| Titel: Final Fantasy: Die Mächte in dir Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Im Jahr 2001 traten zwei Filme an, um zu zeigen, was man mit Computeranimation alles machen kann. Während SHREK mehr in die Märchenrichtung ging (und einen Oscar bekam), wollten die Macher von FINAL FANTASY beweisen, dass man eigentlich auf reale Schauspieler verzichten kann. Na ja, der Versuch ging in die Hose. Während man sehr viel Wert auf realistische Bewegungen legte, wirkte das Mienenspiel der Akteure eher so, als ob die einem Wachsfigurenkabinett entsprungen wären. FINAL FANTASY zeigt auf, dass die Technik zwar schon sehr weit ist, aber noch nicht so weit, dass man auf reale Schauspieler verzichten kann. Immerhin muss man aber den Machern anrechnen, dass sie in den vier Jahren ihres Schaffens wirklich an die Grenzen des derzeit machbaren herangekommen sind.
FINAL FANTASY basiert auf dem gleichnamigen Computerspiel, hat aber storymäßig nichts mit ihm zu tun. Regisseur Sakaguchi hat eine eigene Story entwickelt, die ihm schon lange am Herzen lag. Zwar ist der Film eine japanisch-amerikanische Coproduktion, aber der Einfluss der japanischen Animes ist hier jede Sekunde zu spüren. FINAL FANTASY floppte in Europa und den USA schwer, lief aber in Japan sehr gut und war dort einer erfolgreichsten Filme des Jahres 2001.
Ähnlich wie andere CGI-Filme hat man auch FINAL FANTASY einen volldigitalen Transfer gegönnt. Allerdings ist jemand bei Sony Pictures auf die glorreiche Idee gekommen, noch eine Rohfassung auf die Film-DVD zu packen, was den Durchsatz der Bitrate des Hauptfilms auf ein Niveau heruntersetzt, der für einen solchen Transfer etwas lächerlich ist. Das Bild ist stellenweise unruhig und wirkt den ganzen Film über etwas grieselig und verrauscht. Zwei Audiokommentare kann man sich noch anhören, von denen der erste auf Japanisch ist. Wer der Sprache mächtig ist, wird seinen Spaß hier haben, denn die Macher haben ihn hörbar auch. Der zweite ist von dem amerikanischen Producer und ist ganz informativ. Dazu kommt noch eine Musiktonspur mit Kommentaren von Elliot Goldenthal, der für den Score verantwortlich war. Seine Aussagen sind sehr interessant. Der Filmton beeindruckt mit einer sehr großen Räumlichkeit und einem sehr heftigen Einsatz des Subwoofers. Ein perfekter Ton, mehr kann man nicht sagen.
Sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten DVD befinden sich noch jede Menge Extras. Die erwähnte Rohfassung auf DVD 1 ist recht unnötig und auch die Trailer kommender Attraktionen von Columbia haben wenig Infowert. Auf der zweiten DVD wird dann eingehend auf die Entstehung des Films eingegangen. Es beginnt mit einem 30-minütigen Making of, von dem man noch weitere Features aufrufen kann (ähnlich dem Intellimode bei DER SCHUH DES MANITU). 16 weitere Featurettes vertiefen die Entstehung noch mehr. Man bekommt außerdem noch Portraits der Charaktere zu sehen, bei denen auch die Originalstimmen vorgestellt werden. Ein Highlight ist auch der Kurzfilm AKIS TRAUM, in dem die ganzen Traumsequenzen aus dem Film zusammengefasst sind. Außerdem bekommt man noch einen alternativen Anfang zu sehen und einen Einblick ins Drehbuch. Ein netter Gag ist KELLY’S THRILLER, bei dem die Darsteller zu der Musik von Michael Jacksons Thriller animiert wurden.
Insgesamt gesehen ist die Doppel-DVD von FINAL FANTASY sehr impressiv, wenn da nicht das Manko mit dem Film selbst wäre. Die Extras können sich sehen lassen und auch die Menüs, die extra angefertigt wurden, sind sehr beeindruckend. Wem der Film gefallen hat, der ist mit der DVD gut bedient.