Titel: Freakangels Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Mark ist zurück! Jener zwölfte Freakangel, der die Gruppe Jugendlicher vor sechs Jahren zwar in die Freiheit führte, der aber auch von Beginn an vor Mord nicht zurückschreckte und damals ein radikales, gewaltiges Fanal ihrer Kräfte setzte, ein Fanal, das die Realität auf immer verändern sollte, jener Mark, den Kirk und Karl jagten, um ihn zu töten, nachdem ihn die übrigen ins Exil geschickt hatten.
Nach ihrer Konfrontation (vgl. Band 3) erklärt Mark Kaitlyn gegenüber nicht nur seinen Herrschaftsanspruch über Whitechapel, sondern fordert im Vertrauen auf seine besonderen Kräfte auch das Recht auf Rache an seinen beiden damaligen Jägern.
Zeitgleich müssen einige der Freakangels an anderer Stelle ihren eigenen Kampf führen: während sich die Ärztin Miki um den durch Luke schwerverletzten Kirk kümmert, machen Jack und Alice Jagd auf Luke und richten den Abtrünnigen schließlich durch einem Kopfschuss hin. Arkady unterdessen befindet sich nach ihrem Versuch, KK zu retten, an der Schwelle des Todes in einer Art Trance, findet jedoch rechtzeitig zurück, um die übrigen Angels an den Ort zu führen, an dem Mark und Kaitlyn ihren Strauß ausfechten.
Gemeinsam können sie Mark zwar überwältigen und in ihr Lager schaffen, doch dann steht Luke in der Tür, mit einer Kopfwunde und einer Bauchverletzung, die ihn hätten umbringen müssen.
Band 4 beginnt mit einem Paukenschlag: der Leser erfährt nicht nur mehr über die Hintergründe des katastrophalen Geschehens, das die Welt gleichsam untergehen lies, er lernt endlich auch den geheimnisvollen Mark kennen, dessen bloße Existenz seit Beginn der Story wie ein Damoklesschwert über den Freakangels schwebte. Die Action, die mehr als das erste Drittel des Tradepaperbacks kennzeichnet, setzt sich auch in den weiteren Handlungsbögen fort, sodass unterm Strich der vierte Sammelband der mit Abstand dynamischste und rasanteste der bisherigen Reihe ist. Auch wenn die Action ein wenig zu Lasten der Dialoge und Figurenzeichnungen geht, so schenkt Autor Ellis nach wie vor sämtlichen Charakteren ein Maß an Aufmerksamkeit, das in dieser Gleichmäßigkeit für das Genre möglicherweise deshalb unüblich ist, weil es den Einstieg in eine Serie erschwert, wenn zu viele Fixpunkte in Form von Charakteren vorhanden sind.
Das überragende Artwork Paul Duffields sucht nach wie vor seines gleichen: im Seitenlayout extrem formalistisch vermitteln die klaren, geradezu kontemplativen Bilder eine Atmosphäre der Irrealität und der Leere.
Fazit: Auch im vierten Tradepaperback verliert die Serie nicht von ihrer Faszination, sondern gewinnt zusätzlich an Tempo, und stellt nicht zuletzt wegen des einzigartigen Artworks wie gehabt das Highlight im Panini-Programm dar.