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Serie: Die Tribute von Panem, Band 2 Eine Rezension von Nadine Dannenmann |
Meine Meinung:
Amerika gibt es nicht mehr, das Land wurde in zwölf Distrikte unterteilt. Die Menschen werden von einem Kapitol unterdrückt, das in Panem liegt, wo die Reichsten der Reichen leben. Nachdem Katniss im letzten Band zusammen mit ihrem Mitstreiter Peeta die sogenannten tödlichen Hungerspiele überlebt hat, müssen sie nun die Siegertour durch alle Distrikte machen. Da sie den Zuschauern während der Spiele ein Liebespaar vorgespielt hatten, wodurch sie überlebten, müssen sie diese Scharade aufrechterhalten, sobald eine Kamera anwesend ist oder sie sich in der Öffentlichkeit zeigen. Durch einen unüberlegten Vorfall am Ende des ersten Bandes ist Katniss ein Star geworden. Besonders bei denen, die sich gegen das Kapitol auflehnen und einen Widerstand planen. Bei der Tour bekommt Katniss mit, wie es in einzelnen Bereichen des Landes unter der Oberfläche brodelt, und sie muss entsetzt einige schreckliche Dinge mit ansehen.
Dieser Roman ist wie sein Vorgänger ein Jugendroman. Somit wurde die Grausamkeit des Kapitols von der Autorin gut dargestellt, ohne dass es zu brutal wirkte. Auch wenn ich als Erwachsene bei manchen Szenen doch schlucken musste. Aber dadurch gab mir die Autorin ein Gefühl dafür, was die Figuren in einzelnen Distrikten durchmachen mussten. Mir kam es vor, als spürte ich am eigenen Leib, wie grausam das Kapitol in diesem zweiten Teil der Trilogie vorgeht und wozu es fähig ist. Selbst Kleinigkeiten, wie ein nett gemeinter Gruß, führten zu einer harten Bestrafung.
Die Protagonisten Katniss und Peeta entwickelten sich weiter und dadurch wurde die Geschichte immer interessanter. Als beide wieder in die Arena müssen, warten dort gleich mehrere Überraschungen auf sie und den Leser. Während im ersten Teil nur das Überleben von Katniss selbst wichtig war, stand nun das Leben von Peeta auf dem Spiel. Und unbewusst die Existenz ihrer Familien. So wurde dieser zweite Teil einen Tick ernster, denn ich spürte förmlich, welches Bedürfnis es für Katniss ist, Peeta zu retten.
Die Autorin brachte durch viele Ereignisse Spannung ins Spiel, die das Buch fast sprengten. Auf der einen Seite der brodelnde Widerstand, den ich nur anfangs mitbekam, dessen Vorbild Katniss unabsichtlich wurde, und auf der anderen Seite Peeta, den sie mit aller Kraft in der Arena am Leben erhalten wollte. Und dann gibt es da noch Gale, ihren besten Kumpel, der plötzlich mehr für sie zu sein scheint. Dies alles wirkte auf Katniss ein und machte den Roman richtig spannend und durch die allumfassende Grausamkeit auch sehr dramatisch.
So war die Geschichte von Anfang an gespickt mit Aktionen, die meinen Gemütszustand regelrecht durcheinanderbrachten. Da ich emotional sehr mit Katniss verbunden war, war ich dementsprechend oft den Tränen nahe ... Katniss musste immer aufpassen, was sie sagte und tat, zu jeder Zeit, und das ließ mich oft nach Atem ringen. Ihre Angst und aufsteigende Panik konnte ich fast mit Händen greifen. Ich durchlitt regelrecht jede einzelne Station, die sie durchmachen musste.
Dazu kam aber auch manch rührende Szene, die mir ebenfalls die Tränen in die Augen trieb. Gerade wenn Katniss sich an die letzten Tribunale erinnerte und an ein bestimmtes Mädchen, wurde ich von Emotionen nur so überflutet. Besonders freute ich mich aber, dass Katniss sich trotzdem nie wirklich aus der Ruhe bringen ließ und einen kühlen Kopf bewahrte, wenn es eng für sie und Peeta wurde.
Am Ende erwartete mich dann noch eine dicke Überraschung! Mit diesem Ausgang hätte ich nie und nimmer gerechnet. Zum einen war ich über den Abschluss froh, gleichzeitig bin ich etwas enttäuscht, da der Roman mit einem richtigen Cliffhanger endet und ich mir nun den letzten Teil der Trilogie sehnlichst herbeiwünsche.
Auch im zweiten Band werden die Speisen ausführlich beschrieben, um dem Leser die Unterschiede zwischen Arm und Reich deutlich zu machen. Die Geschichte wurde aus Katniss' Sicht in der Gegenwartsform erzählt.
Fazit:
Kurz gesagt: Mir geht die "Die Tribute von Panem"-Trilogie sehr zu Herzen. Mit jedem Buch litt ich mit Katniss bis jetzt etwas mehr mit. Trotz der großen Traurigkeit, die sich am Ende breit machte, vergebe ich die volle Punktzahl: fünf Sterne!
Nun warte ich gespannt auf den dritten Teil.
Gefährliche Liebe - die Rezension von Rupert Schwarz
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