| Serie/Zyklus: Thursday Next, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz Besprochen wird die englische Originalausgabe. |
14 Jahre sind vergangen, seit Thursday Next verhindern konnte, dass der aus der Bücherwelt entflohene Yorrick Kaine die Weltherrschaft übernahm. Obwohl die Special Operations geschlossen hatte, wurde Thursdays Leben nicht einfacher. Die alte SpecOps-Organisation in Swindon eröffnete ein Teppichgeschäft, das allerdings nur Tarnung ist, denn im Geheimen machen die Leute weiterhin ihren alten Job, und das bedeutet auch, dass Thursday heimlich ohne das Wissen ihrer Kollegen weiterhin für Jurisfiction, jenes Gremium in der Bücherwelt, das dafür sorgt, dass alles in den Büchern in geregelten Bahnen verläuft, arbeitet. Im Zuge dessen muss sie neue Rekruten für Jurisfiction schulen, und was läge näher, als die Protagonisten der Thursday-Next-Buchreihe zu nutzen? Thursday selbst steht den Büchern mit Ablehnung gegenüber. Die Thursday aus den Büchern 1 bis 4 ist ihr zu gewalttätig und schießwütig. Erst bei Band 5 konnte sie Einfluss nehmen, doch die leicht esoterisch angehauchte Thrusday kam bei den Lesern überhaupt nicht an und das Buch floppte. So muss sich also die Heldin mit der radikalen Thursday 1-4 und der meist unfähigen Thursday 5 rumschlagen. Doch ihre Hauptsorge gilt ihrem Sohn Friday, der in der Zukunft die Zeitreise erfinden und zum Chef der Chrono Guard aufsteigen soll. Doch Friday will nichts davon wissen und träumt davon - bar jeglichen Talents -, ein Rockstar zu werden. Wenn er allerdings nicht seiner Bestimmung folgt, droht das gesamte Raum-Zeit-Gefüge zu zerbrechen, und so hat Thursday wieder mal alle Hände voll zu tun, um die Welt zu retten.
Thursday Next ist zurück und die Geschichten sind verrückter als alle anderen zuvor. Viele urkomische Subplots und haarsträubende Wendungen machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Es fällt wirklich schwer, die Handlung auch nur ansatzweise zusammenzufassen, weil Jasper Fforde es dem Leser einfach nicht leicht macht und so viel in seine Bücher packt. Dass man aber trotzdem recht gut der Handlung folgen kann und am Ende alles verstanden hat, ist schon erstaunlich. Geschickt baut er die Handlung der ersten Bücher aus und kann sogar auf seine wirklich absurden Ideen noch einen drauf setzen. Die Tatsache, dass Thursday sich mit ihren doch so unterschiedlichen Buch-Alter-egos herumschlagen muss, ist schon urkomisch. Was für eine Idee. Aber der Autor bietet noch viel mehr: Überraschende Wendungen, hohes Tempo, viel Wortwitz und eine wahrhaft hammermäßige Enthüllung in Thursdays Familie. Wie immer packte Jasper Fforde genug Ideen für zwei Bücher in seinen Roman, und genau dies macht den Roman zu einem solch ungewöhnlichen Lesevergnügen.
9 von 10 Punkten.