Reihe: Vergessene Welten Eine Rezension von Petra Berger |
Dieser Band enthält die Titel: Der gesprungene Kristall und die verschlungenen Pfade, die in den 90er Jahren als Einzeltitel erschienen sind. Hier ist der Originalband das erste Mal nicht gesplittet.
Drizzt Do’Urden hat die Oberflächenwelt erreicht. Aber überall wo er auftaucht wird er von den Menschen angefeindet, verfolgt und gejagt. Denn alleine seine Herkunft reicht aus bei den Menschen Angst und Schrecken zu verbreiten, waren doch Dunkelelfen seit jeher Sendboten des Bösen, der Grausamkeit und des Unglücks. So bekommt Drizzt keine Chance zu beweisen, dass er anders ist.
Er durchstreift viele Länder und landet am Ende im Eiswindtal, den Zehnstädten, einer abgelegenen Ansammlung von Städten jenseits der Berge und nahe der Tundra. Ein Schmelztiegel für alle unerwünschten Elemente, seien es Verbrecher oder nur einfach Wesen, die das Pech haben anders zu sein als die Allgemeinheit.
Auch hier meiden die Menschen den Dunkelelfen aber in Bruenor dem Zwerg und seiner Ziehtochter Catti-Brie findet er zwei Freunde und etwas Anschluss.
Fünf Jahre sind vergangen seit er dem Zwerg begegnet ist. Obwohl Drizzt von den Menschen nicht akzeptiert wird kundschaftet er für sie die Gegend aus um sie vor drohenden Gefahren zu warnen. Er ist der Erste der bemerkt, dass sich die Barbarenstämme der Tundra verbünden um Zehnstädte anzugreifen. Er informiert den Halbling Regis über die drohende Gefahr, der diese Warnung bei der Ratsversammlung vorbringt. Aber die Menschen nehmen einen Halbling nicht ernst und glauben den Warnungen nicht, zumal sie sich denken, dass die Informationen von Drizzt kommen, dem sie nicht vertrauen. Regis überzeugt die Menschen dann doch, aber nur durch die Hilfe eines magischen Artefakts, dass die Gedanken der Menschen beeinflussen kann. So rüsten sich die Städte gegen die drohende Gefahr und können sie abwenden.
Nach dem Kampf findet der Zwerg Bruenor den bewusstlosen Barbarenkrieger Wulfgar. Statt ihn zu töten nimmt er ihn für fünf Jahre als Geisel, bildet ihn in der Schmiedekunst aus und hegt schon bald eine tiefe Zuneigung zu dem jungen Mann. Der stolze Krieger fügt sich seinem Schicksal und lernt die Sichtweise der Menschen und Zwerge kennen. Von Drizzt lernt er die Kampftechniken, so dass er nach fünf Jahren bereit ist in seine Heimat zurück zu kehren um dort die Dinge zu verändern. Mit sich nimmt er eine Waffe, die Bruenor für ihn gefertigt hat und auf die sich später Wulfgars legendärer Ruf gründet.
Während der fünf Jahre braut sich eine neue Gefahr über Zehnstädte zusammen. Ein untalentierter Möchtegern Zauberer findet ein mächtiges Artefakt, dass ihm die Herrschaft über Oger, Trolle, Orks, Goblins und Riesen ermöglicht. Er sammelt ein Heer und zieht gegen Zehnstädte um diese zu erobern und ihr neuer Herrscher zu werden. Wieder werden die Ratsherren von Drizzt und Regis gewarnt und wieder glauben sie den beiden Freunden nicht. So lange nicht bis die erste Stadt in Schutt und Asche liegt und das Heer, angeführt von einem Dämon, vor den Toren der Hauptstadt Bryn Shander lagert. Nun liegt es an den unterschiedlichen Freunden, die Städte vor dem Untergang zu retten und dem Zauberer das Artefakt zu entwenden.
Kommentar: Der zweite Zyklus um Drizzt gefällt mir wesentlich besser als die ersten drei Bände. (Ehemals sechs Bände) Drizzt hat seinen Weg gefunden, seine Odyssee findet in Zehnstädte ein Ende und er hat nun Gefährten, die sein Wesen anerkennen und nicht nur auf sein Äußeres achten. Die Katze begleitet ihn immer noch und sie ist ein treuer Gefährte und Kämpfer. Mit Wulfgar, Catti-Brie, Bruenor und Regis haben wir eine Gruppe von Gefährten, die alle Bereiche abdeckt und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Der moralische Zeigefinger ist erkennbar, nervt aber nicht. Denn hier sind es, wie in der Realität, die Menschen, die andersartige Wesen nicht akzeptieren können und sie nur auf Grund ihres Äußeren ablehnen, verachten oder sie als minderwertig betrachten. Nur durch große Verluste und drohende Gefahren lassen sich die Menschen überzeugen die Hilfe der Freunde anzunehmen. Natürlich ist das sehr klischeehaft aber ein Kern Wahrheit beinhaltet diese Beschreibung durchaus.
Das Cover passt sich den ersten drei Bänden um Drizzt an, Kartenmaterial ist vorhanden. Ich besitze auch die alten, geteilten Ausgaben der Serie und konnte inhaltlich keinen Unterscheid feststellen. Ob man nun die leichten Einzelbände als TB oder diesen dicken bevorzugt bleibt jedem Leser selber überlassen. Aber es macht Spaß die Geschichte in einem Rutsch lesen zu können ohne den Folgeband in dem Stapel ungelesener Bücher zu suchen.
Fazit: Es kommt Bewegung in die Geschichte um Drizzt und es erwarten uns noch weitere spannende Abenteuer der fünf Freunde. Ein muss für alle Fans der klassischen Fantasy.
5 von 5 Schmiedehämmern