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Titel: Gilde der Jäger: Engelskrieger Eine Rezension von Samira Bousfia |
Inhalt
Als der abgetrennte Kopf eines Blutsaugers gefunden wird, übernimmt der Vampir Dmitri – die rechte Hand des Erzengels Raphael – die Ermittlungen. Ihm wird die hübsche Jägerin Honor zur Seite gestellt, die einst von Vampiren grausam misshandelt wurde. Dmitris gefährliche Sinnlichkeit
weckt jedoch ungeahnte Gefühle in Honor. Da holen sie die Albträume ihrer Vergangenheit wieder ein – und Dmitri ist ihre einzige Hoffnung. (by Egmont- LYX)
Honor St. Nicholas hat eine schwere Zeit hinter sich und die Wunden sind noch nicht verheilt, denn vor kurzem erst würde sie von Vampiren entführt und auf brutalste Weise gequält. Die Angst vor den Blutsaugern ist ihr ständiger Begleiter, auch wenn sie nicht länger mit dieser Leben will. Als Jägerin der Gilde ist eine Begegnung mit ihnen zudem unvermeidlich und ausgerechnet mit dem gefährlichsten und berüchtigsten Vampir muss sie zusammenarbeiten. Dmitri, der Stellvertreter des Erzengels Raphael. Gemeinsam sollen sie eine Mordserie aufklären, bei diesem ungewöhnliche Tatoos auf abgetrennten Köpfen zu Tage kommen. Doch Dmitri übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus und sie kann nicht verhehlen das sie von seiner dunklen Seite gleichermaßen fasziniert, wie verängstigt ist. Und auch Dmitri findet gefallen an der ungewöhnlichen Jägerin, diese sein Herz nach Hunderten von Jahren wieder mit Gefühlen füllt. Eine packende Jagd beginnt...
Im vierten Teil der 'Gilde der Jäger'- Reihe steht anders als in den Bänden zuvor, nicht die Jägerin Elena und ihr Erzengel Raphael im Mittelpunkt des Geschehens, sondern seine rechte Hand, der Vampir Dmitri und dieser steht seinem Sire in nichts nach. Sexy, gefährlich und düster das ist Dmitri, die pure Sinnlichkeit, ein Mann der für brutale Offenheit und Verführung steht. Ein Mann der keine Skrupel zu kennen scheint und mit eiserner Hand das Reich seines Herren beschützt. Honor hingegen hat die Hölle auf Erden durchgemacht, körperlich und seelisch misshandelt von denen die sie eigentlich jagt, ist sie dabei ihr gebrochenes Ich wieder zusammenzuflicken. Noch immer quälen sie die Erinnerungen der brutalen Gefangenschaft, auch wenn sie sich nicht länger verkriechen will und endlich wieder die Jägerin sein will und kein Opfer mehr.
Entsprechend der Leben der beiden, ist die Handlung sehr düster, gewaltig und blutig. Rasant und abwechslungsreich mit der für die Autorin typische Portion prickelnder Leidenschaft, aber bei jemandem wie Dmitri auch kein Wunder. Er steht auf sinnlichen Schmerz und weiß ganz genau wie er seine Feinde zum Reden zu bringen hat. Er ist tödlich und erbarmungslos wenn es drauf ankommt. Gleichzeitig jedoch hat er neben seiner dunklen, verführerischen Sinnlichkeit, auch einen starken Beschützerinstinkt, der sich vor allem bei Honor, aber auch bei dem einstigen Opfer Urams zeigt. Doch er ist kein Mann den man zähmen kann, sein sexy Lächeln betörend, mal ganz zu schweigen von seinen verführerischen Duftmischungen die er aussendet. Ihm nicht zu verfallen ist praktisch unmöglich, aber er hat es bei Honor auch nicht mit irgendeiner Frau zu tun.
Denn trotz ihrer traumatischen Gefangenschaft, ist Honor kein zartes Pflänzchen. Sie will wieder zurück ins Leben, sich nicht mehr hinter ihrer Angst verstecken und Dmitri scheint genau die richtige Therapiemaßnahme zu sein. Doch so anziehend er auch sein mag, von jetzt auf gleich kann Honor nicht aus ihrer Haut, ein Bewältigungsprozess der traumatischen Erlebnisse wird eingehend beschrieben. Trotz Rückfälle gibt sie nicht auf und will ihre einstigen Entführer bluten lassen. Sie ist stark und stur, weiß wie man zu kämpfen hat und ihre Messer werden mehr als nur einmal an Dmitri gewetzt. Heiß und sexy sind die Aufeinandertreffen der beiden. Ihre Wortgefechte spritzig, voll dunklem Humor und verführerischer Anziehung.
Die Beiden sind starke Persönlichkeiten, einander ebenbürtig und wissen wie man Kämpfe auszufechten hat und ihr gemeinsamer Kampf ist ein besonders betörender. Beide zwar gebrochene Seelen, aber alles andere als zerbrechlich. Denn das kleine 'Karnikel' hat Krallen und Dmitri bekommt diese ordentlich zu spüren. Aber so ein bisschen Blut und Schmerz sind genau das Richtige für den sinnlichen Vampir, der seine Lust nach der verführerischen Jägerin stillen will, doch dafür muss er seine Beute erst einmal erobern. Ein Kräftemessen der besonders sinnlichen Art beginnt, diesem man sich nicht mehr entziehen kann. Leidenschaft und Gefühle pur, einfach großartig.
Wie Dmitri & Honor als Paar überzeugen, kann auch der Rest der Geschichte in gewohnter Singh- Manier mitreißen. Der Schreibstiel ist gewohnt fesselnd und sinnlich anziehend, zieht einen durch die Geschichte die man einfach verschlingen muss. Das Geschehen ist unentwegt packend und abwechslungsreich, überzeugt mit seiner Ausgestaltung und der Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart. Die Aufklärung der mysteriösen Morde und die Suche nach Honors Peiniger wird actionreich dargelegt, sodass Langeweile hier Fehl am Platz ist.
Das was man aus der Vergangenheit der beiden erfährt, vor allem Dmitris Leidensgeschichte ist bewegend und bringt einen völlig neue Sichtweise auf den bisher immer kalt und skrupelos erscheinenden Vampir zum Vorschein. Neben Dmitris Leben vor der Unsterblichkeit und seiner Erschaffung zum Vampir, wird auch seine unerschütterbare Loyalität zu Raphael und seine Meinung zu Elena als größtes Sicherheitsrisiko für den Erzengel eingehend beleuchtet. Auch die anderen Mitglieder der Sieben haben ihre Auftritte und machen Neugierig auf deren Geschichten.
„Engelskrieger“ ist wie die anderen Bücher von Nalini Singh auch, mal wieder ein absolutes Highlight dieses von Anfang bis Ende überzeugen kann. Eine großartige Geschichte voll sinnlichem Prickeln, anziehender Gefahr und Herzflattern. Düster und packend, einfach der Wahnsinn. Die 'Singh- Sucht' hat mich mal wieder voll gepackt und ich liebe es.
5 von 5 Sternen