Titel: Das Grüffelokind Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Nicht nur Eltern ist der "Grüffelo" bekannt, das Kinderbuch der Autorin Julia Donaldson und des Illustrators Alex Scheffler ist in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil einer wachsenden Fangemeinde geworden. Die Geschichte um das schreckliche Grüffelo, das von einer kleinen Maus besiegt wurde, schaffte es schon 2011 als Verfilmung in die Regale der Händler und stiess auf Begeisterung. Das zweite Buch, "Das Grüffelokind", wurde jetzt von einem anderen Stab umgesetzt und kann ebenso punkten.
Warum geht es?
Das Grüffelokind hört von seinem Vater immer wieder die Geschichten über die große, böse Maus, die es geschafft hat, mit List und Tücke, den schrecklichen Grüffelo zu besiegen und fortan auch im Wald relativ unbehelligt zu leben. Immer wieder spuckt die Geschichte um die fürchterliche Maus im Kopf des Grüffelokindes herum, bis dieses in einem geeigneten Augenblick Reißaus nimmt, um selbst dieser Erzählung nachzugehen. Das Grüffelokind entdeckt die Natur des Waldes, ist fasziniert von den vielen Details und EIndrücken, die hier auf das kleine Wesen einprasseln. Es begegnet der Schlange, dem Fuchs und der Eule, die ihm immer wieder Hinweise auf den Aufenthaltsort der großen, bösen Maus geben. Schlussendlich trifft das Grüffelokind auf die Maus und ist im ersten Augenblick angesichts der Größe des kleinen Nagers wenig beeindruckt. Doch die Maus ist nicht dumm und kann auch den Grüffelo-Nachwuchs überlisten.
Die Reime und das Versmaß des Kinderbuches wurden in dieser Verfilmung 1 zu 1 umgesetzt, was allein schon für eine wunderbare und -schöne Stimmung sorgt. Die grafische Umsetzung des Filmes ist auf den ersten Blick ungewohnt, denn es wurde nicht darauf geachtet, alles möglichst realistisch zu gestalten, sondern hat diesen Punkt auf die Umwelt, in der sich die Figuren bewegen, gelegt. Der Wald, Schnee, mit Raureif behangene Äste - all das ist so schön gestaltet, das einem das Herz aufgeht und man bemerkt die Freude des Teams an dieser Arbeit. Die Figuren selber wirken wie aus Hartgummi - diese eher kindliche Gestaltung, der sich aber trotzdem sehr flüssig bewegenden Protagonisten unterstreichen die kinderfreundlichkeit der Animation. Ich kann das nur begrüßen, mir persönlich hat diese grafische Differenzierung zwischen Umwelt und Personen sehr gefallen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, das gerade kleinere Kinder mit Filmen - auch wenn sie ohne Alterseinschränkung oder ab 6 Jahren freigegeben sind - ihre Schwierigkeiten haben, denn oftmals sind Spannungsmomente für manche Zuseher einfach zu viel und können trotz elterlicher Begleitung schwer begriffen werden. Das Ergebnis zeigt sich dann in Furcht und Weinen - auch wenn die Szenen jeweils immer im Guten aufgelöst werden. Auch hier findet man diverse Spannungsmomente - das Einbrechen im Eis, der Schneesturm oder ein Kampf mit der Schlange - allerdings ist die Dauer dieser "Action"-Szenen so kurz gehalten, das die hier empfindsameren Kinder sehr sehr schnell wieder mit einem positiven Ausgang der Szene beglückt werden. So lobe ich mir das als Elternteil eines kleinen Kindes!
Unterm Strich ist "Das Grüffelokind" eine wunderschöne und begückende Umsetzung eines gelungenen Kinderbuches, zu empfehlen nicht nur für kleinere Kinder, auch die Eltern werden mitgerissen - ein Film für Jung und Alt! Leider sind es nur 25 Minuten Film, was aber angesichts der paar Seiten Kinderbuch zu verstehen ist. Auf der Scheibe findet sich noch ein gut gemachtes Making of des Filmes.