Serie / Zyklus: Dämonen Zyklus (weitere Rezensionen von Rupert Schwarz auf fictionfantasy findet man hier) |
Seit vielen Jahrhunderten bedrohen Dämonen die Menschheit und haben die einstmals milliardenstarke Bevölkerung auf wenige Millionen reduziert. In den verbliebenen Siedlungen verschanzten sie den Menschen hinter uralten Schutz-Siegeln, die die Dämonen außerhalb der Siedlungen bannten. Doch dann kamen zwei Männer, die den Kampf gegen die uralten Feinde aufnahmen. Der eine war Arlen, ein Mann aus den nördlichen Ländern, der uralte Siegel entdeckte und damit den Dämonen erfolgreich die Stirn bot. Mehr noch: Er begann sich Siegel unterschiedlichster Art auf den Körper zu tätowieren. Dieses Siegel machten ihn mächtiger als die Dämonen selbst und hunderte fielen seinen nächtlichen Attacken zu Opfer. Im Sünden wird jedoch ein ganz anderer Mann als Erlöser gefeiert: Jardir hat die krasianischen Wüstenkrieger geeinigt und wird nun als der prophezeite Erlöser gefeiert. Er führt sein Volk nach Norden und die „verweichlichten“ Nordleute zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind zu zwingen. Tatsächlich haben die friedliebenden Nordleute den durchorganisierten Wüstenkriegern wenig entgegen zu setzen. Doch sie setzten ihre Hoffnung in Arlen, den sie als ihren Erlöser betrachten. Während der Konflikt zwischen den beiden Männern einem Höhepunkt entgegen strebt, droht eine viel größerer Gefahr: Die Dämonenfürsten wurden der Gefahr gewahr und beschlossen zu handeln. Doch im Gegensatz zu normalen Dämonen können sie nur in Neumondnächten auf die Erde. Arlen weiß, was sie zum Neumond erwartet, denn er hatte es schon mit einem Dämonenfürsten zu tun bekommen und den Kampf nur mit großem Glück gewonnen. Er versucht die Menschen vorzubereiten, doch die Zeit ist knapp.
Über drei Jahre haben die Leser auf den dritten Band der Dämonensage von Peter V. Brett warten müssen und leider ist dies nicht der abschließende Band der Geschichte. Doch – und auch das sei vorweg genommen – dies ist nicht schade, denn die drei bisherigen Bände waren gut und spannend zu lesen. Also ist auch der dritte Band ein gelungener Roman, der die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt. Höhepunkt dieses Bandes ist die Lebensgeschichte von Inevera, der Frau Jandirs und oberste dama’ting (Priesterin der krasianischen Stämme). Wie schon in der Lebensgeschichte von Arlen und Jandir in den voran gegangenen Bänden gelingt es Autor Peter V. Brett erneut Meisterhaft, eine Hauptfigur mit Leben zu füllen und ihr eine sinnvolle Motivation zu geben. Ein wenig Kritik sei angebracht, denn die Haupthandlung wird kaum vorangetrieben. Im Prinzip wird nur von der Zeit vor den Neumond bis zum Ende dieses erzählt. Lediglich die letzten 50 Seiten bringen die Handlung entscheidend weiter. Doch man sollte nicht zu kritisch sein. Trotz seiner über 1000 Seiten und dem gemächlichen Erzähltempo wird die Geschichte nicht langweilig. Es sind die Details und die Beschreibungen des Lebens in beiden Kulturen, die den Roman lesenwert machen.
Formale Kritik sei an Covergestaltung und deutschen Titel angebracht. Beides ist von den vorher gehenden Bänden kaum zu unterscheiden: Nach dem „Das Flüstern der Nacht“ und „Das Lied der Dunkelheit“ nun „Die Flammen der Dämmerung“. Im Original hießen die Bände „The Painted Man“, „The Dessert Spear“ und „The Daylight War“. Noch schlimmer sind aber die Cover. Irgendein schemenhafter man von einem verwaschenen Hintergrund. Der Wiedererkennungswert bei den einzelnen Bänden ist gleich Null.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung!
8 von 10 Punkten.