Reihe: Gallagher-Chroniken, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass Achim Hiltrop seine Romane um Clou Gallagher bereits einmal veröffentlichte. Auch mir ist das jetzt schon wieder rausgerutscht, weil ich mich darüber aufregen kann. Will man damit sagen, es ist mit dem neuen Roman nicht weit her? Will man darauf hinweisen, dass nur die neue überarbeitete Ausgabe die wichtige und richtige ist? Ich kann es nicht sagen, es interessiert mich auch gar nicht. Die im Atlantis-Verlag herausgegebenen Abenteuer sind die ersten, die ich lese, die alten Ausgaben kenne ich nicht. Muss ich auch nicht kennen, denn mit der Ausgabe, die mir vorliegt, bin ich bestens zufrieden gestellt.
Clou Gallagher ist es, der mit seinem intelligenten Raumschiff Trigger das Weltall unsicher macht. Dabei ist das gar nicht seine Absicht. Ein ruhiger, sicherer Job wäre ihm viel lieber, aber er steckt immer wieder bis zum Hals in der berühmten ... Daher möchte er gern zurück zur guten alten Mutter Erde. Die Rückreise scheitert, wie vieles bei ihm, an einem monetären Engpass. Er verlässt das Kerian-System, in dem er doch einiges an Ärger verursachte. Dieser Ärger könnte ihm tatsächlich den ungewünschten Titel Kriegsverbrecher einbringen. Um das zu vermeiden, sucht er das, was man gemeinhin das Weite nennt. Natürlich ist es immer gut, in einer Menge unterzutauchen. Gallagher nimmt den Söldnerführer Quint erst einmal als Chef hin und schließt sich dessen Gruppe an. Ihr Ziel ist das Oea-System. Die Herrscher des planetenreichen Systems benötigen Hilfe, da die Handelsschiffe dort von Piraten überfallen und ausgeraubt werden. Den wenigen offiziellen Raumpatrouillen sind die Piraten haushoch überlegen, besser organisiert und zielstrebiger. Zudem scheinen sie über Informationen zu verfügen, die direkt von den einzelnen Schiffen oder deren Eignern zu stammen scheinen. Das eingespielte Team Gallagher - Trigger gewöhnt sich schnell an die neuen Begleiter, sie zeigen sich von ihrer Ausrüstung sogar besser als deren Anführer Quint. Trotzdem können sie sich auf den Anführer der Söldner verlassen. Er zeigt sich als erfahrener und umsichtiger Mann. Und dazu ein gut bezahlter Auftrag. Gallagher scheint diesmal einen ruhigen Job erwischt zu haben. Aber die Piraten stehen da noch in der Gegend als Problem. Bei einem ersten Zusammentreffen zeigt sich, dass die Piraten viel zu gut ausgerüstet sind. Jedoch stellt sich eben bald heraus, dass die Piraten weniger Piraten als eine straff organisierte Mafia-Struktur darstellen. Zudem noch unter der Führung eines gewissen Hidalgo Rutherford. Sie sind gar nicht so leicht zu fassen, wie die Systemlords es beschrieben hatten. Zudem scheint der geheime Ort der Piraten nicht nur ein Versteck zu sein, sondern geradezu eine Festung. Letztlich bleibt den Piratenjägern nichts anderes übrig, als selbst Pirat zu werden und sich bei den echten Piraten einzuschleichen. In einer verdeckten Operation wollen sie die Piraten von innen zerschlagen. Aber wie das so ist, wollen und können sind zwei sich manchmal widersprechende Aussagen.
Aber wie dem auch sei. Mehr sei hier nicht verraten, auch nicht von der Raumschlacht, die mich eher an eine Schlacht in der Karibik erinnerte. Der vorliegende Roman ist ein spannender Roman, der schnell von den einzelnen Kapiteln zu den nächsten wechselt und im gleichen Maß die Handlung beschleunigt. Das Buch ist ein abwechslungsreicher Roman, der zwischen Humor und Gewalt ein gutes Mittelmaß hat. Clou Gallagher könnte auch jeden anderen Namen tragen und in jedem beliebigen Universum spielen. DIe beiden bisher erschienenen Romane könnten in jeder Space Opera angesiedelt sein. Aber nur in seiner eigenen Welt kommt er wirklich gut zu tragen. Ein überaus gelungener Roman.
Rupert Schwarz' Rezensionen zu den Gallagher-Chroniken: Bd.1: Gallaghers Sturm; Bd. 2: Gallaghers Schlacht
Erik Schreibers Rezension zu Band 3: Gallaghers Sieg