Titel: Goldene Flammen
Eine Besprechung / Rezension von Stefanie |
Inhalt:
Alina Starkowa steht kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung als Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Sie ist zusammen mit ihrem besten Freund, dem Fährtenleser Maljen Oretsew, in den sie heimlich verliebt ist, als Waisenkind beim Herzog von Keramzin aufgewachsen. Ihr Regiment soll die Schattenflur überqueren, ein riesige, dunkle Sandfläche mit unheimlichen Wesen, den Volkra, die das Land Rawka teilt. Als die Volkra angreifen und Maljen verletzt wird, entfaltet sich, um ihn zu retten, in Alina eine ungewöhnliche Macht, die die Wesen zu vertreiben scheint. Sofort wird sie zum Dunklen, dem mächtigsten Grischa, geschickt, um diese Macht kontrollieren zu lernen. Doch es lauern noch viele Gefahren auf Alina, bevor sie Rawka vielleicht retten kann.
Meine Meinung:
"Goldene Flammen" ist der Auftakt zu Leigh Bardugos Trilogie über die Grischa, einer Art Magier im Land Rawka. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive von Alina geschrieben, die ungewollt zur Grischa wird. Erzählt wird dabei in der Vergangenheit.
Schauplatz des ganzen ist das Land Rawka, welches in einer erfundenen Welt existiert und von einem Zaren regiert wird. Das Land ist groß, wird aber durchtrennt von einer riesigen, dunklen Sandfläche, der Schattenflur, die vor Jahrhunderten von einem dunklen Grischa erschaffen wurde. Die Überquerung dieser Schattenflur bringt jedes Mal Verluste, da in ihm die gefährlichen Volkra leben, von deren Entstehung man später im Buch auch etwas erfährt. Bei ihrer Überquerung der Schattenflur entfesselt Alina in sich eine Macht, die die Volkra vielleicht bezwingen und die Schattenflur zerstören könnte. Doch dafür muss sie erstmal lernen, diese Macht zu kontrollieren, was ihr gewisse Schwierigkeiten bereitet.
Die Geschichte an sich ist sehr spannend, doch mir haben anfangs erstmal ziemlich viele Informationen, wie zum Beispiel über die Grischa, gefehlt, die für die Personen selbst aber selbstverständlich erscheinen. Zwar sind am Anfang die drei Grischa-Orden mit ihren Einheiten aufgezählt, doch an Hand der Namen kann man leider nicht bei allen darauf schließen, was diese denn können. Hier wäre eine Erklärung ihrer Fähigkeiten hilfreich gewesen, auch damit man später noch nachschlagen kann. Auch was den Anführer der Grischa, den Dunklen, angeht, hat mir irgendwie etwas gefehlt. Natürlich hat es zur Geschichte gepasst, dass er so undurchschaubar war, aber so ein paar Sachen, zum Beispiel warum er mehrere Kräfte hat und dann auch noch welche, die scheinbar nicht zu den anderen Grischa-Einheiten passen, hätten mich doch interessiert. Manche Sachen, zum Beispiel wie Alinas neue Kräfte gegen die Volkra helfen können, werden später im Buch noch erklärt, doch da die Protagonistin darüber Bescheid zu wissen scheint, hätten diese Informationen auch gut anfangs mit einfließen können.
Alinas Gefühlschaos und Verwirrung, seit sie Maljen in der Schattenflur das Leben gerettet hat, waren für mich als Leser gut nachvollziehbar. Anfangs weiß sie gar nicht, was mit ihr geschieht, und hat Angst. Sie glaubt nicht daran, eine Grischa zu sein, und möchte auf keinen Fall unter ihnen auffallen. Doch mit ihren Fähigkeiten ist sie was Besonderes und zieht die Aufmerksamkeit des Dunklen auf sich. Dabei bringt er sie ganz schön durcheinander, was ihre Gefühle für Maljen angeht. Somit gibt es auch in diesem Buch eine Liebesgeschichte, die jedoch gut in die Geschichte eingebaut und sehr gut nachvollziehbar ist.
Fazit:
Trotz einiger fehlender Informationen und anfänglicher Verwirrung enthält "Grischa - Goldene Flammen" von Leigh Bardugo eine spannende Geschichte, bei der man bis zum Ende hin mitfiebern kann. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil dieser Trilogie und gebe dem ersten Band 4 von 5 Muscheln.