Reihe: Chess Putnam, Band 1 Eine Rezension von Nadine Dannenmann |
In Amerika existiert nur noch die “Kirche der Wahrheit”, es ist keine andere Religion mehr erlaubt und diese steht für Magie, nicht für einen Gott. Diese Kirche bekommt immer mehr Macht und will auch die restlichen Rituale und Religionen in anderen Kontinenten und Ländern von der Landkarte tilgen.
Für diese Institution arbeitet Chess Putnam. Sie ist Geisterjägerin und soll diesen den Übergang ins Jenseits erleichtern bzw. sie von der Erde verbannen. Dabei geht es allerdings nicht immer schmerzfrei zu, wenn der Geist nicht gehen möchte und das wollen sie fast nie freiwillig. Die Geisterjäger bearbeiten oft Kriminalfälle mit dem Hintergrund der Hexerei, in denen Praktiken mit Geistererscheinungen vorkommen.
Da Chess drogenabhängig ist und bei ihrem Dealer immense Schulden hat, muss sie für ihn einen Auftrag auf einem ausgedienten Flughafengelände erledigen. Doch dieser Aufforderung nachzukommen, entpuppt sich mit der Zeit immer schwieriger als gedacht.
Plötzlich handelt es sich nicht nur um “harmlose” Geister, die gebannt werden müssen. Auf einmal hat sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun, der mit Schwarzer Magie arbeitet und immer mehr an Macht gewinnt.
Um ihn aufzuhalten, muss sie an ihre Grenzen gehen und weit darüber hinaus. Gleichzeitig geschehen merkwürdige Vorkommnisse bei Chess’ Arbeitskollegen, denen sie auch nachgehen muss.
Interessanterweise bekommt sie bei beiden „Fällen“ ausgerechnet Unterstützung von Mitgliedern zweier konkurrierender Dealer, was eine Menge geballter Spannung verspricht!
Dramatik gab es daher wirklich mehr als genug.
Chess geriet von einer Schwierigkeit in die nächste, begleitet von Terrible, dem Schläger ihres Dealers. Dieser ist ihr während der ganzen Zeit ihres Auftrages ein hilfreicher Partner. Gemeinsam erlebten sie die unterschiedlichsten Arten von Magie, durchlebten Albträume und hielten sich gegenseitig den Rücken frei.
Terrible wurde mir im Lauf der Geschichte immer sympathischer. Auch wenn er “nur” der Handlanger von Dealer Bump war, so hatte er unter seiner harten Schale doch einen weichen Kern, der bei Tätigkeiten mit Chess öfter hervorblitzte.
Mit Chess selbst wurde ich erst langsam warm. Dass sie drogenabhängig ist, war für mich anfangs ziemlich schockierend. Vor allem fand ich es heftig, dass sie nur mit Speed und anderen Pillen einen klaren Kopf hatte. Dementsprechend wurden gewisse Rauschmittel auch oft zur Sprache gebracht …
Nachdem ich das allerdings akzeptiert hatte, kam ich besser mit ihr klar. Doch trotzdem gibt es dafür einen kleinen Abzug.
Die Spannung zog sich durch den ganzen Roman. Es gab eigentlich kein Kapitel, in dem es nicht etwas Dramatisches gab, und wenn es nur eine Kleinigkeit war.
Gerade Chess und Terrible wurden während der Handlung immer ausführlicher vorgestellt. Ebenso wie Chess’ Tätigkeit für die Kirche und ihre Stellung dort.
Die Machtworte, die die Geisterjägerin gebrauchte, wurden kursiv dargestellt.
Jedes Kapitel begann mit einem Zitat von Büchern, die mit der “Kirche der Wahrheit” zu tun hatten. Die las ich allerdings meist erst dann, wenn ich den Cliffhanger, der durch den Kapitelwechsel entstand, gelesen hatte und sich die Situation wieder entschärfte.
Fazit:
Mit “Chess Putnam” hat Stacia Kane einen äußerst interessanten und etwas abgedrehten Charakter erschaffen. Bitte mehr davon!
Somit vergebe ich diesem Roman vier bis fünf von fünf Sternen.
Leseprobe: http://www.egmont-lyx.de/mediadaten/images/lyx/Leseproben/EGMONT_LYX_Kane_Chess_Putnam1.pdf