Titel: Elfenwelten Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Bernhard Hennens Elfenromane fanden in den letzten Jahren sehr viele Leser, die sich bald zu Fans entwickelten und weitere Romane von ihm forderten. Mit der Zeit blieb es aber nicht nur bei den Romanen. Die Fans wollten wissen, wie seine Helden zeichnerisch aussehen. Sie verlangten Bilder, Zeichnungen und so weiter. Klar, diese Bilder kann man nicht in einem Roman unterbringen. So entstand dieses kunstvolle Bilderbuch mit Zeichnungen und Fotos und Landkarten. Während man bei den Landkarten die Vorstellungen des Lesers unterstützen kann, bleibt das Problem bei Zeichnungen und Fotos ein ganz anderes: Jeder Leser hat seine eigenen Vorstellungen von den Charakteren, die im Buch die Handlung vorantreiben. Daher ist das Unterfangen von Bernhard Hennen sehr mutig. Er versucht seine Vorstellungen zu vermitteln, während diejenigen, die sie umsetzen, ganz eigene Vorstellungen besitzen. Diese müssen nun nicht unbedingt mit den Vorstellungen der Leser übereinstimmen. Es bleibt eine Annäherung, die einen Spagat zwischen Beschreibungen des Autors und den Lesern darstellt. Die Bilder, die der Autor im Kopf hatte, als er seine Abenteuer niederschrieb, wurden nun von den unterschiedlichen Künstlern umgesetzt. Die entstandenen Bilder in diesem Kunstbuch sind ein Erlebnis, das die Erinnerungen an die geistigen Leserreisen wiederaufleben lässt. Auch wenn sich ein Leser die Personen anders vorstellte, so sind diese Bilder eine Vision, die die eigene Phantasie bereichert.
Betrachtet man das Dorf Firnstayn auf den Seiten 28 und 29, so wird man überrascht sein, wie weit sich das Dorf entwickelte. Denn auf den Seiten 84 und 85 erhält man die gleiche Ansicht, nur viele Jahrzehnte später. Doch beginnen sollte man immer mit dem Titelbild, das wirklich hervorragend gelungen ist und mich persönlich ein wenig an Lohengrin erinnert. Auf den Innenseiten finden sich kleine Bilder und Zeichnungen, die bald darauf großformatigen Bildern, zum Teil doppelseitig, weichen. Einige der Fotos wirken auf mich zu pixelig, was wiederum dazu führt, dass sie mir nicht gefallen. Andererseits finden sich viele stimmige Fotos mit den Personen und dem landschaftlich schönen Hintergrund. Einiges wird mehrfach gezeigt, anderes fehlt. Eine Vielfalt von Darstellungen und Künstlern stand zur Auswahl. Die Auswahl selbst wird nicht jedem gefallen, dennoch ist dieser Bildband nicht nur erwähnenswert. Man sollte sich auf den Versuch einlassen, eine neue und/oder eine bekannte Welt neu zu entdecken.
Die Geschichten, die Bernhard Hennen aus den Tagebüchern zusammenfasste, geben zusätzliche Informationen weiter um die Elfenromane noch besser zu verdeutlichen. Die Bilder selbst sind von schwankender Qualität, mal sehr gut gelungen, dann leider, leider sehr amateurhaft. An dieser Stelle hätte ich eine andere Auswahl getroffen. Man kann aber nicht alles haben. Ich sehe in diesem Bilderbuch ein gelungenes Fan-Projekt. Dem Autor Bernhard Hennen gelingt eines zweifelsfrei: die Neugier auf seine Welt und seine Romane zu wecken.