuer und etliches mehr … mal ganz ehrlich, beim Lesen des Romans muss einem zwangsläufig der Verdacht kommen, dass die Autorin eigentlich eine Geschichte über Drachen geschrieben hat. Dann hat sie jemand davon überzeugt, dass das nun wirklich schon 1000mal gemacht worden ist, dann wurden per Suchen&Ersetzen Drachen durch Greifen, Rachen durch Schnäbel, Schuppen durch Federn ersetzt und fertig war der Greifen-Roman.
Dabei gibt die Autorin sich durchaus Mühe eine recht abwechslungsreiche Handlung entstehen zu lassen, die zwar nicht immer ganz passt, aber im großen und ganzen in Ordnung ist. Im Endfeffekt fehlt dann doch einfach irgendwo der große Clou der einen wirklich mitreisst und der aus solide halt nun mal gut macht.
Die Charaktere wirken für mich nicht immer ganz nachvollziehbar bzw. die Motivation bleibt doch manchmal sehr im Dunkeln – ein wenig mehr Tiefe hätte hier dem ein oder anderen doch recht gut getan. Ich finde, dass die meisten wirklich herausragenden Romane es schaffen sich auf mehrere Charaktere zu konzentrieren und nicht wie hier im Kern auf einen, nämlich Kes.
Fazit: Ich habe lange überlegt, was man noch halbwegs Schlaues oder Tiefgründiges über diesen Roman sagen kann. Er ist halt nicht besonders gut … fertig.