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Reihe: Schwestern des Mondes, 6. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte von Menolly d’Artigo, Agentin des AND (Anderswelt Nachrichten-Dienst). Sie und ihre beiden Schwestern Camille und Delilah, eine Hexe und eine Werkatze, leben in Seattle, um gegen Dämon Schattenschwinge anzutreten und die Welten gegen die Dämonenwelt abzuschirmen. Schattenschwinge plant, die Welten zu erobern, musste aber im letzten Roman der Reihe eine Schlappe hinnehmen, seinen General verlieren und damit auch die Schlacht. Doch der Dämon gibt nicht auf und flugs erscheint ein neuer Lakai in Person eines Lamie.
Neben dieser großen Bedrohung gibt es noch Scharlatane, Anfänger und Azubi-Magier, die in ihrer geistig einfach strukturierten Gedankenwelt der Meinung sind, sie könnten Dämonen etc. beschwören und beherrschen. Natürlich geht es schief und in ihrer Überheblichkeit öffnen die Studenten dem Dämon Tür und Tor, um die Erdenwelt zu betreten. Der tentakelige Karsetti, so der italienisch klingende Namen von Schattenschwinges Diener, besitzt eine ganz besondere Vorliebe: Er vereinnahmt gerne Feen-Seelen. Das finden die drei Schwestern gar nicht gut, denn ausgerechnet Delilah ist davon betroffen.
Zuerst erschien es mir, als hätte Yasmine Galenorn den Karren mit den Schwestern des Mondes in den Dreck gesetzt und dort festgefahren. Mit dem letzten Band hatte sie einen kleinen Höhepunkt geschaffen, um nun äußerst schwach die Reihe weiterzuführen. Da helfen auch keine deutlichen Sexszenen, die zwar die Erzählung abwechslungsreich machen, aber die Handlung nicht vorantreiben. Der neue Gegner bleibt zudem ziemlich blass. Weil Yasmine Galenorn in jedem Roman eine andere Schwester als Ich-Erzählerin zu Wort kommen lässt, obliegt es der Vampirin, den schlechten Start hinzulegen. Enthielte die Reihe keine Sexszenen, so könnte man sie in eine Reihe mit den Heftromanen wie Gespensterkrimi, Geheimnisroman, Gaslicht etc. stellen. Was in den ersten Bänden gut begann, hat stark nachgelassen. Man meint fast, die Autorin sei ein wenig überfordert, in schneller Folge neue Romane zu schreiben, einen neuen Plot zu finden und beides zusammen noch interessant zu gestalten.
Zum Ende des Romans erhält er das bekannte Tempo zurück und nährt die Hoffnung, mit dem nächsten Roman und dem Klingenbewährten Tentakelmonster von Anfang an eine spannende Geschichte zu präsentieren.