Serie / Zyklus: Das Zeitalter der Wandlungen, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Kaiserreich Sithar wird von Glaubenskriegen erschüttert. Das Land steht am Rande der Verwüstung. Sithar hat es mittlerweile nicht nur mit den eindringenden echsenartigen Goldéi zu tun die Stadt um Stadt der Reihe nach vernichten, sondern auch mit Intrigen innenpolitischer Natur. Baniter Geneder ist zu jener Zeit wieder auf dem Weg nach hause. Endlich in der Heimat möchte er die Herrschaft über sein eigenes Fürstentum zurückerlangen. Diese Chance erscheint ihm einmalig. Zudem hat er der Herrscherin des Nachbarlandes die Hand des Kaisers versprochen. Aber der Kaiser wurde abgesetzt, erst in einem Verlies gefangen gehalten und schliesslich getötet. Wesentlich greifbarer ist die Gefahr durch den Sektierer Nhordukael. Er ist der Auserwählte der über magische Kräfte gebietet. Eine der magischen Quelle unterstützt ihn, so dass er ohne weiteres einen Ausbruch eines Vulkans hervorrufen und überleben, und seine Anhänger schützen kann. In diesem Moment werden selbst die Waffen der Anwesenden geheiligt. Nhordukael, der abtrünnige Priester der die Hauptstadt in Brand setzte, will die Tathrilya bekämpfen, die die einzige Kirche darstellen wollen. Doch ihre Macht ist so gut wie gebrochen, als sich die Mitglieder des Silbernen Kreise entschliessen, ihre Anwesenheit in Thax aufzugeben und reichlich überstürzt nach Vara zurückzukehren. Mit all diesen innerpolitischen Streitigkeiten rückt der Kampf mit den Goldéi in den Hintergrund, aber als Bedrohung immer anwesend.
Der ewige Kampf zwischen Mondschlund und Sternengänger alias Durta Slargin, geht weiter. Durta Slargin war es, der damals die magischen Quellen bezwang und Gründer der Tathrilkirche war. Doch auch in den Reihen der Tathrilkirche haben sich die Sektenanhänger bereits breit gemacht. Somit wird die Mission, die Rumos sich setzte, gefährdet. Rumos war der ehemalige Lehrer des neuen Kaisers Uliman. Jetzt ist er im Süden unterwegs, um die Mission für die Bathaquar zu Ende zu bringen.
Zur gleichen Zeit befindet sich der von den Goldéi aufgenommene Zauberlehrling Laghanos in den Fängen einer Sekte, die ihn zu einem Werkzeug einer uralten Prophezeihung machen wollen. Er ist der Mann mit der metallenen Maske und in der Lage, durch die Machtquellen hindurchzugehen und unmittelbar in die Sphäre einzugreifen. Noch hält sich der Drahtzieher im Hintergrund. Doch dann entbrennt der Kampf um den Leuchtturm von Fareghi, einem legendären Machtzentrum der Magie. Letztlich läuft es jedoch darauf hinaus, dass die beiden Erzmagier Mondschlund und Sternengänger einen Stellvertreterkrieg auf Gharax führen werden.
Die lange Zeit die zwischen Band eins und zwei liegt, macht den Wiedereinstieg in die Geschichte schwierig. Der vorhandene Prolog vereinfacht es ein wenig, aber eine raschere Erscheinungsweise würde das Lesevergnügen noch mehr verbessern. Markolf Hoffmann ist ein Geschichtenerzähler der neueren Generation. Mit seiner Mischung aus Liebesszenen, Kampfszenen, nachdenklichen Betrachtungen und philosophischen Ansätzen versteht er es zudem diese mit den Fährnissen einer ganzen Welt zu behelligen. Daraus ergeben sich im Lauf der Handlung die verschiedensten Situationen, die den Leser lange Zeit in Spannung halten. Ein zu viel an Handlungsträgern (vor dem Prolog stehen vier Seiten Namen) macht es aber auch schwierig, den Überblick zu behalten. Zu schnell vergisst man Personen, die später Richtungsbestimmend im weiteren Verlauf auftauchen. Das schöne daran ist, bis zum Ende des Buches versteht man nicht alles, es bleibt offen was wirklich auf der Welt vor sich geht. Wenn er nur nicht so lange brauchen würde, bis der nächste Teil erscheint.
Ein zweischneidiges Schwert ist die Sprache, die Markolf benutzt. Nicht das Deutsch an sich, sondern das wie. Auf der einen Seite hörte ich, dass die Art wie er schreibt keinen Spaß gemacht hat, es würde aufgesetzt wirken. Auf der anderen Seite hört man aber, er könne viel mehr aus der deutschen Sprache herausholen. Im Vergleich zu anderen Autoren die der deutschen Sprache mächtig sein sollten, ist er in der Tat ein Mann, der viel mit der Sprache arbeitet. Mir gefällt aber auch, wie er die einzelnen Handlungen miteinander verbindet und dann doch wieder auseinanderführt und neue Verbindungen dabei herstellt.