| Reihe: Gezeitenstern-Saga, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Nach vielen Jahrhunderten kehren die Gezeiten zurück und mit ihnen die magiebegabten, unsterblichen Gezeitenfürsten. Obwohl ihre Zahl nur gering ist, verfügen sie über eine unvorstellbare Macht. Sie schwingen sich auf als Herrscher der Welt und Meinungsverschiedenheiten hatten schon mehrfach gewaltige Auswirkungen auf die Welt. Ganze Kontinente wurden verwüstet, ja sogar vernichtet und es gibt nichts, was sich ihnen in den Weg stellen könnte. Die einzige Chance besteht, den Unsterblichen Herr zu werden, bevor sie über ihre ganze Macht verfügen. Doch wie will man ein gottgleiches Wesen besiegen? Cayal, genannt der unsterbliche Prinz, könnte einen Hinweis geben, denn sein ganzes Bestreben ist, seinen unendlichen Leben ein Ende zu setzen. Doch da ist die Liebe zwischen der Fürstin Arkady Desan und Cayal und möglicherweise ist sie in der Lage, dem unsterblichen Prinzen wieder Lebensmut zu geben. Die anderen Unsterblichen sehen das teilweise ganz anders. Die einen wollen ihn auf jeden Fall davon abhalten, denn wenn es möglich sein sollte, dass einer aus ihren Reihen stirbt, könnten auch sie sterben. Andere jedoch verbindet eine alte Feindschaft mit Cayal und sie wären bereit ihm zu helfen. Doch kann man einander trauen, nachdem man seit über 8000 Jahren Intrigen spinnt? Letzten Endes verfolgt jeder Gezeitenfürst seine eigenen Ziele und die haben nicht das Wohl der Menschen im Sinn.
In ihrem zweiten Buch ihrer auf vier Bände angelegten Gezeitenstern Saga führt nun die Autorin Jennifer Fallon viele weitere Unsterbliche ein. Schon im letzten Buch hat man erfahren, dass es neben Maralyce, Jaxon und Cayal nur sechs weitere mächtige Gezeitenfürsten, aber eine Vielzahl an Unsterblichen ohne besondere Kräfte gibt. Alle, die Gezeitenfürsten und die Unsterblichen ohne Gezeitenmagie, treten nun beim Anstieg der Flut wieder in Erscheinung, nachdem sie sich währen der „Ebbe“ versteckt gehalten hatten. Wie zu erwarten ist die Fortsetzung von Der unsterbliche Prinz ganz anders, denn es konnte ja nicht mit der Beziehung zwischen Cayal und Arcady weitergehen - das hatte sich schon mit dem Ende angekündigt. So also legt die Autorin nun ihr Augenmerk auf die Entwicklung der Hintergründe und schreibt so wohl den ersten Band einer Trilogie und dem ersten Buch käme dann die Rolle eines Prologs zu. <br>
Wieder ist Arcady die zentrale Figur, die im Laufe ihrer Flucht vor Jaxon, zunächst ins Exil nach Torlenien gehen musste, aber dann weiter fliehen musste, als Jaxon ihrer habhaft werden wollte. Aber dies ist auch die geschichte des ersen Spions des Königs Declan Hawkes, der verzweifelt nach einem Weg sucht, die Untersterblichen zu besiegen und nebenbei auch noch Arcadys Gemahl Stellan vor dem Tod wegen Hochverrats retten muss. Und auch der Crasii Warlock spielt eine wichtige Rolle, soll er doch in Hawkes Auftrag das Vertrauen von Jaxon gewinnen und dessen Pläne ausspionieren. Geschickt erzählt Jennifer Fallon ihre Geschichte auf mehreren Ebenen, nutzt die sich bietenden Gelegenheiten, um auf elegante Weise dem Leser Hintergrundwissen zu geben, aber auch um die Protagonisten weiterzuentwickeln. Zwar ist der Roman nicht ganz so aus einem Guss, wie „Der unsterbliche Prinz“ aber der Roman ist immer noch ein sehr gelungener Fantasy Roman, der stark auf der Masse an mittelmäßigen Fantasy Veröffentlichungen heraus ragt.
8 von 10 Punkten