Serie / Zyklus: Der Herr der Ringe Eine Besprechung / Rezension von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher). |
Inhalt:
- Einleitung
- Vorwort
- Unsere Reise beginnt...
Die neun Gefährten animieren in einer klassischen Fantasy-Helden-Pose den Betrachter zum Kauf dieses Buches. Und so farbenfroh wie das umlaufende Cover ist, so geht es auch in diesem Buch weiter. Ich bin eigentlich nicht für so für bunte Sachen, aber die Bilder der Hildebrandts fand ich schon immer schön (wer kennt nicht das bekannte Filmposter zu Star Wars?!), als ich die Verbindung Hildebrandt / Tolkien las, war das Buch schon gekauft. Und wie erwartet sah ich nicht dunkle, realistische Visionen wie bei John Howe oder Alan Lee, sondern fröhliche, bunte Bilder, die stark an Disney erinnern. Ein Bildband, der definitiv die Laune des Betrachters hebt, mag das Motiv noch so bedrohlich und düster sein.
Dieser bunte Bildband, mit den vielen exquisiten Bildern, den unzähligen Skizzen und Fotos der Künstler & Modellen ist eine Augenweide. Seite für Seite bekommt der Leser aufgezeigt wie die Bilder von der Modellfotografie, über die Skizze auf Pergamentpapier zum endgültigen Produkt entstanden sind. Selten wurde etwas so detailliert aufgezeigt & beschrieben wie hier! Vielleicht liegt das aber auch daran, daß dieses Projekt nicht von einem professionellen Autoren oder Verlag, sondern von den Künstlern & deren Familien selber durchgeführt wurde. Und diese kommen auch reichlich selbst zu Worte, während Gregs Sohn Gregory für den eigentlichen Text zuständig ist, sind überall Randnotizen und Kommentare, die dem Text noch eine zusätzliche Note verleihen.
Der Band beginnt mit einer Einleitung von Ian Summers, der Mitte der 70er Jahre für die Entstehung der Tolkien-Kalender verantwortlich war. Er schildert seine erste Begegnung mit den beiden Brüdern und ihren Tolkien-Bildern, die mehr als außergewöhnlich war(en) und ihrer späteren Zusammenarbeit, die sich über viele, viele Jahre und Projekte erstreckte. Gefolgt von einem kurzen Vorwort von Gregory Hildebrandt, Jr., der die Entstehung des Buches zusammenfaßt.
Was nun folgt ist ein bunter Reigen von Bildern, in dem keine der liebgewonnen Figuren aus den Büchern fehlt, alle bekommen ihr Recht und ihre ureigenste Hildebrandtsche Interpretation. Selten, besser gesagt gar nicht, habe ich je eine schönere, unnahbarere Galadriel gesehen als in diesem Buch, klassische Posen wechseln mit originellen Bildideen ab und man sieht ganz deutlich, daß die Hildebrandts mehr als einmal König Arturs und die Tafelrunde, Erol Flynns Robin Hood oder Disneys Schneewittchen vor Augen hatten. Aber das macht auch den Reiz dieser Bilder aus, die so durch und durch amerikanisch sind, so herrlich kitschig und doch wunderschön.
Von mir 10 von 10 Punkten.
- Februar 2004 -
Tolkien Themenübersicht
- Hintergründe, sowie Buch- und Film-Rezensionen -