|
Reihe: Das Testament des Captain Crown, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Irgendwann im 17. Jahrhundert: Die Nacht ist dunkel, der Mond schiebt sich hinter die Wolken und in einer kleinen Bucht versteckt sich der Segler des Captain Alexander Crown. Hier hofft Captain Crown, der Gefahr durch die Engländer zu entgehen, die überall nach dem Piraten Ausschau halten. Doch Gefahr droht ihm noch aus einer anderen Richtung. Denn plötzlich erscheint eine Gestalt, die niemand hat kommen sehen. Nur wenig später ist der Captain tot - und verschwunden. Nur viel Blut in seiner Kajüte zeugt von seinem grausamen Schicksal, keine Leiche findet sich.
Der erste Offizier Red (die Abkürzung für Redmond) macht sich auf die Suche. Nicht nur die Leiche des Captains, die schließlich gefunden wird, ist sein Ziel. Der Tote hinterließ fünf Kinder, mit den unterschiedlichsten Frauen gezeugt. Red begibt sich suf die Suche nach ihnen - und so ist der Titel des Buches nicht weiter verwunderlich. Nach und nach finden sich die fünf an Bord des Schiffes ein, gilt es doch, zusätzlich einen Schatz zu bergen.
Sehr positiv ist, neben der düsteren Grundstimmung, der Aufbau der einzelnen Figuren und deren Eigenschaften. Eindringliche Bilder wechseln mit (fast) Postkartenmotiven. Doch zurück zu den Kindern des Captains: Als Erstes lernen wir seine einzige Tochter kennen, die als Elga von Rijn einen Inseladligen heiraten will. Diese Träume gehen alsbald in die Brüche, denn der wirkliche Onkel der Elga will zur Hochzeit kommen. Dann finden wir den Bruder von Siltje, Viktor, der aus einem Hungerkäfig befreit werden muss. Ein weiterer Bruder, Jonah der Zwilling von Siltjem, ist Mönch. Dann sind da noch Faroh und eine kleine Göre, die als Junge verkleidet auf dem Schiff ihres Vaters als Schiffsjunge lebte.
Mit der Zeit erkennt der Leser dieser Piratengeschichte, dass hier jeder sein eigenes Süppchen zu kochen pflegt, egal ob Offizier, Mannschaft oder eines der fünf Kinder. Die Figuren wirken sehr ehrlich auf den Leser, nicht in Bezug auf die Moral, sondern auf die Zeichnungen. Nichts wirkt übertrieben. Die Geschichte ist in sich stimmig und logisch. Wer dazu noch ein paar tolle Zeichnungen sehen möchte, ist mit diesem Piraten-Comic bestens bedient. Der Band ist eigentlich ein MUSS für jeden Piraten-Fan. Nicht nur seit Errol Flynn oder dem Fluch der Karibik. Das Buch könnte vom Zeichenstil und der Erzählung durchaus zu einem Klassiker der Piraten-Comics werden.