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Titel: Flammenmädchen
Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
Das Cover des Buches zeigt das von Flammen umgebene Gesicht eines jungen Mädchens. Die Augen des Mädchens glühen rot wie Feuer, ihr Gesichtsausdruck ist eher starr. Im Hintergrund kann man außerdem einen Beschwörungskreis und einige Symbole erkennen. Mich lässt das Cover damit an Magie und Feuer denken – Dinge, die im weitesten Sinne tatsächlich auch zur Geschichte passen. Trotzdem finde ich das Cover etwas zu starr, ich weiß nicht, ob es mich dazu bewegen könnte, das Buch in die Hand zu nehmen – dafür hat bei mir der Name der Autorin gesorgt.
Bisher waren die Probleme ihres besten Freundes Charlie Aris größtes Problem. Etwas, das sich mit ihrem achtzehnten Geburtstag schlagartig ändert. Ein Wunsch führt sie nach Mount Qaf, dem Reich der Dschinn – und zu ihrem Vater, der mit ihrer Hilfe die Herrschaft des Reiches an sich reißen möchte. Etwas, das – genau wie ihre Dschinnenmagie – eigentlich absolut keinen Platz in Aris Leben hat. Leider lässt sich diese Magie nicht unterdrücken und auch der Dschinn, der ihr seit ihrem Ausflug nach Mount Qaf zu Seite steht, um sie zu beschützen – löst sich leider nicht in Luft auf.
Die Heldin ist – ebenso wie der ganze Plot – ziemlich 08-15: Eine normal aufgewachsene Jugendliche, die plötzlich von ihrer magischen Herkunft erfährt, magische Kräfte entwickelt und damit zwischen den Welten und zwei Jungs hin- und hergerissen ist. Außerdem liegt das Schicksal der Welt nun in ihren Händen.
Damit unterscheidet sich die Geschichte nur an wenigen Punkten von vielen anderen jugendlichen Fantasyromanen. Der größte dieser Punkte ist wohl der Hintergrund der Geschichte, die Vermischung von unserer modernen Welt mit der der Dschinn. Die Dschinn und ihre Vergangenheit sind es auch, die der Geschichte trotz des recht vorhersehbaren Plot ihren Reiz und etwas Tiefe verleihen. Die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart machen die Geschichte ebenso wie die Tatsache, dass Dschinn nicht nach menschlichen Maßstäben bewertet werden können – außer vielleicht Aris Wächterdschinn Jai und seine Familie – um einiges interessanter. Die eher flachen Figuren – und mit dieser Bewertung muss ich leider auch die menschlichen Protagonisten einschließen – können damit leider nicht ausgeglichen werden.
Die menschlichen Charaktere bleiben durchweg oberflächlich, mir hat es bei ihnen einfach an Gefühlen und Tiefe gefehlt. Nicht, dass die Autorin nicht über die Gefühle schreiben würde – sie sind einfach für den Leser nicht greifbar. Und die zum Teil nicht nachvollziehbaren Handlungen machen sie dem Leser auch nicht sympathischer.
Einzig die Dschinn und ihre rätselhaften Motive verleihen der Geschichte etwas an Spannung, verleihen ihr etwas Geheimnisvolles und Magisches. Die sich daraus ergebenden Handlungsfäden werden mit dem Ende des Buches allerdings nicht aufgelöst, es wird nur die weitere Richtung angedeutet. Und sie wären für mich der einzige Grund, noch in die Fortsetzung hineinzulesen.
Insgesamt konnte mich “Flammenmädchen” trotz des gelungenen Hintergrunds einfach nicht überzeugen. Mit einem typischen Plot und eher flachen Hauptfiguren ist die Geschichte einfach nichts Besonderes. Man kann durchaus ein paar nette Lesestunden damit verbringen, wirklich mitreißen konnte (zumindest mich) die Geschichte nicht.