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Reihe: Die dunklen Fälle des Harry Dresden, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ein neues Abenteuer für Harry Dresden steht an. Ein Problem, dem er begegnet, stellt sich ihm in der Person von Nikodemus. Nikodemus ist der Anführer einer obskuren okkulten Bruderschaft. Die Mitglieder der Bruderschaft sind von gefallenen Engeln besessen und haben zur Zeit nur eins im Sinn: Sie wollen sich in den Besitz des Turiner Grabtuches bringen. Welche Bedeutung genau das Tuch für die Denarier - so nennen sie sich selbst - hat, ist für Harry Dresden auf den ersten Blick nicht ganz klar. Sicher ist er nur in der Hinsicht, dass er nicht will, dass sie das Tuch erhalten. Unerwartet erhält er Hilfe von den Rittern des Kreuzes, als da wären Michael, Sanya und Shiro.
Auf der anderen Seite geht der Kampf zwischen dem Weißen Rat und dem Roten Hof weiter. Dabei gerät Harry wieder einmal mehr zwischen die Fronten und wird zum unfreiwilligen Spielball. Allerdings trifft er dabei wieder auf Susan, für die er immer noch mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt. Sie konnte sich zwar nicht vom Vampirbiss erholen, aber sie schaffte es auch, sich nicht in einen vollwertigen Vampir zu verwandeln. Susan hat sich einer seltsamen Gruppierung von Halbvampiren angeschlossen. Im Laufe der Auseinandersetzung zwischen dem Roten Hof und dem Weißen Rat wird Harry zu einem Duell gefordert. Das Duell soll den Verlauf des Krieges entscheidend beeinflussen. Und ausgerechnet Ortega, Edler und Kreigsherr des Roten Hofes fordert ihn zum Duell. Und wo erhält er diese Herausforderung? Ausgerechnet während eines Fernsehauftritts. Da sitzt ein sturer und argumentatiosresistenter Pfarrer und auf der anderen Seite Ortega, der Vertreter des Roten Hofes. Letzterer meint, wenn Harry gewinnt, würden sich die Vampire zurückziehen und Chicago zur neutralen Zone erklären. Aber wenn Harry verliert ... ?
Jim Butcher ist ein Autor, der mich durchaus fasziniert. Er schreibt schnell, ungewöhnlich, abenteuerlich und doch mit viel Gefühl für seine Handlungsträger. Manchmal ist er im Erzähltempo etwas zu schnell und dann überschlagen sich die Ereignisse und Harry Dresden läuft Gefahr, entweder ein Superheld oder unglaubwürdig zu werden. Beides würde der Figur und dem bisher gezeichneten Charakter zuwiderlaufen. Dennoch, ich hatte viel Spaß beim Lesen und beim dritten Mal in der Notaufnahme am Tropf war dieser Roman eine sehr hilfreiche Ablenkung.
Manch einer wird vielleicht sagen, der Roman sei zuviel der Handlung und zu wenig der Charakterisierung der anderen Figuren gewidmet. Dieser Punkt muss aber zu Gunsten der Lesbarkeit, Unterhaltung und der atmospärischen Schilderung ein wenig in der Beurteilung zurücktreten. Möglicherweise kommt es aber auch darauf an, wann und wo man den Roman liest.
Silberlinge - die Rezension von Rupert Schwarz