Titel: Götterbotschaft in den Genen. Wie wir wurden, wer wir sind Eine Rezension von Martin Wagner |
Esoterisch-wissenschaftliche Romane erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit und einige Autoren schaffen es regelmäßig ihre Bücher in die Top 100 der Verkaufscharts zu führen. In besonderen Jahren, etwa das Jahr 1999 und auch dieses Jahr, wegen des Maya-Kalenders, erscheinen überdurchschnittlich viele solcher esoterisch-wissenschaftlicher Romane. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Gattung ist der Experte der Prä-Astronautik Erich von Däniken.
Genau dieser Erich von Däniken hat über das hier vorliegende Buch Götterbotschaft in den Genen – Wie wir wurden, wer wir sind von Hartwig Hausdorf, erschienen beim Herbig Verlag, den Autoren sehr gelobt und damit sicherlich einige seiner Leser zum Kaufen animiert. Der Grund für dieses Lob ist zum Einen sicherlich die Themenwahl, die sich deutlich an Dänikens Theorien orientiert und zum Anderen wohl die deutlichen Hinweise auf Dänikens Werke, die sich in Hausdorfs Buch befinden. Passend zum Titel sieht Hausdorf die Entwicklung des Menschen nicht in der Evolution alleine, sondern durch direkte genetische Einflussnahme anderer Mächte.
Bevor Hausdorf jedoch diese Einflussnahme anhand von ihm gefundener und gedeuteter Beweise schlussfolgert, bereitet er diese Schlussfolgerung langsam vor. Zehn Kapitel sind in dem Buch zu finden und dazu, ganz wissenschaftlich ein gut gefüllter Anhang mit Begriffsklärungen, einem Quellenverzeichnis und einem Register. Als Grundlage seiner Theorie, zieht Hausdorf die aktuellen Ergebnisse der Genforschung und die damit verbundenen vielen Lücken in der Entschlüsselung der menschlichen DNS, sowie die vielen offenen Fragen zur Evolution. Diese neuen Ergebnisse und Fragen, so Hausdorf, bieten viele Möglichkeiten zu Spekulationen. Im ersten Kapitel seines Buches widmet er sich dem Stammbaum des Menschen, der für ihn und auch für anderen eher ein Stammbusch ist. Hier finden sich viele gute Argumente für Hausdorfs These und auch viele Zitate renommierter Wissenschaftler. Im zweiten und dritten Kapitel werden aktuelle und auch ältere Beispiele für andere Äste des bereits erwähnten Stammbusches genannt und schließlich so hinterfragt, als wäre die Antwort, dass es sich um Außerirdische handelt eine mögliche und sogar die einzig wahrscheinliche. Die Kapitel vier und fünf widmen sich schließlich den Genen und den vielen offenen Fragen, zum Beispiel auch die Frage nach dem Wissen der Ägypter und die biblischen Alter einiger bedeutender Persönlichkeiten der uralten Kulturen unserer Geschichte. Auch hier scheint es für Hausdorf nur eine mögliche Antwort zu geben, Götter, die nicht von unserer Welt sind. Die nächsten fünf Kapitel runden die Theorie des Buches ab und liefern schließlich die Schlussfolgerung. In diesen Kapiteln finden sich sowohl medizinische Meisterleistungen in vergangenen Zeiten, genetische Mutationen, religiöse Kulte und auch Entführungen durch Außerirdische. All diese Beweise, führen schließlich zur Schlussfolgerung, dass außerirdische Wesen unsere Welt nicht nur besucht haben und immer noch besuchen, sondern vor allen Dingen, diese Außerirdischen, unsere Entwicklung durch Eingriffe in unsere DNS gefördert haben.
Was auf den ersten Blick wie ein wissenschaftliches Buch aussieht, entpuppt sich erst beim genaueren Hinsehen als esoterisch-wissenschaftliches Buch, wie es ja auch angekündigt war. Hartwig Hausdorf gibt sich sehr viele Mühe mit Quellen und Zitaten. Er zitiert häufig hoch angesehene Wissenschaftler und seine Quellen sind immer nachprüfbar und belegen den vorgebrachten Beweis oder belegen seine Theorie in Teilen. Viel interessanter sind aber die Informationen ohne Quellenhinweise, gerade die haben es nämlich immer in sich und gerade die müssten dann, um ein wirklicher Nachweis und ein stützendes Element der Theorie zu sein, nachprüfbar sein. Geschickt gemacht ist es auf jeden Fall und gut geschrieben, wenn auch natürlich sehr esoterisch-wissenschaftlich, ist das Buch ebenfalls. Talent kann man Hartwig Hausdorf nicht absprechen und wer sich für dieses Thema interessiert und auch weniger glaubhaften und beweisbaren Theorien etwas abgewinnen kann, wie zum Beispiel die Leser von Däniken, die werden an diesem Buch ihre helle Freude haben. Wer sich für richtige Wissenschaft interessiert, der sollte die Finger davon lassen und lieber zu den guten Büchern greifen, die Hausdorf an den ungefährlichen Stellen zitiert.
Fazit: Götterbotschaft in den Genen – Wie wir wurden, wer wir sind von Hartwig Hausdorf ist ein weiteres Buch, das getrost in die Ecke esoterisch-wissenschaftliche Literatur ohne große neue Erkenntnisse aber mit vielen interessanten Theorien gesteckt werden kann. Eines muss man Hausdorf aber zugestehen, er hat Talent seine Theorien einem wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen, der erst beim genaueren Hinsehen bröckelt. Und das ist auch etwas, dass nicht jeder Autor dieses Genres kann.