Reihe: Gruselkabinett, Teil 60
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Steve Brill, seines Zeichens Farmer, zog vor einigen Jahren nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn Tommy hierher, einen neuen Anfang wagen. Doch nun steht er vor einer schlechten Ernte. Inzwischen bereut er es, hierher gezogen zu sein, weil das gepachtete Land den beiden Farmern bislang kein Glück brachte. Sie stehen mal wieder beisammen und unterhalten sich über ihre Farm, als sie, wieder einmal mehr ihren Nachbarn Juan Lopez sehen, wie er einen weiten Bogen um einen Hügel macht. Tommy meint, er hätte ihn auch einmal gesehen, wie er ein Kreuzzeichen schlug, wie um böse Geister abzuwehren. Sie sprechen ihn wegen seines Verhaltens an. Juan will erst nicht recht darüber sprechen, bevor er schliesslich nachgibt.
Im Jahre 1545, so Juan, gelangten die ersten spanischen Siedler nach West-Texas, so auch seine Vorfahren. Juan berichtet von entsetzlichen Vorkommnissen, die das Leben der Menschen nachhaltig veränderten und als Warnung, über Generationen hinweg, weitergegeben wurden. Sehr viel erzählt Juan nicht, weist aber auf den Grabhügel und sagt, man solle sich von ihm fernhalten, ein Fluch liege auf dem Boden. Steve schlägt die wohlgemeinte Warnung mit voller Wucht in den Wind. Er will den Grabhügel abtragen und nach dem sagenhaften spanischen Goldschatz suchen, über den sich hier ebenfalls Legenden ranken. Das Gold könnte ihn aus seiner misslichen Lage befreien, die er durch die bevorstehende schlechte Ernte haben wird.
Robert E. Howard, hauptsächlich im Fantasy-Bereich bekannt geworden durch seinen Muskelprotz Conan, wuchs selbst in West-Texas auf. Auf seine eigene Jugend zurückgreifend beschreibt er in senen Horror- und Western-Abstechern in der Literatur das Land, wie er es kennt. Die Handlung ist sehr einfach aufgebaut, steuert nach und nach einem Höhepunkt entgegen, bis dieser sich, gekonnt durch die Sprecher, in einer grossen Überraschung entlädt. Ein gelungenes Gruselhörspiel. Einfacher kann man nicht ausdrücken, dass durch Spannung, Atmosphäre und hervorragende Sprecher wieder einmal mehr durch Titania Medien ein gelungenes Hörspiel veröffentlicht wurde. Kleiner Schwächen seien dem Label, welches sonst Preis um Preis abräumt, durchaus zugestanden. JJJ