Titel: Fleisch (Sammelband) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
In ‚Ausser Atem’ stellt sich heraus, dass es eine zweite Gruppe Ausserirdischer auf der Erde gibt. Sie sind die gleichen Wesen, aber anscheinend die Guten. Und unter ihnen befindet sich seine Ex-Frau Sybil. Anscheinend sind sie die Feen und Guten Geister aus den Märchen, während die erste Gruppe mehr der Abteilung ‚Frankenstein’s Monster’ und Vampire und Kollegen zuzuordnen sind. Sie sind die Toc, Gegner der zu Baron Igescu gehörenden Ausserirdischen. Doch auch die Guten sind auf der Erde gestrandet. Die beiden Gruppen sind sich nicht ‚grün’, wie man so schön sagt, und bei ihren Auseinandersetzungen haben sie ihre Raumschiffkapitäne gegenseitig umgebracht. Es sind aber nur ganz bestimmte Personen in der Lage, die Raumschiffe zu lenken und durch die Raumzeit erfolgreich ans Ziel zu bringen. Hier kommt wieder Herald Childe ins Spiel. Es stellt sich nämlich heraus, dass er als Mischling genetisch dazu auserkoren ist, das Raumschiff zu führen. Natürlich möchten beide Gruppen unseren Helden für sich gewinnen. ‚Fleisch’ als dritter Band, wird noch ein wenig sonderbarer. Nach 800 Jahren Kälteschlaf gelangt eine Raumschiffbesatzung zurück auf die Erde. Der Rückschritt hat eingesetzt und der industriellen Revolution liefen die Kinder weg. Alles zerfiel und auf der Erde leben die Leute wie im 19ten Jahrhundert. Allerdings existieren die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten nebeneinander. Schwule Mormonen neben einer frauenbeherrschten Theokratie und andere mehr. Der Anführer der neu angekommenen Raumfahrer, ein gewisser Peter Bock wird dabei zum Hirsch gemacht. Von den Theokraten erhält er ein Geweih eingepflanzt. Dies sorgt dafür, dass seine Potenz gesteigert wird. Allerdings soll dies nicht lange anhalten, denn nach der Sonnenwende soll er geopfert werden. Zu seinem Glück wird er entführt und zumindest einem Tel seines Geweihs verlustig, so dass er wieder einigermassen normal reagiert. Seine Crew will mit ihm von der Erde fliehen um einen Planeten zu suchen um dort friedlich leben zu können.
1968 bat der Pornoverlag ‚Essex House’ Philip José Farmer um drei erotische Erzählungen. Heraus kam der vorliegende Sammelband, den der Area- Verlag in einer sehr schönen Qualität herausbrachte. Das Schöne an seinen Erzählungen ist eigentlich immer, wie er bekannte Personen der Literatur oder Literaten in seine Geschichten einbaut. Ob der Privatdetektiv nun einem bekannten Literaten ähnlich sieht, oder ob sein erfundenes Land Ozagen an ein anderes Land namens Oz erinnert oder ob in der Flusswelt bekannte Personen direkt namentlich auftauchen, in jedem Fall sind seine Romane amüsant. Die beiden ersten Roman stehen inhaltlich sehr nah beieinander. Der dritte Roman wurde ein wenig weiter in die Zukunft verlegt und gehört nicht ganz zur Parodie auf Privatdetektive. Verbindend sind jedoch die Einzelheiten beschreibenden erotische Szenen. Philip José Farmer musste daher lange Zeit sich den Vorwurf gefallen lassen, ein Pornoautor zu sein.