Reihe: Band 1 von 3 Eine Besprechung / Rezension von Asaviel |
Meine Meinung:
Dystopien sind aktuell der Trend auf dem (Jugend-)Buchmarkt, der sich recht leicht ausmachen lässt. So lässt es sich auch kaum ein Verlag nehmen aus diesem Genre die eine oder andere Buchreihe zu veröffentlichen.
Bernd Perplies war mir durch die Tarean- und die Magierdämmerung-Trilogie noch in guter Erinnerung. Schon hier hatte er von High-Fantasy zu Steampunk-Elementen gewechselt, um sich jetzt erneut etwas ganz anderem zuzuwenden. Mein Vertrauen in die Geschichte war groß und ich wurde auch nicht wirklich enttäuscht.
Die Struktur der Geschichte wirkt auf den ersten Blick und auch nach genauerem Prüfen äußerst gut durchdacht und es sieht nach etwas Besonderem aus. Wenn man die Details, die verraten werden etwas zusammenzählt, kommt man auf die Vermutung, dass die Stadt Arcadion aus dem uns bekannten Rom hervorgegangen ist. Dies wird nicht bestätigt und ist lediglich eine Spekulation meinerseits, aber es werden Fährten gestreut. Vielleicht klärt sich das noch. Denn, dass es in der Zukunft, in einer dystopischen Zukunft spielt, ist natürlich klar. Doch, was genau passiert und warum es kaum noch bewohnbare und noch viel weniger lebenswerte Orte auf der Welt gibt, wird bis zum Schluss nicht geklärt. Aber es kommen ja noch zwei weitere Bände, die diese Aufgabe eventuell übernehmen können.
Der Schreibstil ist ähnlich wie in Tarean schnörkellos und direkt. Perplies verliert sich nicht in Landschafts- oder Detailbeschreibungen oder in stilistischen Höhenflügen, sondern kommt schnell zum Punkt, was eine handlungsreiche Geschichte ohne Längen ermöglicht.
Der Leser hat es mit einer überschaubaren Anzahl an Charakteren zu tun und der Autor ist auch nicht zimperlich, besonders in der Anfangsphase der Handlung, sodass man sich das eine oder andere Mal doch schneller, als einem lieb sein kann, wieder von ihnen verabschieden muss. Gleichzeitig blieb bei mir bis zum Ende das Gefühl, dass keiner der Charaktere mich komplett an sich heranließ. Es gibt zwei Protagonisten, Carya und Jonan, aus deren Perspektive auch wechselnd die Geschichte erzählt wird, wobei der Erzähler zwischengeschaltet bleibt (wir haben also einen Er-Erzähler), aber selbst zu diesen beiden schien immer eine gewisser Abstand zu bleiben.
Wenn man Perplies kennt, ahnte man schon vor der Lektüre, dass es sich hierbei wieder nicht um ein typisches Lyx-Buch handeln würde. Liebe spielt eine Rolle, ja. Die Erotik findet aber auch hier wieder keinen Platz. Das ist nicht störend, sollte bei diesem Verlag, der sich der Romantasy verschrieben hat, erwähnt bleiben. Die wunderschöne Hardcover-Aufmachung, die auch verlagsuntypisch ist, lädt zum Träumen einen.
Natürlich wird bei einer geplanten Trilogie der Leser nach einem großen Finale mit einem Cliffhanger und vielen offenen Fragen zurückgelassen. Diesen werden wir erst im März 2013 weiter auf die Spur gehen.
Bernd Perplies versucht erneut etwas ganz Neues und schafft dabei eine actionreiche Geschichte, die neue Elemente mit sich bringt, in der man aber dabei trotzdem auch die schon bekannte Handschrift des Autors wiedererkennt.
Fazit:
Eine spannende Geschichte in einer dystopischen Welt, die aktuell ja so beliebt sind auf dem Buchmarkt. Perplies hat diese Welt gut strukturiert und durchdacht, leider bleibt dabei manchmal das Gefühl schriftstellerisch etwas auf der Strecke, sodass es den Leser nicht erreicht. Vielleicht wird das besser in Teil 2?
Trotzdem für Fans des Autors und des dystopischen Genres durchaus lesenswert.