Titel: Flammenzorn |
Seit Wochen brennen Gebäude in Detroits Innenstadt, ohne dass der Brandstifter verwertbare Spuren hinterlässt. Anya, eine Brandermittlerin der Detroiter Feuerwehr findet beim Brand eines Lagerhauses ein Symbol auf dem Boden, das darauf hindeutet, dass jemand die Brände einem Ritual folgend legt. Anya ist magisch begabt. Sie ist eine „Laterne“, ein Mensch, der die Spuren von Geistern und Dämonen erkennt. Sie arbeitet mit einer Gruppe von anderen magisch Begabten zusammen und beseitigt nachts Geister, die Böses anrichten. Ihr Feuersalamander Sparky hilft ihr dabei. Anya verschlingt bei ihrer Arbeit die Geister und Dämonen und vernichtet sie dadurch. Beim letzten Einsatz allerdings wurd der Dämon nicht ganz vernichtet, er nistet sich in ihr ein und übernimmt Stück für Stück die Kontrolle über sie. Er kündigt ihr das Kommen von Sirrush, einem mächtigen Feuerdämon, für die Nacht des Halloween an. Der geheimnisvolle Brandstifter ist ein bekannter Architekt und Stadtplaner, der Sirrush die Detroiter Innenstadt „opfern“ will. Er hat auch bereits Pläne, wie es nach den Bränden der Halloween-Nacht dort aussehen könnte. Anyas Trupp von Geisterbekämpfern findet schließlich das Versteck Sirrushs und das Unheil wird in letzter Minute abgewendet.
Mein Eindruck:
Offenbar soll sich diesem Buch eine Reihe um Anya als Hauptperson anschließen. Üblich ist es, in einem solchen ersten Band die die Geschichte tragenden Personen vorzustellen und den Handlungsrahmen abzustecken. Laura Bickle hat versucht, noch einiges mehr in dieses erste Buch hineinzupacken, um besonders Anya mit Persönlichkeit auszustatten. Altsumerische Göttinnen und Götter, Tempelhuren aus Babylon, Geister, die diverse Todsünden begingen, das sind nur einige wenige der die Hauptperson bedrängenden Charaktere. Natürlich sind auch Hexen und Magier zugange und die Heldin schwankt zwischen zwei Männern. Anya bleibt dabei seltsam blass, ihre Persönlichkeit verbirgt sich fast hinter all dem ausgemalten Hintergrund. Es bleiben viele Fragen offen. Wie kommt es, dass Anya Geister sieht und vernichten kann? Angedeutet wird, dass ihre Mutter irgendetwas darüber wusste, aber sie ist tot und nur noch in Anyas Erinnerung gegenwärtig. Blass bleiben all die anderen Charaktere der handlung. Das ist schade, da sie einiges Potential bieten, so etwa Katie, die Hexe, die eigentlich immer nur auftaucht, wenn Anya geholfen werden muss, oder Ciro, der Magier. Der beste Nebencharakter ist Sparky, Anyas Feuersalamander, der lustig und listig alle elektrischen Geräte attackiert und für manchen Kurzschluss in ihrer Umgebung sorgt. Da ihn außer ihr und den Geistern niemand sieht, kann das schon manches mal unangenehm werden.
Auch der Bösewicht der Handlung, der geheimnisvolle Brandstifter, bleibt etwas blass. Kaum meint man, sein Motiv zu kennen, gesellt sich ein zweites, völlig anderes daneben. Wie er in die Rolle kam, eine Art Jünger Sirrushs zu werden, wird auch nicht erklärt. Eigentlich ist dieser Bösewicht ein interessanter Charakter, der leider nicht mit sehr viel Leben erfüllt wird.
Immerhin kann man der Autorin zugute halten, dass sie mit einer Brandermittlerin im der paranormalen Urban-Fantasy keine der gängigen Figuren geschaffen hat. Vielleicht will sich Laura Bickle noch einiges für deren Entwicklung in den nächsten Bänden aufheben. Dafür hat sie aber im ersten Band eine Chance vertan.