Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Nachdem ich vor einigen Wochen Michael Marshall Smith ersten Roman „Stark der Traumdetektiv“ gelesen habe und mir dieser sehr zusagte, griff ich nun zu „Spares“ aus dem Jahre 1996.
Die Grundidee des Romans stellt aus heutiger Sicht nichts außergewöhnliches mehr dar. Vor knapp 8 Jahren war dies aber anders. Damals wurde gerade das erste Klonschaf mit dem Namen „Dolly“ der Weltöffentlichkeit präsentiert und die Klonthematik in aller Munde. Ein glücklicher Umstand für Michael Marshall Smith, dass er gerade zu dieser Zeit seinen Roman fertig gestellt hatte. Nun konnte sein Verlag ihm mit einem aktuellen, politischen Bezug bewerben, was ihm sicherlich einige Leser mehr einbrachte.
Hierzulande erschien die Übersetzung bereits sehr kurz darauf, was aus meiner Sicht ebenfalls an der Thematik liegt. Dabei sind die Klone nur zu Beginn von Bedeutung und die Thematik verschwindet im Verlaufe des Romans immer mehr.
Jack Randall kehrt zu Beginn des Romans nach New Richmond zurück. Einem technischen Wunderwerk, welches auf dem Gebiet der zerstörten Stadt Richmond niedergegangen ist. Randall beschreibt New Richmond so: „MegaLiner sind Luftfahrzeuge, ausgestattet mit Shopping-Malls - dreizehn Quadratkilometer groß und zweihundert Stockwerke hoch -, majestätische Transportmaschinen, die ihre Passagiere quer über den Kontinent bringen....“
Allein aus dieser kurzen Beschreibung mag der Leser vielleicht schon erahnen können, was ihm bei der Lektüre des Romans erwartet. Das erste Kapitel hat es wirklich in sich, denn es beschreibt nicht nur eine wirklich verrückt zu nennende technische Entwicklung, die der US-amerikanischen Gesellschaft aber durchaus zuzutrauen wäre, sondern legt den Ton des Romans fest. Dieser ist komplett aus der Sicht Jack Randalls geschildert, ein überaus zynischer Zeitgenosse und ein Looser dazu.
Fünf Jahre lang hat er sich auf einer Klonfarm versteckt gehalten. Versteckt vor den Mächtigen New Richmonds, denen er mit seinen polizeilichen Ermittlung zu sehr auf die Füße getreten ist und die dafür seine Frau und seine Tochter brutal ermordeten. Nun kehrt er zurück, um ein wenig Geld zu machen. Geld, welches er für seine Flucht und die der fünfeinhalb von ihm entführten Klone dringend benötigt. Aber er schafft den Absprung nicht. Stattdessen gerät er immer tiefer in eine Mordserie hinein, die ihm mit alten Freunden und Feinden zusammen bringt. Sein ursprünglicher Plan wird alsbald über den Haufen geschmissen, denn die Klone sind entführt und einer seiner besten Freunde dabei getötet worden. Nun hat Jack Randall genügend Gründe, um den gestrandeten MegaLiner vorerst nicht zu verlassen.
Wie gesagt, dass Klon-Szenario steht hier nicht im Vordergrund, sondern bildet lediglich ein Motiv für die Geschehnisse. Deshalb ist die Einordnung des Romans zu dieser Thematik aus meiner Sicht auch nicht richtig. Vielmehr handelt es sich um einen Thriller, der in einer möglichen Zukunft spielt. Diese wurde vom Autor mit bizarren Einfällen, reichlich Action und einem desillusionierten Helden versehen. Gefallen hat mir an diesem Roman der Einfallsreichtum des Autors. Vieles verbirgt sich nur in einigen Sätzen oder Passagen, was durchaus eine längere Ausarbeitung ermöglicht hätte. Weiterhin ist seine Sichtweise auf die menschliche Zukunft eher eine düstere. Die Menschen verändern sich nicht zu guten hin, sondern die momentan bestehenden gesellschaftlichen Schichten werden noch schärfer voneinander zu trennen sein und ihr Abstand zueinander wird größer werden.
Verpackt ist das Ganze in einem rasanten Stil und einer Sprache, die der sozialen Schicht des Helden entspricht. Flüche und Schimpfwörter finden sich reichlich.
