Titel: Fiese Finsterlinge |
Der Dämonenhüter Nate dümpelt auf dem Pazifik herum, um den dämonischen Mörder seiner Eltern zu jagen. Dieser jagt stattdessen ihn, versenkt sein Schiff, nur um ihn dann gemeingefährlichen Ökologen zu überlassen.
Währenddessen herrscht in Seattle Chaos. Die entlaufenen Dämonen treiben die Menschen zur Massenflucht, während Sandy, Lillie und Rickie versuchen, sie wieder zu bändigen.
Das Buch umfasst etwas mehr als zweihundert Seiten, weist ein niedliches Dämonen-Daumenkino auf und ist insgesamt von der Gestaltung her ansprechend.
Von Spannung beim Lesen kann leider nur bedingt die Rede sein, einen roten Faden sucht man von der ersten Seite bis zum Schluss vergebens. Konfrontationen mit mehr oder weniger gefährlichen Dämonen in Seattle reihen sich ebenso zusammenhangslos aneinander wie Nates Flucht vor den Ökologen vorhersehbar verläuft. Die Kapitel überschreiten eine Länge von zwanzig Seiten nicht, meistens sind sie bedeutend kürzer, sodass man geradezu durch das Buch hetzt, ohne jemals lange Zeit mit einem Charakter zubringen oder echtes Interesse am Geschehen aufbauen könnte.
Die Charaktere bleiben dabei eindimensional und langweilig, ihre Motive werden im Nebensatz abgehandelt. Besonders Lillie erscheint sehr unsympathisch, weil sie sich permanent weigert, für irgendetwas Verantwortung zu übernehmen oder sich für etwas einzusetzen, ohne eine vernünftige Begründung dafür zu liefern – wobei sie sich dann doch immer irgendwie breitschlagen lässt, etwas gegen die Dämonen und für die Stadt zu tun.
Das gestaltet sich dann so, dass Sandy, Rickie und sie Graffitis von den Wänden holen und Gangmitglieder von Mülldämonen überrollen lassen. Insgesamt zeigen die guten Dämonenhüter beunruhigende Gleichgültigkeit, wenn vor ihren Augen Menschen brutal sterben. Dass es sich dabei um Antagonisten handelt, die auf stereotypischst flache Weise böse dargestellt werden, macht das zumindest in meinen Augen nicht moralisch besser.
Die politische Dimension des Buches, ein Bürgermeister, der die Dämonenhüter für sich benutzen will, und eine Stellvertreterin, welche die Dämonenhüter benutzt, um den Bürgermeister zu stürzen, schweben zwischen allem anderen, ohne dass man einen wirklichen Sinn darin erkennen könnte.
Warum das Buch „Fiese Finsterlinge“ heißt, entzieht sich meiner Kenntnis. Von Finsterlingen ist an keiner Stelle die Rede und der Hauptunhold, der große Wasserdämon, spielt die meiste Zeit eine unwichtige Nebenrolle.
Von der Sprache her ist „Fiese Finsterlinge“ unauffällig und leicht zu lesen. Inhaltlich konnte das Buch mich leider in keiner Weise überzeugen.