Reihe: Ranulf O'Hale - Exorzist; In Nomine Sanguinis, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Charlotte Engmanns Roman "Für eine Handvoll Seele" gehört in die Reihe um den Serienhelden Ranulf O'Hale. Gleichzeitig ist er der Beginn einer Unterreihe mit dem Titel "In Nomine Sanguinis". Es gelingt der Kölner Autorin sehr gut, die üblichen Kenntnisse über Vampire, die jeder Normalsterbliche so mit sich bringt, mit Versatzstücken und Vorstellungen von Himmel und Hölle, Engeln und Dämonen zu verbinden, die sonst nicht erwartet werden.
Dies ist die Geschichte des Vampirs Michail Vladescu, des jüngeren Bruders des berühmten Grafen Dracula. Den kleinen Bruder des Grafen hat es aus widrigen Umständen heraus nach Köln verschlagen, wo er heute noch lebt, wenn man das bei Vampiren so nennen darf. Das heilige Schwert des Erzengels Michael ist in seinem Besitz, und Luzifer wirft nicht nur einen begehrlichen Blick darauf. Er, Luzifer, versucht Michail zu erpressen, um in den Besitz des Schwertes zu gelangen. Allerdings rechnete Luzifer nicht mit der Weigerung Michails. Von Draculas kleinem Bruder ausgetrickst, steht der Höllenfürst nicht nur dumm da, sondern Michail erhält die Möglichkeit, seine Seele zurückzuerhalten. Damit wäre er der erste Vampir mit einer Seele. Der Preis: Er soll in die Hölle eindringen und einen Engel befreien.
Wenn das nicht alles wäre. Es gibt da noch den erfolgreichen Exorzisten Ranulf O'Hale. Exorzist und Vampir passen ungefähr so zusammen wie Faust auf Auge. Dennoch sind die beiden ein Paar, das eher aufeinander angewiesen ist, nicht die üblichen Gegner.
Als mich auf dem diesjährigen Buchmessecon Charlotte Engmann ansprach, warum der Vampir-Bücherbrief noch nicht erschienen ist, hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Ich hatte vorgehabt, mit ihrem Roman und der dazugehörigen Buchbesprechung den Bücherbrief einzuleiten, weil er ein Beispiel dafür ist, dass nicht alles nach dem gleichen Schema ablaufen muss, sondern zudem auch noch lustig sein kann. Statt dessen leitet eine deutsche Autorin die Rubrik der Vampire ein, die nicht nur regional oder gar national, sondern auch international ist. Die Autorin setzt sich mit interessanten Gedankenspielen auseinander, die mir persönlich sehr gefallen. In ihrer Welt ist viel Platz für die unterschiedlichsten Wesen, vor allem solche, die man aus Kirchen kennt, aber nicht - oder sagen wir sehr selten - in Romanen antrifft. Die Handlung im Roman wird überaus anschaulich und glaubwürdig dargestellt. Dennoch sollte man Charlotte Engmann nicht ganz ernst nehmen, sie macht es auch nicht. Schade, dass der Roman `nur’ im Heftroman-Format vorliegt.
Für eine Handvoll Seele - die Rezension von Jennifer Schreiner