Titel: Geliebte der Nacht Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Roman erinnert von Inhalt und Ausführung an die spannende Black Dagger-Serie der Autorin J. R. Ward. Auch hier geht es um eine kleine Gruppe von Kämpfern bzw. Vampiren, die sich alleine dem Gegner entgegenstellt. Geliebte der Nacht ist düsterer als die eben erwähnte Reihe, genau das macht auch die mystische Stimmung des Romans aus.
Die bekannte Fotografin Gabrielle Maxwell setzt ihre Talente als Fotografin ein und macht erfolgreiche Fotografien geheimnisvoller Orte. Eines Abends, beim Verlassen eines Nachtclubs, wird sie Zeugin eines schrecklichen Verbrechens. Sechs Jugendliche töten einen Mann und saugen ihm das Blut aus. Doch obwohl Gabrielle die grauenhafte Szenerie mit ihrem Fotohandy festgehalten hat, schenkt die Polizei ihr keinen Glauben. Erst der gutaussehende Kommissar Lucan Thorne scheint Gabrielle ernst zu nehmen und verdreht der jungen Frau gehörig den Kopf. Gabrielle ahnt nicht, dass Lucan Thorne in Wahrheit ein Vampir ist. Dieses Manko, die Sonnenlichtallergie und all die anderen bekannten Übel, findet die Fotografin erst im Laufe der Handlung heraus.
Mir gefiel gut, dass Gabrielle nicht gleich über die Tatsache hinwegsieht, dass Lucan ein Vampir ist, als sie sich in ihn verliebt. Sie muss sich erst langsam damit anfreunden, einen Vampir überhaupt zu mögen und ihm schließlich zu Willen zu sein. Der Vampir Lucan Thorne merkt dagegen recht schnell, um wem es sich bei Gabrielle handelt. Sie ist eine Stammesgefährtin, eine der wenigen Frauen, die dazu bestimmt sind, mit einem Vampir in ewiger Liebe verbunden zu sein und dessen Kinder zur Welt bringen kann. Nebenbei gesagt, fand ich es sehr interessant, dass die Vampir-Rasse hier mal als Wesen von einem anderen Planeten dargestellt wurde. (Ähnlich wie Eric Frank Russells Gedankenvampire oder Colin Wilsons Vampire aus dem Weltraum). Denn Lucan und die anderen seiner Art, sind Nachkömmlinge von Aliens, die vor langen Jahren auf der Erde notlandeten. Womit auch erklärt wird, warum die Vampire diese ganzen körperlichen Anomalien haben. Auch bezeichneten sich die ersten von Lucans Art gar nicht selber als Vampire.
Der als Kommissar tätige Lucan Thorne hat in diesen Tagen viel zu tun. Nicht nur, dass er nun eine ahnungslose Stammesgefährtin beschützen muss, sondern er und seine Vampirkrieger müssen gegen wilde Vampire angehen. Dabei leidet er selbst unter einem unstillbaren Blutdurst. Aus diesem Grund hat er sich immer von Menschen zurückgezogen, um der Sucht nicht nachkommen zu müssen. Jedenfalls nicht häufig. Andere haben sich nicht so unter Kontrolle, wie die immer heftiger und aggressiver angreifenden wilden Vampire, die dem Blutrausch suchtartig erlegen sind und wahllos morden. Das unentschuldbare Verhalten gefährdet sie und das geheime Leben aller Vampire.
Geliebte der Nacht ist keine amüsante oder romantische Vampirgeschichte. Das ganze Buch ist von einer dunklen und düsteren Atmosphäre durchzogen. Sie ist es, die die Geschichte zusammenhält und für mich ein erfolgreiches Lesevergnügen darstellte.