Titel: Hellboy II - Die Goldene Armee Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Seit vielen Jahrhunderten herrscht zwischen den Menschen - den Söhnen Adams - und den magischen Wesen - dem Volk der Erde - ein Waffenstillstand im Krieg um die Herrschaft über die Welt.
Diese Zeit hat die Menschheit genutzt, um sich, getrieben von blanker Gier, die Erde untertan zu machen, das Land auszubeuten und die Umwelt zu zerstören, während Kobolde und Trolle, Elfen und Feen in verborgenen Enklaven ein jämmerliches Dasein fristen.
Nun jedoch hält Prinz Nuada die Zeit gekommen, den uralten Pakt, den sein Vater, König Balor, einst schloss, zu brechen, um das Geschwür namens "Menschheit" mit Feuer und Schwert auszubrennen. Dazu muss er die Krone, welche ihm die Macht über die "Goldene Armee" - ein Heer aus mechanisch-magischen, unbesiegbaren Kriegern - verleiht und die Balor einst in drei Teile zerbrach, zusammenfügen; und er muss sich seines greisen Vaters entledigen, da der trotz aller schrecklicher Erfahrung den Frieden mit den Söhnen Adams bewahrt sehen will.
Nachdem Nuada Balor getötet hat, krönt er sich selbst zum Herrscher über das Volk der Erde. Jedoch nicht alle Fabelwesen kämpfen auf seiner Seite. Insbesondere Nuadas Schwester Nuala kann sich nicht mit dem Mord an ihrem Vater abfinden und durchkreuzt den Plan ihres Bruders, indem sie mit dem dritten Teil der mythischen Krone flieht.
Und es gibt auch noch andere Wesen, die Nuada gefährlich werden könnten: Hellboy und seine Kollegen von der B.U.A.P., die dem Prinzen des Unterreiches wegen der Gräueltaten, die er auf der Jagd nach der Krone begangen hat, längst auf den Fersen sind. Andererseits ist Nuada ein fast unsterbliches Wesen. Was also kann ihm schon passieren?
Erfüllt die unterhaltsame Story mit ihren humorvollen Charakterszenen - so sorgen Hellboys Beziehungen zur angebeteten Liz und zum verachteten Manning sowie seine coole Attitüde für zahlreiche heitere Momente -, die fesselnde Action und der exotisch-magische Hintergrund im Großen und Ganzen die (positiven) Erwartungen, die man realistischerweise an diese Art von Filmroman stellen kann, so scheint der Schreibstil zum Teil inkohärent. Plastischen, bildhaften, phantasievollen Schilderungen stehen immer wieder etwas unbeholfen formulierte Passagen gegenüber. Ob das nun auf das Konto des Autors oder der Übersetzerin geht, vermag ich in Unkenntnis des Originals allerdings nicht zu beurteilen.
Eine Sache, die zwar inhaltlich nicht ins Gewicht fällt, auf die man aber dennoch gut verzichten kann - erst recht bei einem Preis von 12,80 € -, ist der etwas schwachbrüstige Einband, der wie bei den Vanguard-Romanen eine unüberschaubare Knick- und Roll-Tendenz aufweist. Hier brächte sicherlich ein etwas höheres Papiergewicht Abhilfe.
Fazit: locker und leicht geschrieben, mit unterhaltsamen Charakterszenen und mitreißender Action. Als "Roman zum Film" ein adäquater Kinobesuch-Ersatz.