Titel: Finding Sky – Die Macht der Seelen Eine Besprechung / Rezension von Sophia Tepe |
Klappentext:
Kein Wunder, dass die 16-jährige Sky Bright Neuanfänge hasst - zu oft wurde sie in ihrem Leben schon entwurzelt. Ihre Begeisterung hält sich daher in Grenzen, als sie mit ihren Adoptiveltern von London nach Colorado ziehen muss und wieder einmal die Neue ist. Doch wider Erwarten wird sie an der Wrickenridge High freundlich aufgenommen. Von fast allen. Denn einer bleibt unnahbar: Zed Benedict, der mit seiner Arroganz, seiner Unnahbarkeit, seinem Zorn außer Sky offenbar sogar Lehrer und Mitschüler einschüchtert.
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Meine Meinung:
Erster Satz: Das Auto fuhr davon und ließ das kleine Mädchen auf dem Parkplatz zurück.
Nach einem Kapitel, das die Vergangenheit schildert findet man sich in der Gegenwart wieder, wo sich herausstellt, dass Sky einen Albtraum hatte. Den meisten wird schnell klar sein, dass der Traum nicht nur auf Fantasie beruht sondern einen Teil ihrer wirklichen Vergangenheit erzählt. Nach einer kurzen Einleitung in Kapitel 2 geht es dann aber schon direkt mit der Geschichte los und man wird von Joss Stirling schnell in den Bann gezogen und nicht wieder losgelassen.
Obwohl die Handlung zu Beginn nicht sehr spannend ist und erst einmal nicht sehr viel passiert - man erfährt etwas über Skys Schulalltag, ihre erste Begegnung mit Zed usw. - möchte man einfach immer weiterlesen. Liegt es daran, ob man wissen möchte, wie es mit Sky und Zed weitergeht (oder eher, wie es mit ihnen "losgeht") oder daran, dass Sky mir von Anfang an sympathisch war, ich weiß es nicht.
Ab der Mitte, in Richtung Ende wird es jedoch wirklich spannend und man gerät aus dem Lesen gar nicht mehr heraus. Die Autorin deckt Seiten auf mit denen ich bis dahin niemals gerechnet hätte, die mir aber sehr gut gefallen haben. Einige kleine Thriller-Elemente wie Entführung und Mord machen aus "Finding Sky" mehr als "nur" ein Romantasy-Buch und werten es somit, meiner Meinung nach etwas auf.
Dann gibt es aber noch die altbekannten, typischen Romantasy-Elemente, die hier deutlich in der Überzahl sind: Zum Beispiel der männliche Protagonist Zed, ein "Bad Boy", der niemanden an sich heran lässt. Alle Mädchen sind von ihm jedoch total begeistert, liegt es an seinem guten Aussehen oder daran, dass er alles kann, was er anfängt. So verhält es sich auch mit Sky - der weiblichen Protagonistin -, die ihn schon nach einmaligem Betrachten als "Objekt ihrer heimlichen Begierde" (S. 60) bezeichnet. Es folgen einige Schwärmereien ihrerseits, jedoch Ablehnung seinerseits, bis die beiden plötzlich ein Paar sind.
Und genau so ist es für mich gewesen: plötzlich! Haben die beiden zuerst fast nichts miteinander zu tun und treffen sich nur flüchtig in der Schule, redet Zed auf einmal davon, dass die beiden eine Art Seelenverwandtschaft teilen und möchte Sky unbedingt näher kennenlernen. Diese ist zwar noch etwas skeptisch, lässt sich allerdings schnell auf ihn ein, weil sie ja schon so lange in ihn "verliebt" ist. Ehe man sich versieht, wird sich also geküsst und die beiden sind zusammen.
Die Beziehung, die die beiden dann jedoch führen hat mir recht gut gefallen, denn es gibt so manche ziemlich süße Momente, in denen sich viele Leser einen Freund wie Zed wünschen werden. Nach kurzer Zeit und ausreichender Begründung (der paranormale Hintergrund spielt in der Beziehung nämlich eine ziemlich große Rolle), haben mich die beiden aber überzeugt und konnten meine Sympathie auf ihre Seite ziehen.
Sympathisch waren mir aber nicht nur die beiden, sondern auch der Großteil der restlichen Charaktere. Im ersten Moment wirken besonders die Benedict-Brüder sehr stereotypisch, da alle - genau wie der jüngste Bruder Zed - überdurchschnittlich gut aussehen und jedes Mädchenherz höher schlagen lassen. Bei genauerem Betrachten haben aber auch diese viel mehr zu bieten als erst vermutet. Joss Stirling hat in ihrem Buch sowohl Protagonisten als auch Nebencharaktere großartig ausgearbeitet und ihnen einiges an Tiefgang verliehen.
Außerdem ist mit "Finding Sky" eine neue Spezies in der paranormalen Welt aufgetaucht. Zu viel möchte ich dazu gar nicht sagen, denn wenn man nicht weiß, mit welcher man es genau zu tun hat, gestaltet sich das Buch um einiges spannender. Der "Wow-Effekt", der auftritt, wenn Zeds Geheimnis platzt würde sonst auf jeden Fall verloren gehen. Einige von euch wissen es bestimmt schon, da es auf manchen Internetseiten wie zum Beispiel thalia oder amazon eine andere Version des Klappentextes zu lesen gibt, allen anderen kann ich raten, diese nicht zu lesen. (Möchtet ihr nähere Information zum Buch guckt lieber hier!) So viel soll aber gesagt sein: Die Autorin hatte wirklich großartige Ideen!
Fazit:
"Finding Sky" ist ein tolles Buch, sicher aber nicht für jedermann etwas, denn einige altbekannte Romantasy-Muster können dem ein oder anderen schnell zu viel werden. Die, die das jedoch nicht stört, werden mit diesem Buch bestimmt viel Spaß haben und ich bin mir sicher, Leser, die Bücher wie "Von der Nacht verzaubert" mochten, werden auch "Finding Sky" mögen. Ich vergebe 4 Sterne!