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Titel: Für Licht und Vollkommenheit Eine Rezension von Ida Eisele |
Wie schon in Band 1 befindet sich die selbstbewusste Halblingsdame Lupina, genannt Lu, einmal mehr in Geldnot, denn die Priester haben ihren Handel mit erotischen Stempeldrucken verboten. Sie sieht sich also mit einer drohenden Geldstrafe konfrontiert.
Gerade zur rechten Zeit wird da der Gelehrte von gegenüber ermordet. Lus Nachbarin Morgavis, Leiterin des örtlichen Theaters und Geliebte Romals, erteilt der bereits erprobten Detektivin den Auftrag, zwei geheimnisvolle Ringe des Alten Volkes zu beschaffen, die der Gelehrte ihr versprochen hat. Aufklärung von Seiten der unfähigen Stadtwache ist nicht zu erhoffen, dennoch verbietet ein Wachmann Lu jegliche Einmischung. So gestaltet sich die Spurensuche als nicht eben gefahrlos.
Lu ist mit ihren Nachforschungen noch nicht besonders weit, da wird die Verlobte von Morgavis’ Sohn Jorgal ermordet im Theater gefunden. Der Verdacht der Stadtwache fällt sogleich auf Jorgal, der auch prompt ins Gefängnis geworfen wird. Nun erhält Lu auch noch den Auftrag, den wahren Mörder der Verlobten aufzuspüren, um Jorgals Leben zu retten. Auf der Suche nach dem Mörder oder den Mördern durchquert Lu einmal mehr die vielseitige Stadt Garbath und muss sich sogar zur Lachnummer in Morgavis Theateraufführung herabwürdigen lassen. Schließlich aber findet sie den entscheidenden Hinweis…
Die schon aus „Eine Frage von Leben und Tod“ bekannte Lu zeigt sich auch in „Für Licht und Vollkommenheit“ wieder von ihrer besten, bissigen Halblingsseite. Interessant für Lu-Fans ist vor allem der kulturelle Hintergrund der Halblinge, der bei ihren gelegentlichen Treffen mit einer ebenfalls nach Garbath ausgewanderten Halblingssippe beleuchtet wird.
Auch sonst tauchen mit Dasal und Al da Rion sowie Lus ehemaligem Wirt Kasal einige bekannte Gesichter aus Band 1 auf, allerdings liegt das Hauptaugenmerk auf Morgavis und ihrem kleinen Theater voller eigenartiger Gestalten.
Erfreulich sind ebenfalls einige aufklärende Informationen zur Geschichte der Stadt Garbath, deren mittelalterliche Gassen und buntes Treiben auch den Hintergrund dieses Romans bilden und deren Alltagsleben zwischen engstirnigen, frömmlerischen Menschen und besoffenen Orksöldnern den Leser ein weiteres Mal in seinen Bann zieht.
Nicht ganz so spannend wie der Vorgängerroman, auf seine eigene Art aber dennoch fesselnd, wiederum mit einer Stadtkarte und neuen interessanten Rezepten ausgestattet, ist „Für Licht und Vollkommenheit“ eine würdige Fortsetzung.
Inhaltlich hat einzig das Auftauchen des Ringwächters am Ende mich etwas gestört, weil es wie ein Bruch mit der sonst sehr unmagischen, alltäglichen Atmosphäre des Buches wirkt.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die wie schon in Band 1 auffallend schwache Rechtschreibung, häufigen Wortwiederholungen und die schlechte Qualität von Einband und Papier.
Sonst bleibt nur zu sagen, dass Lu als Hauptperson auch weiterhin begeistern kann und ich dem angekündigten dritten Band mit Neugier entgegenblicke.