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Titel: Hellgate: London
4-bändige Miniserie (00 bis 03)
Story: Ian Edginton
Zeichnungen: Steve Pught
Farben: Dan Jackson
Cover: Aleksi Briclot
Heft/Verlagsdaten: Dark Horse Comics (2006/2007), je 32 Seiten
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
(weitere Rezensionen von Jürgen Eglseer auf fictionfantasy findet man hier)
Auf die Vorgeschichte Hellgates möchte ich hier gar nicht mehr eingehen, diese hat Erik Schreiber recht ausführlich in diesem Artikel dargestellt - besser als ich das mangels Wissen um das Rollenspiel je könnte. Um das Spiel sind mittlerweile viele Produkte erschienen, unter anderem diese dreiteilige Miniserie plus einem Bonusband von Dark Horse Comics. In Band 00 werden nicht nur die einzelnen Charaktere der Handlung vorgestellt, man erlebt auch die Zerstörung Londons und die Invasion der Dämonen aus der Hölle. Das ist vor allem für Nicht-Eingeweihte sehr brauchbar, erklären sich doch einige Hintergründe, mit denen man in den nächsten drei Heften konfrontiert wird. Grundsätzlich geht es darum, dass man in den Archiven der überlebenden Menschheit tief im Untergrund Londons ein Buch entdeckt, das einen Hinweis auf ein bislang geheimes, magisches Script enthält, das man gegen die Dämonen einsetzen könnte. In dem gefundenen Text wird eindeutig beschrieben, dass sich je ein Mitglied der drei verschiedenen Kasten an der Suche nach dem verschollenen Artefakt beteiligen soll - ein Templer, ein Dämonenjäger und ein Kabbalist. Zusammen besteht man die eine oder andere Gefahr - immer begleitet von gegenseitigem Misstrauen und Missgunst. Schlussendlich eint ein gemeinsamer Feind - ein Verräter aus den eigenen Reihen - die drei Suchenden, und dies scheint auch das eigentliche Ziel der Mission zu sein.
Irgendwelche Dämonen, die irgendwo aus kaum enthüllten Höllenlöchern gekrabbelt kommen, das gab es schon sehr oft - ich erinnere da nur an "Army of Darkness". Jedoch fasziniert dieses Szenario rund um Hellgate schon - vor allem durch die Ausgestaltung der drei Kastensysteme -, wobei hier besonders die Kabbalisten das meiste Interesse erzeugen. Bei diesen höchst magischen Wesen, die die Grenze zum Dämonentum fast schon überschritten haben, weiß man nie, auf welcher Seite sie eigentlich stehen. Gleichwertig mit dem faszinierenden Szenario ist das Design - vorherrschende Farben sind Schwarz und Rot, und entsprechend düster wirkt das Ganze. Jedoch werden die beiden Farben so elegant miteinander vermischt, dass man meinen könnte, jeder einzelne Panel stehe in Flammen. Sehr eindrucksvoll auch die fantasiereichen Dämonen aller Art - hier gleicht kein Wesen dem anderen. Für jüngere Leser ist die Comicreihe allerdings nicht geeignet, denn neben den üblichen Zaubertricks, Maschinenpistolen etc. werden den Wesen teils gegenseitig ganze Organe und Fleischstücke aus den Körpern gerissen - entsprechend blutig geht es in der Story zu.
Trotzdem unterhaltsam und sehr nett anzuschauen! Ich war angenehm überrascht.
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