Serie / Zyklus: Scheibenwelt Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Mort ist einer jener Jungen, die es wohl nie zu etwas im Leben bringen werden. Sein Vater, obwohl er sogar versucht, seinen Sohn in eine Ausbildung zu bekommen, zweifelt insgeheim auch daran. So verwundert es weder Vater noch Sohn, dass am Neujahrestag kein Meister sich bereit erklärt, Mort als Lehrling aufzunehmen. Doch dann, um Mitternacht, taucht eine Gestalt auf, die keine geringere ist als TOD, der grimmige Sensenmann selbst, der auf die Idee gekommen ist, sich einen Lehrling zu holen, und er will nur Mort haben. Dieser zögert nicht lange; denn dumm ist er trotz allem nicht, und dies ist seine einzige Chance, etwas aus seinem Leben zu machen - und sei es als TODs Lehrling.
Der grimmige Sensenmann entpuppt sich als recht umgänglicher Lehrmeister, und Mort stellt sogar fest, dass er nicht in einem dunklen Nichts hausen muss, sondern in einem recht behaglichen Herrenhaus, das irgendwo im Nirgendwo steht. Und er ist nicht allein, denn zwei weitere Menschen leben dort: Albert, sein Diener, und Isabelle, seine Tochter, die, wie Mort recht schnell erfragt, nur adoptiert ist. Bald darf Mort sogar seinen Meister vertreten, und anstatt des TODs muss nun Mort bestimmte Menschen ins Jenseits geleiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit widerspenstigen Toten passiert Mort ein schwerer Fehler. Aus Mitleid verschont er eine hübsche Prinzessin und bringt damit das Gefüge der Realität aus dem Gleichgewicht. Der Einzige, der jetzt noch helfen könnte, ist TOD, doch dieser hat sich entschlossen, seinen Lehrling erst mal die Arbeit machen zu lassen und seinen ersten Urlaub nach Äonen anzutreten.
Ganz ohne Zweifel ist Gevatter Tod eines der besten Scheibenweltbücher. Der Gedanke alleine schon, dass Tod sich einen Lehrling sucht und dieser die gerade Verschiedenen empfängt, ist herrlich absurd. Tod selbst ist eine von Pratchetts besten Figuren, denn diese Mischung aus Nemesis auf der einen Seite und naivem Charakter auf der anderen ist eine hervorragende Mischung. Das Streben von Tod, menschlich zu werden, ist nur zu verständlich, auch wenn er letzten Endes immer scheitern wird.
Das Buch ist humorvoll, doch im Gegensatz zu den anderen frühen Scheibenweltbüchern ist der Humor dieses Buchs tiefgründiger und philosophischer. Aber natürlich fehlen nicht bizarre Methaphern, mit denen der Autor seine frühen Werke auszuschmücken pflegt. Sätze wie "Es überkam die Sümpfe seines Unterbewusstseins" findet man nur in den Romanen Terry Pratchetts. Und natürlich findet man all die anderen Sachen der Scheibenwelt: wie z. B. die seltsamen Zauberer, die einem so lange wie Scharlatane erscheinen, bis sie - meist auch zu ihrer eigenen Verwunderung - etwas Bedeutendes zaubern, oder die Priester, die sich unbewusst mit überzogenen Katechismen foltern. Und natürlich ist da noch die bizarre Physik der Scheibenwelt, die von langsamem Licht und Realitätsblasen erzählt.
Gevatter Tod ist ein spritziger Roman voller absurder Erzählungen. Für mich war es vor 15 Jahren der erste Band der Reihe, den ich las, und ich denke, man hätte viel schlechter wählen können. So erlebte ich gleich zu Beginn einen Terry Pratchett in Bestform, der mit diesem Buch zum ersten Mal einem seiner Lieblingscharaktere ein Buch widmete. 9 von 10 Punkten
Der grimmige Sensenmann entpuppt sich als recht umgänglicher Lehrmeister, und Mort stellt sogar fest, dass er nicht in einem dunklen Nichts hausen muss, sondern in einem recht behaglichen Herrenhaus, das irgendwo im Nirgendwo steht. Und er ist nicht allein, denn zwei weitere Menschen leben dort: Albert, sein Diener, und Isabelle, seine Tochter, die, wie Mort recht schnell erfragt, nur adoptiert ist. Bald darf Mort sogar seinen Meister vertreten, und anstatt des TODs muss nun Mort bestimmte Menschen ins Jenseits geleiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit widerspenstigen Toten passiert Mort ein schwerer Fehler. Aus Mitleid verschont er eine hübsche Prinzessin und bringt damit das Gefüge der Realität aus dem Gleichgewicht. Der Einzige, der jetzt noch helfen könnte, ist TOD, doch dieser hat sich entschlossen, seinen Lehrling erst mal die Arbeit machen zu lassen und seinen ersten Urlaub nach Äonen anzutreten.
Ganz ohne Zweifel ist Gevatter Tod eines der besten Scheibenweltbücher. Der Gedanke alleine schon, dass Tod sich einen Lehrling sucht und dieser die gerade Verschiedenen empfängt, ist herrlich absurd. Tod selbst ist eine von Pratchetts besten Figuren, denn diese Mischung aus Nemesis auf der einen Seite und naivem Charakter auf der anderen ist eine hervorragende Mischung. Das Streben von Tod, menschlich zu werden, ist nur zu verständlich, auch wenn er letzten Endes immer scheitern wird.
Das Buch ist humorvoll, doch im Gegensatz zu den anderen frühen Scheibenweltbüchern ist der Humor dieses Buchs tiefgründiger und philosophischer. Aber natürlich fehlen nicht bizarre Methaphern, mit denen der Autor seine frühen Werke auszuschmücken pflegt. Sätze wie "Es überkam die Sümpfe seines Unterbewusstseins" findet man nur in den Romanen Terry Pratchetts. Und natürlich findet man all die anderen Sachen der Scheibenwelt: wie z. B. die seltsamen Zauberer, die einem so lange wie Scharlatane erscheinen, bis sie - meist auch zu ihrer eigenen Verwunderung - etwas Bedeutendes zaubern, oder die Priester, die sich unbewusst mit überzogenen Katechismen foltern. Und natürlich ist da noch die bizarre Physik der Scheibenwelt, die von langsamem Licht und Realitätsblasen erzählt.
Gevatter Tod ist ein spritziger Roman voller absurder Erzählungen. Für mich war es vor 15 Jahren der erste Band der Reihe, den ich las, und ich denke, man hätte viel schlechter wählen können. So erlebte ich gleich zu Beginn einen Terry Pratchett in Bestform, der mit diesem Buch zum ersten Mal einem seiner Lieblingscharaktere ein Buch widmete. 9 von 10 Punkten