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Titel: Garstige Gnome Eine Rezension von Simon Haffner |
Nach seinen Erfolgsromanen „Dämliche Dämonen“ und „Mürrische Monster“ liegt mit „Garstige Gnome“ Royce Buckinghams drittes Buch vor. „Garstige Gnome“ ist allerdings keine Fortsetzung von „Mürrische Monster“, in der die Geschichte aus „Dämliche Dämonen“ weitererzählt wird.
PJ ist der Sohn des Polizeiwachtmeisters von Sumas nahe der kanadischen Grenze und besucht seinen Vater. Als dieser weg muss, passt PJ solange auf Sam auf, bis dessen Vater ihn vom Revier abholt. Als der Bewegungsmelder an der Grenze ausgelöst wird, brechen die beiden in einem Polizeiauto dorthin auf, in Erwartung, Schmuggelware zu finden. Stattdessen treffen sie auf ein pelziges, bewaffnetes Wesen, welches sie anfahren und auf der Polizeistation in eine Zelle sperren. Plötzlich tauchen zwei geheimnisvolle Personen auf, die das Wesen töten. Sam und PJ folgen ihnen in die „Untererde“ und finden sich in einer neuen Welt voller Gnome, Rieseninsekten und anderen fantastischen Kreaturen wieder, die alles andere als friedlich sind ...
Meinungen sind immer eine sehr subjektive Sache, dennoch darf man sich im Fall von „Garstige Gnome“ ein Pauschalurteil erlauben: Es ist spannend.
Der Autor begrenzt Beschreibungen von den Charakteren, den Wesen oder Schauplätzen auf das nötigste. Der Leser wird regelmäßig - quasi beiläufig - informiert, ohne durch lange Passagen vom Geschehen abgelenkt oder gelangweilt zu werden.
Die Sprache ist zielgruppenorientiert. Da der Verfasser verwirrend-unübersichtliche Satzgefüge und weit ausufernde beziehungsweise verworrene Nebenhandlungsstränge – nicht Nebenhandlungen an sich – vermeidet, ist es dem Leser möglich, sich auf die Haupthandlung zu konzentrieren und sie geradlinig zu verfolgen. Diese ist wirklich gut gelungen, da sie – obwohl (oder gerade weil) sich Royce Buckingham nur auf die absolut notwendigen Informationen beschränkt – fesselnd ist und zum Weiterlesen drängt. Und selbst diejenigen, die diese Ansicht nicht teilen, kommen auf ihre Kosten; die Geschichte enthält genug Witz, um zumindest eine amüsante Lektüre zu sein.
Die Handlungsstränge sind zwar so abgeschlossen, dass keine Fragen offen bleiben; es kann jedoch jederzeit daran angeknüpft werden. Beispiel: Die Untererde steht noch, Wächter und Gnome existieren nach wie vor und auch die Protagonisten sind am Leben und haben sich nicht zerstritten; Konfliktpotential und Figuren gäbe es noch genug für Fortsetzungen.
Fazit: Witz, Spannung und Abwechslungsreichtum machen aus diesem Buch eine unterhaltsame, kurzweilige Lektüre, die sehr leicht zu lesen und bei der auf eine Fortsetzung zu hoffen ist. Ein gutes, empfehlenswertes Buch.