Titel: Flesh Gordon Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Menschheit ist in großer Gefahr, es herrscht Chaos auf den fünf Kontinenten. Aus dem All kommend, trifft ein Sex-Beam auf die Oberfläche und verursacht verheerende Kopulationen. Dr. Gordon, der große Wissenschaftler, setzt alle Hoffnung auf seinen Sohn Flesh Gordon, der als Vertreter der Hocky-Vereinigung Amerikas unterwegs ist, der Gefahr zu trotzen. Doch Flesh Gordon stürzt vor seinem Ziel mit dem Flugzeug ab und landet mit der jungen Dale in seinem Schoß auf dem Landsitz des Wissenschaftlers Flexi Juckow. Dieser hat sich aus Eigenmitteln ein Raumschiff gebaut, um den Ursprung der erektionsverursachenden Strahlen zu finden und die Katastrophe zu stoppen. Flesh und Dale begleiten ihn zum Planeten Porno, auf dem der bösartige und perverse Kaiser Wang (in der deutschen Übersetzung Kaiser Hodes) regiert. Dieser wollte eigentlich die Erde mit seinem Sex-Beam beglücken; dass diese Strahlen nur Chaos verursachen, ist ihm aber auch egal. Mehr Aufmerksamkeit schenkt er hingegen Dale, die er sogleich zu seiner Frau nehmen will. Da allerdings schon Flesh Gordon in ihr Paradies vorgestoßen ist, kann er hier nicht so recht einwilligen und begehrt auf. Heureka! Selbst Penisaurier und die verführerische Königin Klitoria können ihn bei der Verteidigung seines Mädchens nicht abhalten. Mit Prinz Pornis, einem schwulen Robin-Hood-Verschnitt, findet er einen leichten Verbündeten und nimmt den Kampf gegen des Kaisers Urin und metallene Dildos auf!
Was hier nach einer katastrophalen Sexkomödie à la Lass jucken usw. klingt, ist eine durchaus gelungene Parodie auf die alten Flash-Gordon-Filme. Die ständigen Anspielungen, hunderte nackter Brüste beiderlei Geschlechts und hüpfende Hüften stören irgendwie auch gar nicht , sondern finden sich in diesem Trash-Movie der Siebziger passend ein. Gerade das erste und das letzte Drittel sind so witzig, das mir beim Ansehen fast Lachtränen kamen. Die Special Effects sind billig - aber gut! Selbst die besseren Godzilla-Filme konnten kein überzeugenderes Stop-Motion. Feuer und Laserstrahlen als Matepaintings fügen sich ebenfalls nahtlos in das ungezwungene Werk, in dem auch die Schauspieler ohne große Verkrampfung (naja, fast ohne, gewisse Teile eben) vor der Kamera spielen und auch Lachanfälle der Darsteller einfach in die Szenen mit übernommen werden.
Der Film hatte damals Pioniercharakter, was erotisch angehauchte Parodien betrifft. Heutzutage sind Filme wie der WiXXer oder (T)Raumschiff Surprise mit dem üblichen schlüpfrigen Humor salonfähig. In der deutschen Übersetzung wird Flesh Gordon übrigens von Elmar Wepper gesprochen und Herbert Weicker (Synchronstimme von Spock) als Kaiser Hodes eingesetzt. Die Synchronisation ist fast ein Gag für sich - hier sollte man sich unbedingt beide Tonspuren anhören.
Wenn man sich nicht vor großen und kleinen Brüsten und wackelnden Penisen fürchtet, sollte man sich diesen Film geben. Man wird viel Spaß haben!