Serie/Zyklus: Gateway Zyklus Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Robinette Broadhead hat es geschafft. Er ist einer der wenigen Prospektoren, die es zu großen Vermögen geschafft haben. Doch wie? Und warum unterzieht sich Robinette einer qualvollen Psychoanalyse bei einem Roboter namens Siegfried? All diese Fragen werden nach und nach beantwortet. Man erfährt von Gateway, dem entdeckten Asteroiden einer längst untergegangen Rasse.
Der Asteroid, innen ausgehöhlt, beherbergt annähernd tausend Raumschiffe, die bis zu 5 Menschen befördern können. Das Problem ist allerdings, dass man nicht so recht weiss, wie diese Raumschiffe gesteuert werden und wie man ihr Flugziel festlegt. So werden wagemutige Prospektoren losgeschickt, um das Ziel zu erforschen. Entdecken sie etwas, erhalten sie große Prämien. Geht etwas schief erwartet sie der Tod, denn von zehn Expeditionen kehren nur sieben zurück. Auch Robinette war nach Gateway gekommen um das große Glück zu finden und wie viele andere läuft es alles andere als gut. Doch dann wird ihm eine Flug mit einer großen Prämie angeboten. Robinette sagt zu.
Frederik Pohl ist einer der Giganten der SF. Er war von Anfang an dabei und half mit, die moderne SF zu definieren. Er war Herausgeber und Verleger. Erst spät setzte er den Fokus auf die Schriftstellerei. Die Gateway Romane gehören zu seinen wichtigsten Werken. Die Idee ist auch wahrhaft phantastisch: Die Menschen erforschen Alien Artefakte und gehen dabei gewaltige Risiken ein. Pohl bringt diese Geschichte gekonnt zu Papier.
Die Passagen, die beschreiben, wie Robinette beim Roboter Psychiater seine Sitzungen abhält sind zunächst sehr interessant, aber da Pohl lange wartet, ehe er den Lesern Hintergrund Infos gibt, werden sie aber zunehmend schwer zu lesen. Erst später im Verlauf des Romans verschmelzen die Beschreibungen von Robinettes Erlebnissen auf Gateway und die Sitzungen mit Siegfried mehr und mehr und die Geschichte fügt sich mehr und mehr zusammen. Das Ende allerdings kommt dann sehr abrupt. Nach all der Spannung wirkt es überdies sehr phantasielos. Man erwartete, dass der Protagonist wahre Schatzkammern gefüllt mit unvorstellbaren Artefakten aufgestoßen hatte, doch die Wahrheit ist viel nüchterner.
Hervorzuheben sei noch, dass Pohl den Roman immer wieder mit Textkästen unterbrochen hat, die nichts mit der Handlung, wohl aber mit der Welt zu tun haben. Man liest von Kleinanzeigen und Flugberichten auf Gateway, sieht Teile von Siegfriedprogram oder einen Auszug aus dem Kontrakt, den Robinette Broadhead mit der Gateway Gesellschaft schloss. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Einerseits ist dies eine sehr innovative Art, einen Roman zu schreiben, andererseits unterbricht dies den Lesefluss. Am besten, man macht es so wie ich: Zuerst einen Abschnitt zu Ende lesen und dann zurückspringen und den Inhalt der Kästen lesen. Das Vertieft den Eindruck des gelesenen Kapitels.
Fazit: Gateway ist ein spannender Roman mit ein paar längen im Mittelteil und einem etwas überraschenden Ende. Die Idee des Gateway Asteroiden fasziniert den Leser jedoch von Beginn an und entführt ihn in eine faszinierende Zukunft. 7 von 10 Punkten.
Gateway - Rezensionsübersicht
Eine Übersicht der Trilogie gibt es auf der Autorenseite.
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