Serie/Zyklus: Roboter und Foundation, Band 11, 12 und 13 Besprechung / Rezension von Oliver Faulhaber. |
Bestehend aus:
1. Foundation (ursprünglicher deutscher Titel: Der Tausendjahresplan; Originaltitel: Foundation)
2. Foundation und Imperium (ursprünglicher deutscher Titel: Der galaktische General; Originaltitel: Foundation and Empire)
3. Zweite Foundation (ursprünglicher deutscher Titel: Alle Wege führen nach Trantor; Originaltitel: Second Foundation)
Der Heyne-Verlag hat die Bücher neu übersetzt und endlich unter einem vernünftigen Titel als Sammelband herausgegeben. Diese Trilogie bildet den Kern der mittlerweile sechs Bände umfassenden Foundation-Reihe. (Der "erweiterte" Foundation-Zyklus, wie ihn Heyne anbietet, beinhaltet Bücher, die rein gar nichts mit der Foundation zu tun haben, oder aber nur durch einen "Brückenschlag" Asimovs ins Foundation-Universum gepresst wurden.) Weiterhin anzumerken an dieser Ausgabe ist, dass in einem Anhang Michael F. Flynn versucht, die Psychohistorie unter "wissenschaftlichen" Gesichtspunkten auf ihre Anwendbarkeit in der Realität hin zu untersuchen, allerdings muss dieser Artikel meiner Meinung nach mit großer Skepsis bedacht werden.
Diese "Psychohistorie" ist auch das Kernthema der Trilogie. In einer Zeit, in der sich die Menschheit über die ganze Galaxis ausgebreitet hat und - regiert vom Zentrum des Imperiums, dem Planeten Trantor - in Frieden gedeiht, entwickelt Hari Seldon eine neue mathematische Disziplin: die Psychohistorie. Damit ist es ihm möglich, zukünftige gesellschaftliche Ereignisse vorherzusagen, wenn er die Menschen nicht als Individuum sondern als Gruppe betrachtet. Zieht man alle gegenwärtigen Parameter mit ein, kann man eine Prognose der wahrscheinlichsten zukünftigen Entwicklung berechnen.
Dieser Hari Seldon kommt nun zu dem Ergebnis, dass Trantor, und mit ihm das gesamte Imperium, fallen wird, und die Galaxis in eine 30 Jahrtausende währende Periode der Barberei eintreten wird. Dies will er verhindern, indem er an zwei Stellen in der Galaxis Kolonien gründet, sogenannte Foundations, die vom Rest des Imperiums relativ isoliert sind und so, nach dessen Untergang, die Saatkörner für ein neues Imperium darstellen sollen. Mit diesem Plan kann er den Zusamenbruch zwar nicht verhindern, aber - so sein Plan - die Dauer des "Dunklen Zeitalters" zumindest auf ein Jahrtausend verkürzen.
Das Problem liegt nur in der Tatsache, dass auch die Entwicklung der Foundation zum Kern eines neuen Imperiums, wie alle Vorhersagen der Psychohistorie, nur eine Wahrscheinlichkeit darstellt. Seldon sah bereits bei der Gründung der Foundation zahlreiche Krisen voraus, die gelöst werden müssen, damit sich alles wie erhofft entwickelt ... Während sich der erste Band fast ausschließlich mit der Lösung dieser "Seldon-Krisen", meist kriegerischer Absichten von Nachbarplaneten, beschäftigt, kommt im zweiten, wie der Name vermuten lässt, der Konflikt mit den Überresten des Imperiums hinzu, der von Seldon nicht vorhergesagt werden konnte: ein Mutant, der mit übermenschlichen Kräften ausgestattet ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die Foundation zu besiegen. Sie ist zum ersten Mal auf sich alleine gestellt und frägt sich, ob der Seldon-Plan noch wirksam ist.
Daß hier immer nur von einer Foundation die Rede ist, liegt daran, daß die zweite bis zum Ende des ersten Buches keine Rolle spielt. Ihr Ort, ihre Größe, eigentlich alles bis auf die Tatsache, daß sie sich aus Psychohistorikern zusammensetzt (im Gegensatz zur "ersten" Foundation, die größtenteils von Wissenschaftlern gebildet wird), ist unbekannt ... die Suche nach dieser Foundation bildet das Kernthema des dritten Bandes.
Urteil: Es ist wirklich erstaunlich, wie Asimov es versteht, zu schildern wer von wem wieso beeinflußt wird ... kaum denkt man, die Personenkonstellation erfasst zu haben, entpuppt sich einer der Protagonisten als jemand komplett anderes. Okay, anfangs nervt es ein wenig, wie die Foundation von einer "vorprogrammierten" Krise in die nächste schlittert, aber als dann der Mutant (auch wenn er nicht gerade der realistischste Charakter ist) auftaucht, gewinnt die Trilogie an Reiz. Meiner Meinung nach zwar nicht DER Meilenstein in der SF-Geschichte, aber doch ein spannend zu lesendes Buch, das auf einer höchst interessanten Idee beruht.
Foundation Trilogie - Rezension von Rupert Schwarz
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