Reihe: Harry Holt Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Harry Holt war ein Held von Walter Appel, der sich als Kriminalkommissar nicht nur in Deutschland mit den Mächten des Bösen herumschlagen musste. Mancher Abstecher in fremde Welten sorgte bei den Lesern für einen wohligen Schauer. Jetzt ist der lebenslustige Kriminalkommissar wieder da.
Die Insel der Ghule
Es macht plopp - und dann liegt er auf dem Drachenschiff Poltergeist des Boltar Blutaxt. Zu Beginn hat der Mann, der so plötzlich auf den Planken liegt, keine Ahnung, wer er ist, wo er ist und schon gar nicht, warum. Nur langsam kommt sein Gedächtnis zurück, und es stellt sich heraus, er ist irgendwo tief in der Vergangenheit der Erde. Dort hat er eine Amazone geheiratet und ist jetzt auf einer Beutefahrt gelandet. Aber vorerst mal auf der Ruderbank. Als er hört, wohin es gehen soll, steckt er sich etwas in die Ohren, denn die hübschen Sirenen des viel späteren Odysseus sind nichts anderes als Ghoule auf einer Insel.
Dämonen in Berlin
Noch im letzten Abenteuer gelang die Rückkehr nach Berlin, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass ihn das Böse auch hier wieder einholt. Doch eigentlich begann es mit einem Wiedersehen mit seiner zweiten Frau Hlalyra, einer Amazone aus dem Pleistozän.Er, der im ersten Roman eine Zeit lang als Namenlos, dann unter seinem richtigen Namen Harry Holt agierte, macht sich Sorgen. Harry ist der Meinung, dass das Kind seiner ersten Frau, Sharon, nicht von einem Flugkapitän stammt, sondern von ihm. Damit wäre das Kind auch in Gefahr. Das ändert sich - man bringt es rasch nach Avalon. Dann versucht Harry seine alten Kumpels einzusammeln, die er im Pleistozän verloren hat.
"Harry Holt" ist eine Serie, die mich in vielen Dingen an "Macabros" von Dan Shocker und "Professor Zamorra" von Werner Kurt Giesa erinnert. Sie ist gleichzeitig spannend und humorvoll geschrieben, glänzt mit unaussprechlichen Namen, die wahrscheinlich nur Walter Appel aussprechen kann, und ist blendende Unterhaltungsliteratur. Der einzige Nachteil sind ein paar stilistische Feinheiten, die beim Lesen stören, und doch relativ viele Schreibfehler, die ich aus anderen Produktionen des Atlantis-Verlages nicht gewohnt bin.