Reihe: Mythos Academy 1 Eine Rezension von Sonja Zeiler |
Kurzbeschreibung:
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.
Meine Meinung:
Gwen Frost ist alles andere als freiwillig auf der Mythos Academy. Dank ihrer Gypsy-Gabe, durch welche sie die Geheimnisse einer Person durch die Berührung eines Gegenstandes oder derjenigen Person selbst empfangen kann, kann sie das grausame Geheimnis ihrer besten Freundin aufdecken. Doch diese Entdeckung sowie der Tod ihrer Mutter hat zur Folge, dass sie von nun die Mythos Academy besuchen und ihre Freunde sowie das gewohnte Umfeld zurücklassen muss. In dieser Schule ist alles vollkommen anders. Sie verbringt ihre Tage zwischen Spartanern und Wallküren und kommt sich ziemlich fehl am Platz vor.
Als sie eines Tages die Leiche ihrer Klassenkameradin Jasmine in der Bibliothek der Mythos Academy findet, ist sie anscheinend die Einzige, die sich dafür zu interessieren scheint. Und so ermittelt sie auf eigene Faust nach dem Mörder von Jasmine, was sie in ziemlich prekäre Situationen bringt.. Wird sie den Mord an der Wallküre aufdecken können?
Die Geschichte wird aus Sicht der 17-jährigen Gwen erzählt. Deshalb ist einem als Leser ihre gesamte Gefühlswelt bekannt, wodurch sie mir sehr ans Herz gewachsen ist. Gwen stellt das Mädchen von nebenan dar. Sie liest gerne Comics, trägt am liebsten Kapuzenpullis und ist ziemlich unscheinbar, jedoch nicht auf den Mund gefallen. Eigentlich ein ganz normales Mädchen, wäre da nicht ihre "Gabe".
Der Schreibstil der Autorin ist, entsprechend der Hauptprotagonistin sowie deren Umfeld, jugendlich gehalten. Dadurch hat sich das Buch leicht und flüssig lesen lassen. Die Umgebungen sind bildlich beschrieben, wodurch ich mir die Academy gut vorstellen konnte.
"Frostkuss" hat mich gut unterhalten. Ich muss allerdings gestehen, dass mir manche Dinge sehr bekannt vorkamen. Zwar liegt hier der mythologische Handlungsstrang im Vordergrund, jedoch haben mir manche Elemente darin zu abgekupfert gewirkt. So wirkten beispielsweise die "Splitter" auf mich wie eine Kopie der Todesser aus Harry Potter. Ich ziehe in Büchern wirklich ungern Vergleiche, jedoch hat mich dies einfach zu sehr daran erinnert. Auch der Plot um das Internat, welches alle Schüler mit besonderen Gaben beherbergt, ist nicht wirklich neu.
Zu Beginn waren einige Wiederholungen im Kontext zu lesen, was stellenweise leicht nervig war. So hatte ich irgendwann oft genug gelesen, dass Gwen "nur" ein Gypsy-Mädchen ist, welches sich durchweg unwohl fühlt und keine Freunde hat. Beim Weiterlesen wurden die Wiederholungen glücklicherweise immer weniger und die Handlung nahm rasant an Spannung zu. Nach und nach erfährt man weshalb es die Mythos Academy überhaupt gibt, was es mit Gwens Gabe genau auf sich hat und erhält einige Informationen über die mythologischen Hintergründe. Die Geschichte ansich ist eine Art Krimi verknüpft mit mythologischen Aspekten und so spielen auch Götter wie z.B. Aphrodite und Nike eine Rolle.
Der undurchschaubare Logan übernimmt in diesem Buch den Part des geheimnissvollen Spartaners, welcher Gwens Herz höher schlagen lässt. Die Darstellung seines Charakters hat mir sehr gut gefallen, denn so wie es scheint, birgt auch er ein Geheimnis, welches es hoffentlich im nächsten Band zu enträtseln gilt - ja, da bin ich durchaus neugierig. Wann der 2. Band erscheinen wird, ist mir bisher leider nicht bekannt. Ich werde diese Reihe jedoch gewiss weiterlesen. Denn die aufgegriffenen Aspekte und deren Umsetzung haben mir sehr gut gefallen.
Mein Fazit:
"Frostkuss" ist ein Buch, welches mich gut unterhalten hat. Parallelen zu anderen Büchern waren stellenweise zu erkennen und einige Wiederholungen zu Beginn der Geschichte haben mich etwas gestört. Auch der Ausbau weiterer Charaktere fiel ziemlich blass aus, so hatte ich mir doch etwas mehr Informationen über Logan oder Dawna gewünscht. Ich gehe allerdings davon aus, dass dies im Folgeband noch ausgearbeitet wird. Der Handlungsstrang rund um die Mythen sowie die Kriminalgeschichte haben mir sehr gut gefallen und so war ich ab der Hälfte des Buches so in der Geschichte gefangen, dass ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Die anhängende Leseprobe zum zweiten Band, beginnt interessant, deutet jedoch an, dass zu Beginn wieder einige Wiederholungen zu finden sein werden.
Von mir gibt es: 3 von 5 Bücherjunkies