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Titel: Flügel aus Asche Eine Rezension von Alexander Haas |
Roshija ist eine Stadt … eine fliegende Stadt. Aber nicht für alle ihre Bewohner ist das Leben ein Zuckerschlecken. Wie so oft ist das Lebensglück von der Herkunft abhängig.
Den jungen Adeen hats besonders hart erwischt. Er ist ein Bastard aus der “Oberschicht” und somit von niemandem gemocht.
Sein Tagewerk verbringt der in der Akademie, wo er damit beschäftigt ist, Zaubersprüche zu kopieren.
Mehr oder zufällig stolpert er über die Rebellion, in die sein Ziehvater verstrickt ist und damit hat auch sein langweiliges aber ungefährliches Leben sein Ende - dann stellt er auch noch fest, dass er über ganz ungeahnte Kräfte verfügt und so nimmt die Rebellion fast wörtlich einen ganzen anderen Verlauf, als alle Beteiligen sich hätten vorstellen können …
Fliegende Städte, Aschevögel, man muss zugeben, dass sich Kaja Evert im Konzept doch versucht hat einiges einfallen zu lassen, das so bisher zumindest noch nicht all zu häufig da gewesen ist. Und im großen und ganzen macht sie das auch ziemlich gut.
Handlungstechnisch geht das meiner Meinung nach aber nicht auf. Gibt es gerade in der ersten Hälfte doch einige Handlungsverläufe und Wendungen, die ich so jetzt überhaupt nicht erwartet hätte. Mit fortschreitender Geschichte gehts aber dann doch zu Ungunsten der Handlung aus. Hier hätte die Geschichte sich doch noch deutlicher Zeit nehmen können - mir persönlich geht das spätestens ab der Hälfte des Romans doch alles deutlich viel zu schnell. Was genau damit gemeint ist, müsste ich jetzt an sich mit Beispielen erklären, aber das würde zu viel verraten und ein Bild muss sich ja jeder noch selber machen. Denn handwerklich gut ist der Roman alle mal. Man muss nicht aus allem eine Trilogie bestehend aus drei dicken Büchern machen, aber gut Ding will halt doch Weile haben. Es gibt zwar Dinge, die man kurz und knapp erzählen kann, aber nicht muss.
Darunter leiden natürlich auch etwas die Charaktere, von denen mir gerade die zentralen an sich sehr gut gefallen. Adeen scheint irgednwie gar nicht so richtig begreifen zu wollen (können?), was denn um ihn herum passiert und wie er damit umzugehen hat. Es gibt einige wirklich schöne Moment, in denen die Kaja Evert sich sehr schön und sehr tief in ihn hineindenkt, aber am Ende ist es dann leider so, dass die charakterliche Tiefe zugunsten der schnellen Handlung ein wenig ins Hintertreffen gerät.
Fazit:
Ein durchaus solides Roman-Debut, dass sich allerdings etwas mehr Zeit hätte nehmen können. Dennoch bin ich recht zuversichtlich, dass man von der Autorin durchaus noch etwas zu erwarten hat.