Alles in allem wiederum ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat.
Die Grundidee des Romans stellt aus heutiger Sicht nichts außergewöhnliches mehr dar. Vor knapp 8 Jahren war dies aber anders. Damals wurde gerade das erste Klonschaf mit dem Namen „Dolly“ der Weltöffentlichkeit präsentiert und die Klonthematik in aller Munde. Ein glücklicher Umstand für Michael Marshall Smith, dass er gerade zu dieser Zeit seinen Roman fertig gestellt hatte. Nun konnte sein Verlag ihm mit einem aktuellen, politischen Bezug bewerben, was ihm sicherlich einige Leser mehr einbrachte.
Hierzulande erschien die Übersetzung bereits sehr kurz darauf, was aus meiner Sicht ebenfalls an der Thematik liegt. Dabei sind die Klone nur zu Beginn von Bedeutung und die Thematik verschwindet im Verlaufe des Romans immer mehr.
Jack Randall kehrt zu Beginn des Romans nach New Richmond zurück. Einem technischen Wunderwerk, welches auf dem Gebiet der zerstörten Stadt Richmond niedergegangen ist. Randall beschreibt New Richmond so: „MegaLiner sind Luftfahrzeuge, ausgestattet mit Shopping-Malls - dreizehn Quadratkilometer groß und zweihundert Stockwerke hoch -, majestätische Transportmaschinen, die ihre Passagiere quer über den Kontinent bringen....“
Allein aus dieser kurzen Beschreibung mag der Leser vielleicht schon erahnen können, was ihm bei der Lektüre des Romans erwartet. Das erste Kapitel hat es wirklich in sich, denn es beschreibt nicht nur eine wirklich verrückt zu nennende technische Entwicklung, die der US-amerikanischen Gesellschaft aber durchaus zuzutrauen wäre, sondern legt den Ton des Romans fest. Dieser ist komplett aus der Sicht Jack Randalls geschildert, ein überaus zynischer Zeitgenosse und ein Looser dazu.
Fünf Jahre lang hat er sich auf einer Klonfarm versteckt gehalten. Versteckt vor den Mächtigen New Richmonds, denen er mit seinen polizeilichen Ermittlung zu sehr auf die Füße getreten ist und die dafür seine Frau und seine Tochter brutal ermordeten. Nun kehrt er zurück, um ein wenig Geld zu machen. Geld, welches er für seine Flucht und die der fünfeinhalb von ihm entführten Klone dringend benötigt. Aber er schafft den Absprung nicht. Stattdessen gerät er immer tiefer in eine Mordserie hinein, die ihm mit alten Freunden und Feinden zusammen bringt. Sein ursprünglicher Plan wird alsbald über den Haufen geschmissen, denn die Klone sind entführt und einer seiner besten Freunde dabei getötet worden. Nun hat Jack Randall genügend Gründe, um den gestrandeten MegaLiner vorerst nicht zu verlassen.
Wie gesagt, dass Klon-Szenario steht hier nicht im Vordergrund, sondern bildet lediglich ein Motiv für die Geschehnisse. Deshalb ist die Einordnung des Romans zu dieser Thematik aus meiner Sicht auch nicht richtig. Vielmehr handelt es sich um einen Thriller, der in einer möglichen Zukunft spielt. Diese wurde vom Autor mit bizarren Einfällen, reichlich Action und einem desillusionierten Helden versehen. Gefallen hat mir an diesem Roman der Einfallsreichtum des Autors. Vieles verbirgt sich nur in einigen Sätzen oder Passagen, was durchaus eine längere Ausarbeitung ermöglicht hätte. Weiterhin ist seine Sichtweise auf die menschliche Zukunft eher eine düstere. Die Menschen verändern sich nicht zu guten hin, sondern die momentan bestehenden gesellschaftlichen Schichten werden noch schärfer voneinander zu trennen sein und ihr Abstand zueinander wird größer werden.
Verpackt ist das Ganze in einem rasanten Stil und einer Sprache, die der sozialen Schicht des Helden entspricht. Flüche und Schimpfwörter finden sich reichlich.
Alles in allem wiederum ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat.