Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Christian Plötz |
Zur Handlung: ein Beobachtungsschiff eines deutschen Konzerns entdeckt eine Pyramide, die Kurs auf das Sonnensystem hält. Was will das Ding? In alten Dokumenten entdeckt man, dass dieser Himmelskörper schon früher die Erde passierte. Er folgt einem Zyklus, der ihn anscheinend alle 500 Jahre in unseren Teil der Galaxie bringt. Der Konzern mit dem Stern beschließt, sein neuestes und schnellstes Schiff, die Nostradamus, zu den Sternen zu schicken. Das Problem dabei besteht darin, dass der Antrieb dieses Schiffes zwar außerordentlich leistungsfähig ist, aber nicht ausreichend erprobt wurde. Dazu kommt, dass die Besatzung der Nostradamus mindestens ebenso extravagant zusammengesetzt wurde wie der Antrieb. Und da weiß auch keiner, wann es zum großen Knall kommt. Um dieses Himmelfahrtskommando noch weiter zu erschweren, hat sich anscheinend eine Gruppe etwas paranoider älterer Herren in den machtvollsten Positionen der Welt dazu verschworen, die Nostradamus daran zu hindern etwas zu entdecken. Dazu kommen dann noch ein paar Feuerwaffen und Nuklearraketen, die gegen jedes Raumfahrtabkommen an Bord geschmuggelt wurden. Dann wird noch der Chefwissenschaftler für den Antrieb wahnsinnig und eine Bombe hat auch einer an Bord versteckt.
Alles in allem: So wie man sich seinen Urlaub schon immer vorgestellt hat. Als die Nostradamus dann ziemlich ramponiert und mit merklich verminderter Besatzung an der Pyramide ankommt, müssen sie feststellen, daß sie auch von der Erde aus aufs Kreuz gelegt wurden. Einige sind schon früher aus den Startlöchern gekommen, haben aber unterwegs begonnen, sich gegenseitig umzubringen. Ein paar völlig durchgeknallte Amerikaner tauchen auch noch auf und der dritte Weltkrieg im Weltraum scheint unausweichlich. Aber die Pyramide ist ja auch noch da, die haben diese Erdlinge mit ihrem ganzen Primatengehabe fast vergessen. Und in der Pyramide wartet ein Abenteuer auf unsere tapferen Entdecker, gegen das der farbenfrohe Walzertrip von Bowman richtig abstinkt.
Anmerkung: Wie aus dem Nichts erschien die Pyramide und wie aus dem Nichts erscheint auch der neue Hoffnungsträger der deutschen Science Fiction. Und der Mann geht gleich in die vollen und wagt sich an ein Tausend-Seiten-Opus. Davor sollte man schon Respekt haben. Bis auf ein paar kleine Patzer bei der Exposition, wo die Geschichte manchmal sehr ins klischeehafte Groschenromanniveau absinkt, hat man an dem Buch ziemlich lange Spaß, ohne dass es langweilig wird. Ab und zu fragt man sich zwar, wo die Protagonisten ihr immenses Glück hernehmen, immerhin ist das Weltall ja nicht gerade die lebensfreundlichste Umgebung, da sollte es doch leichtfallen, jemanden umzubringen. Aber die Jungs haben ihr Glück anscheinend von der Enterprise geerbt, da hat's ja trotz allem kein Schurke in 74 klassischen Episoden und weiß-Gott-wieviele-noch-kommen Kinofilmen geschafft, die Crew abzumurksen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten
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